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Vom Dämon besessen

Vom Dämon besessen

Titel: Vom Dämon besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Mundwerk läuft wie ein
Wasserfall«, knurrte ich. »Nennen Ihre Bekannten Sie vielleicht zufällig
Niagara? Wie wäre es, wenn Sie nebenbei mal zur Abwechslung mich zu Wort kommen
ließen? Toni hat sich nicht meinetwegen in ihrem Baby-Doll-Pyjama zur Schau
gestellt. Larry Gold war bereits da, als ich eintraf. Er ging weg, als das
Mädchen verkündete, Sie stünden an der Haustür. Er muß Ihnen auf dem Weg hinaus
begegnet sein. Auf der Wendeltreppe?«
    »Nein«, sagte sie gleichmütig.
    »Sie machen sich über mich
lustig .« Ich starrte sie an. »Er kann sich doch nicht
einfach völlig in Luft aufgelöst haben .«
    »Muß er aber getan haben«,
sagte sie verächtlich. »Wenn er überhaupt dagewesen ist .«
    »Natürlich war er da«, brummte
ich. »Als das Mädchen mitteilte, Sie seien gekommen, beschloß er zu gehen.
Bevor Sie Gelegenheit hätten, ihm ein Messer zwischen die Rippen zu stecken,
sagte er, soviel ich mich erinnere .«
    »Das klingt in der Tat nach
Larry Gold«, sagte die Blonde nachdenklich. »Vielleicht hat er sich oben in
einem der anderen Zimmer versteckt gehalten, bis ich in Tonis Schlafzimmer
verschwunden war ?«
    »Hat er solche Angst vor Ihnen ?« fragte ich.
    »Der kleine Knilch ängstigt
sich jedesmal halb zu Tode, wenn er mich sieht .« Sie
grinste befriedigt. »Er weiß, daß ich ihn so sehe, wie er wirklich ist — ein
schleimiger kleiner Wurm, der so lange an Vaughans Angel gehangen hat, daß er
jeden Mumm verloren hat, den er vielleicht einmal hatte. Er glaubt, die einzige
Möglichkeit, von Vaughans Angel loszukommen, sei, einen anderen Wurm an seine
Stelle zu setzen — einen noch fetteren, saftigeren Wurm, wie zum Beispiel
Toni.«
    »Das kann Ihnen doch egal sein ?« sagte ich beharrlich. »Sie können Sie ja ohnehin nicht
ausstehen .«
    »Daß Sie hier auf Ihrer
verdammten Couch sitzen, gibt Ihnen noch lange nicht das Recht,
Psychoanalytiker mit fünfzig Dollar Honorar die Stunde zu spielen, Holman«,
sagte sie kalt. »Und es ist nicht so, daß ich sie nicht ausstehen kann. Ich
finde, sie ist ein verzogenes Gör, und ich glaube, es ist ihr jugendlicher
Egoismus und ihr Dünkel, die mich jedesmal, wenn wir länger als fünf Minuten
beisammen sind, aus der Haut fahren lassen, aber das ist nicht ihre Schuld. Ich
möchte nicht, daß sie einem noch schlimmeren Irrtum zum Opfer fällt als bei
Kent Shelton — und der war schon schlimm genug! Aber wir sind zusammen
aufgewachsen, und damit bin ich bis zu einem gewissen Grad für sie
verantwortlich. Das hat mit Logik nichts zu tun. Vielleicht brauche ich einen
Gehirnschlosser, der mir mitteilt, warum ich derartige Empfindungen diesem
kleinen Luder gegenüber hege ?«
    »Meine Couch ist für Spiel und
Spaß und nicht für psychoanalytische Behandlung geschaffen worden, Miss Prostett «, erklärte ich ihr mit leicht schockierter Stimme.
»Behalten Sie also Ihr übelriechendes Unterbewußtsein in Zukunft bei sich. Ich
habe keine Lust, barfuß durch irgendwelchen Urschleim zu waten .«
    »He!« Sie betrachtete mich mit
einem anerkennenden Schimmer in den Augen. »Sie ausgekochter Mistkerl! Jetzt
haben Sie mir’s aber besorgt, was ?«
    »Nicht so, wie es mir lieb
wäre«, sagte ich zweideutig. »Verraten Sie mir eins: Wieso sind Sie über mein
Zusammentreffen mit Ivan Massie und Ihrer kleinen Cousine heute morgen so gut
informiert — und über meinen Besuch in Davis Vaughans Büro heute
nachmittag ebenfalls ?«
    »Tyler hat es mir erzählt«,
antwortete sie mit überlegenem Lächeln. »Er hat eine direkte Geheimverbindung
zu Vaughans Büro — und es hat keinen Sinn, jetzt mit dieser Information
geradewegs zu Vaughan zurückzurennen, denn er weiß es bereits. Seit Jahren hat
er versucht, diese undichte Stelle zu finden, aber er hat sie nie gefunden und
wird sie auch nicht finden .«
    »Halt, halt — Niagara !« schrie ich. »Das ist eine Art Antwort, die selbst einen
Psychoanalytiker zum Wahnsinn treibt. Nur eine kleine Antwort, und Sie
versorgen mich mit zehn verdammten neuen Fragen !«
    Sie zuckte ausdrucksvoll die
Schultern. »Ist es meine Schuld, wenn Sie ein Schwachkopf sind ?«
    »Okay.« Ich biß die Zähne
aufeinander. »Wer ist also Tyler ?«
    »Der Mann, der Naomi heiraten
will«, sagte sie prompt.
    Ich gab eine Weile wimmernde
Laute von mir, während sie sich auf der Couch zurücklehnte und gelassen ihren
Maraschino-Wodka trank.
    »Ich weiß, es ist nur meine Neigung
zum Masochismus«, murmelte ich schließlich. »Wer ist also Naomi

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