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Vom Baum Der Erkenntniss

Titel: Vom Baum Der Erkenntniss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Gutzkow
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Uebermaß seines Zorns zuletzt bersten wie der Bel zu Babel.
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    Von ihren Grundsätzen zu reden, ist am meisten denen eigen, die gerade unter der Herrschaft nur ihres Naturells stehen.
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    Niemand soll Richter in eigener Sache sein, so beklagenswerth es ist, daß man den einfachen, so natürlichen Gerechtigkeits- und Straftrieb, der uns gebietet,ungebührliche Handlungen mit sittlichem Zorn zu verfolgen, in dem Fall Rache nennt, wo die Ungebühr gegen uns selbst gerichtet war.
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    Die gefährlichsten Feinde der weiblichen Grazie sind die sogenannten selbständigen Ansichten und das beliebte: »Ich bin nun einmal so!«
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    Von gewohnten Lasten der Pflicht fühlen wir kaum, wie schwer sie sind. Ein Kind stöhnt um eine Kiste von fünf Pfund, die es auf die Post tragen soll, und nimmt sie bald auf diesen, bald auf jenen Arm. Sein täglicher Schulranzen aber, mit dem es hüpft und springt und singt, wiegt zehn Pfund.
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    Maßloses bringt Reue, und Reue – wiederum das Maßlose.
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    Sprich doch nicht von deiner Wahrheitsliebe, wenn du nur rücksichtslos warst.
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    Wir armen, ewig irrenden Menschen verwechseln so oft, wenn wir schaffen, die Freude über die dabei glücklich überwundene Anstrengung mit der Berechtigung zur Freude über das gelungene Resultat selbst.
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    Himmel, ich danke dir, daß du mich nicht in die Lage versetzest, das Entsetzliche, das ich über manchen Menschen zu sagen wüßte, aussprechen zu müssen – !
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    Weibliche Putzsucht ist nicht immer auf die Eroberung der Männer gerichtet. Die meisten Frauen sind nur eitel im Hinblick auf den Neid, zuweilen auch auf den Geschmack ihrer Mitschwestern.
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    Nenne nicht deinen Mangel an Fleiß und stetiger Aufmerksamkeit Phantasie und nicht die Schwäche deiner Nerven Gefühl.
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    Du hältst mich für stolz. Warum? Etwa, weil es dich nur verdrießt, zu wissen, daß ich es sein dürfte?

Kampf und Bewährung
    Warum heißt es nur immer Neid, wenn sich eine Kraft, beunruhigt von dem Werth einer andern, fühlt und nicht minder zum Vollendeten aufschwingen will – !
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    Ja, wer es dahin gebracht hätte, für die Wahrheit zu flammen und zu glühen, ohne – »aufgeregt« und »aufregend« zu erscheinen! Die leider den Ausschlag gebende Weltklugheit verlangt diese unmögliche Verbindung von Eis und Flamme.
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    Unerquicklich ist es, mit dir zu streiten, wenn du nur vertheidigen willst, was du bist, was du warst undimmer zu bleiben gedenkst. Was soll ich streiten, wenn ich nicht hoffen kann, dich zu ändern!
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    »Richte nicht!« So lehrte die christliche Religion und doch ist ihre Geschichte eine einzige Kette von Verdammungen und Verurtheilungen. Und von wie vielen Momenten unser Urtheil beirrt werden kann, das zeigte dir schon so manche Beschämung, so manche Reue, die der Uebereilung zu folgen pflegt. Um den Grund und das Wesen eines Menschen zu erkennen, kann man bei seiner Erforschung nicht tief genug steigen. Ist es nicht z. B. einem Menschen von hohem Geist und von lebhafter Einbildungskraft höher anzurechnen, wenn er das Rechte und Edle that, als einer geringern Intelligenz und einem trägern Umlauf des Bluts? Das Gegentheil des Rechten und Edlen wird bei Reicherbegabten aus einer geheimnißvollen innern, oft dämonisch und wider Willen spukenden Gaukelei der Combinationen und der Möglichkeitsvorstellungen mit so verführerischen und lockenden Farben ihnen vorgespiegelt, daß sie des kräftigsten Anhalts an die besonnene Erwägung bedürfen, um nicht dem Reiz zu erliegen, den das Kluge, Schlaue, Kecke,Trotzige immer vor dem Mäßigen und Ergebenen voraus hat. Darum seid milde, wenn der aufgeregte Genius öfter strauchelt, als die träge, immer mit den angebornen Scheuklappen der Vorsicht dahinschleichende Mittelmäßigkeit.
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    Der heitere Anblick, einen übermüthigen sieggewohnten Matador, wenn ihm einmal etwas scheiterte, beschämt und kleinlaut von dannen ziehen zu sehen, sollte dich reichlich schadlos halten für die lange Geduld und Nachsicht, die du mit seinem hochgeschraubten Selbstvertrauen üben mußtest.
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    In bedeutenden, angefeindeten und beneideten Stellungen wirst du dich durch kleine Ränke und Intriguen vollends verderben. Ohne große Intriguen freilich – flüstert uns die Erfahrung zu – kannst du dich nicht erhalten. Eine große Intrigue ist aber zum Glück immer eine That.
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    Anmaßung, die das große Wort führt und sich vordrängt, ist oft mit einer schneidenden Schärfe des Verstandes

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