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Vollmachten unbegrenzt

Vollmachten unbegrenzt

Titel: Vollmachten unbegrenzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.H. Scheer
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marsianischen Strahlwaffen anscheinend durch Hitzeeinwirkung beschädigt worden. Es arbeitet nur noch teilweise. Besonders scheint es den Bewegungsmechanismus zu steuern.“
    „Aber nicht zu kontrollieren“, fiel Scheuning ein. „Wir können den Robot mit dem besten Willen nicht abschalten. Völlig fremdartig.“
    Ich nickte zutiefst beeindruckt. Immer noch lag das unheimliche Tapp-Tapp der gewaltigen Maschine in der Luft. Ich mußte daran denken, daß sie vor undenklichen Zeiträumen erbaut worden war. Es gab jedoch nichts, was das unglaublich stabile MA-Metall angreifen konnte. Eine Abnutzung einzelner Teile war ausgeschlossen, und die Energieversorgung schien für alle Zeiten gesichert zu sein.
    „Wenn, der Kerl anfängt, mit seinen eingebauten Energiewaffen in die Gegend zu ballern, dann …!“
    Hannibal schwieg, und der Alte drehte langsam den kantigen Schädel.
    „Dann hätte er es früher tun müssen. Diese Chance ist vorbei. Der Schießstand ist speziell zur Erprobung der marsianischen Hitzewaffen eingerichtet worden. Zur Zeit ist ein Strahler auf den Robot gerichtet. Eine einzige falsche Handlung, und er wird aufgelöst. Mit den auftretenden Temperaturen werden wir fertig. Sehen Sie sich die Gebläse und Kühlschlangen an.“
    „Der Effekt ,Rotes Leuchten’ ist auch dabei“, meinte Scheuning, der meine Überlegungen zu erraten schien. „Wir bemühen uns, die unbekannte Strahlung annähernd zu bestimmen. Erwarten Sie aber nicht, daß wir Ihnen vor Jahresfrist eine sichere Auskunft geben können.“
    Reling schien einen Augenblick zu überlegen, ehe er fragte:
    „Professor, mit dem wildgewordenen Robot können Sie wohl kaum noch etwas anfangen, oder?“
    „Richtig. Einem meiner Leute wurden die Glieder zerschlagen, als er den Versuch machte, an die vordere Klappe heranzukommen. Es wäre mir lieber, die Maschine wäre bewegungsunfähig.“
    Mir begann der Schweiß auf die Stirn zu treten, als ich seine suchenden Augen bemerkte.
    „Chef, sagen Sie nur nicht, ich sollte das Monstrum …“
    „Doch, das sollen und müssen Sie.“
    „Aber, Sir, MA-Metall kann von keinem Geschoß durchschlagen werden.“
    „Sie sollen auch nicht auf den Körper schießen. Ich will das Experiment sofort erleben. Sie und MA-32 werden es ausführen. Ich kenne Ihre Schußleistungen.“
    Hannibal stieß einen dumpfen Seufzer aus, und ich fühlte meine Handflächen feucht werden. So war das also! Deshalb hatte uns der Alte hierher kommen lassen. Welchen Sinn sollte es aber haben, einen offensichtlich gestörten Robot abzuschießen? Ich erfuhr es bald.
    Das Fernbild wurde vergrößert. Ich sah nur noch den breiten, etwas gequetscht wirkenden Metallschädel der Maschine.
    „Sehen Sie die sechs leuchtenden Punkte? Das sind die optischen Aufnahmegeräte des mechanischen Sehzentrums. Schießen Sie auf die Bildorgane, und wir werden sehen, was sich ereignet. Ich will wissen, wie man einen solchen Koloß mit normalen Waffen unschädlich machen kann.“
    Sie gaben uns Spezialanzüge mit dicken Heizungsdrähten und einer ebenfalls temperierten Sauerstoffanlage.
    Zwei Techniker kontrollierten sorgfältig den Sitz unserer Druckhelme, und dann schob mir der Chef die neue Thermo-Rak-Pistole in die Hand.
    Ich kontrollierte die Waffe. Das Spezialmagazin war zur Hälfte mit Thermonitalgeschossen geladen. Fünfzehn Schuß bestanden aus normaler Explosivmunition.
    „Versuchen Sie es erst mit konservativer Munition“, kam die Stimme des Alten aus dem Gerät. Er hielt das Verbindungsmikrophon schon in der Hand.
    „Wenn der Bursche wild werden sollte, ziehen Sie sich sofort zurück. Kein unnötiges Risiko eingehen. Ende!“
    Ich nickte ihm nochmals zu, ehe sie uns in die Luftschleuse schoben. Auch hier waren die Wände mit Kühlschlangen verkleidet. Die Pumpen setzten ein, und damit fiel auch die Temperatur.
    Über dem zweiten Schleusentor flammte die grüne Lampe auf. Ich hatte schon längst gefühlt, daß wir draußen keine Luft mehr hatten. Der Kunststoff der Schutzanzüge wölbte sich unter dem Innendruck bretthart nach außen.
    „Hinter mir bleiben, Kleiner“, sagte ich kehlig ins Mikrophon. „Wenn wir drin sind, gehst du an die rechte Wand. Ich nehme die andere. Fertig, Sir.“
    Das galt dem mithörenden Alten. Gleich darauf schwang das Stahlluk zurück, und wir betraten den langen, hellerleuchteten Stand.
    Vorn, etwa 50 Meter entfernt, stampfte der denebische Kampfroboter im Kreise herum. Manchmal ruckten die stählernen Arme

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