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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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tau­send To­de starb. Mei­ne Hän­de um­krampf­ten die Git­ter. Et­was in mir zwang mich im­mer wie­der, nach oben zu den Waf­fen­mün­dun­gen zu se­hen. Nur am Ran­de dach­te ich an die Strom­stö­ße, die man durch die­sen Korb lei­ten konn­te.
    »Kon­trol­le ein­wand­frei, Sir«, quäk­te der Ro­bot. »Ver­las­sen Sie den Korb nach der an­de­ren Rich­tung. War­ten Sie, bis die Schleu­se ge­öff­net wird.«
    Ich tau­mel­te mit zit­tern­den Kni­en hin­aus. Hin­ter der Kon­troll­ma­schi­ne muß­te ich war­ten, da vor mir ei­ne Stahl­wand den Gang ab­schloß.
    Han­ni­bal trat an mei­ne Sei­te. Er fluch­te lei­se, aber wir­kungs­voll.
    Der Cap­tain war we­ni­ger be­ein­druckt. Er schi­en bei frü­he­ren Ge­le­gen­hei­ten schon er­fah­ren zu ha­ben, daß bei dar Her­stel­lung sei­ner ID-Kar­te kein Feh­ler un­ter­lau­fen war. Das war im­mer­hin ein un­ge­mein be­ru­hi­gen­des Ge­fühl.
    Das Pan­zer­tor schwang zu­rück. Vor uns lag ei­ne Hal­le mit ei­nem Bahn­steig. An der De­cken­schie­ne hing ein spin­del­för­mi­ges Ge­bil­de mit auf­ge­klapp­ten Tü­ren und recht be­que­men Sit­zen. Wir muß­ten uns an­schnal­len, ehe sich der Rohr­bahn­wa­gen in Be­we­gung setz­te. Dicht vor mir war ei­ne Schei­be aus Pan­zer­plast. Ich sah, daß wir lang­sam in ei­ne Luft­schleu­se ein­fuh­ren, die in we­ni­gen Au­gen­bli­cken leer­ge­pumpt war.
    »Die Fahrt geht durch das Va­ku­um der Röh­re«, er­klär­te der Kol­le­ge. »Kein Luft­wi­der­stand. Ha­ben Sie sich rich­tig an­ge­schnallt? Das Ding be­schleu­nigt ganz schön.«
    Ich stell­te es fest, als der Wa­gen noch in­ner­halb der Luft­schleu­se an­ruck­te. Ich wur­de so hart nach hin­ten ge­ris­sen, daß sich mein Kopf an die Schaum­stof­fauf­la­ge des Sit­zes preß­te. Das wa­ren we­nigs­tens drei Gra­vos, die uns völ­lig un­vor­be­rei­tet zu­ge­mu­tet wur­den.
    Die Lich­ter des Stahl­tun­nels ver­schmol­zen zu ei­nem zu­cken­den Band. Un­se­re Ge­schwin­dig­keit schätz­te ich auf we­nigs­tens drei­hun­dert­fünf­zig Mei­len pro Stun­de. Trotz­dem be­nö­tig­ten wir ei­ni­ge Zeit, bis die Brems­be­schleu­ni­gung ein­setz­te. Nach den Er­klä­run­gen des Cap­tains muß­ten wir uns tief un­ter den Fels­mas­sen des Al­le­ghe­ny-Ge­bir­ges be­fin­den. Einen bes­se­ren Platz hät­ten wir uns wirk­lich nicht aus­su­chen kön­nen.
    »Bei­na­he atom­bom­ben­si­cher«, mein­te Han­ni­bal, als wir in ei­ner wei­ten Hal­le die Gon­del der Rohr­bahn ver­lie­ßen.
    Das konn­te mög­lich sein, zu­mal ich über­all mas­si­ven Stahl­be­ton und wuch­ti­ge Stütz­säu­len sah. Wir wur­den von zwei Leu­ten er­war­tet. Da sie kei­ne Mas­ken tru­gen, muß­te es sich um pas­si­ve Kol­le­gen han­deln.
    Mit ei­nem Elek­tro­wa­gen ging es wei­ter. Rechts und links des Ver­bin­dungs­stol­lens be­merk­te ich nor­ma­le, aber auch aus­ge­spro­chen große Tü­ren, die zu den ver­schie­dens­ten Räum­lich­kei­ten den Zu­tritt er­laub­ten. Ich ge­wann den Ein­druck, als wä­ren sämt­li­che wich­ti­ge An­la­gen der GWA un­ter das Ge­bir­ge ver­legt wor­den.
    Wir hiel­ten nicht eher, bis wir in ei­ne klei­ne Hal­le ein­fuh­ren. Auch hier gab es mas­si­ve Be­ton­wän­de mit Ra­dio­plast. Hin­ter ei­ner trans­pa­ren­ten Tür er­kann­ten wir ei­ni­ge Män­ner in den hel­len Kunst­stoff­kom­bi­na­tio­nen der GWA-Wis­sen­schaft­ler. Sie be­ob­ach­te­ten mäch­ti­ge Bild­schir­me, auf de­nen au­gen­blick­lich nur ver­wa­sche­ne Farb­fle­cke zu se­hen wa­ren. In­mit­ten der Grup­pe er­blick­te ich den Al­ten.
    »Bit­te«, sag­te der Cap­tain, als die Tür auf­schwang.
    Ge­ne­ral Re­ling zeig­te ein flüch­ti­ges Lä­cheln. Al­so hat­te er we­nigs­tens un­se­ren Ein­tritt wahr­ge­nom­men. Er un­ter­hielt sich mit ei­nem ha­ge­ren, hoch­ge­wach­se­nen Mann, an den ich mich nur zu gut er­in­ner­te. Das war un­ser kern­phy­si­ka­li­sches As, Pro­fes­sor Dr. Dr. Ema­nu­el Scheu­ning.
    Un­ser ›Pech­vo­gel‹ schi­en in ag­gres­si­ver Lau­ne zu sein. Es sah we­nigs­tens so aus, als woll­te er dem Al­ten dies­mal nicht Recht ge­ben und ihm scharf wi­der­spre­chen.
    Ich trat

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