Vom Dämon besessen
Prozent, der Rest
wurde treuhänderisch verwaltet, bis Toni einundzwanzig war. Nachdem ich mit ihr
zwei Filme gedreht hatte, rückte Naomi mit einem Vorschlag heraus. Sie hatte
gesehen, was ich für Toni bereits getan hatte und was ich in Zukunft noch für
sie tun konnte. Wenn ich dafür garantierte, daß Toni in jedem Film, bei dem sie
innerhalb der nächsten fünf Jahre mitspielte, groß herausgebracht würde — und
wenn ihr das Studio ein Minimum von acht hochdotierten Filmen garantierte-, so
war sie, Naomi, bereit, für Toni einen langfristigen Vertrag mit dem Studio zu
unterzeichnen. Sie wollte außerdem einen persönlichen Vertrag mit mir
abschließen, daß ihr, Namoi Prostett ,
in jeder der acht Produktionen zugesichert würde, daß sie den
Schauspielunterricht der Kleinen übernähme, alle ihre Drehbücher überprüfen und
bei jeder Szene, in der Toni erschien, persönlich Regie führen dürfe. Als
Gegenleistung sollte ich zwanzig Prozent des Gesamteinkommens von Toni aus den
fünf Jahren bekommen .«
»Klingt
ganz hübsch«, sagte ich.
»Von
Naomi Prostetts Gesichtspunkt aus gesehen war es ein
recht günstiger Vertrag«, sagte er kalt. »Sie dürfen nicht vergessen, daß Toni
Astor damals noch nicht viel war — und ich hatte zwanzig Jahre erfolgreicher
Produktionsarbeit hinter mir! Ich hätte ihr Angebot beinahe abgelehnt, denn ich
war nicht sicher, ob die Kleine genügend intus hatte — um ein Star zu werden,
meine ich — , aber dann gab mir ihre Tante eine praktische Demonstration
dessen, wie sehr sie das Mädchen unter ihrer völligen Kontrolle hatte. Als mir
klar wurde, daß sie Toni von ihrem dritten Lebensjahr an dazu angehalten hatte,
nur an eins zu glauben — daß sie ein Star werden würde und daß nichts sonst
wichtig für sie sei — , änderte ich meine Ansicht. Wenn sie aus diesem Material
geschaffen war, so konnte ich sie formen, wie ich wollte, und ich hatte zudem
fünf Jahre Zeit dazu .«
»Aber
diese Verträge müssen inzwischen abgelaufen sein«, sagte ich scharf. »Sie ist
doch jetzt über einundzwanzig ?«
Massie
nickte. »Sie hat einen neuen Vertrag«, sagte er. »Aber die alten Verträge
bezogen sich auf das gesamte Einkommen aus den Filmen, die sie während dieser
fünf Jahre gedreht hatte. Ein paar von ihnen bringen noch immer beträchtliche
Summen ein. Wie Sie wissen, heiratete Toni Kent Shelton gegen Naomis Wunsch —
und die beiden hatten deshalb einen hysterischen Streit, der über eine ganze
Woche andauerte! Danach behauptete Toni, sie sei mit ihrer Tante für alle
Zeiten fertig, und unterschrieb einen neuen Fünfjahresvertrag mit mir. Ich
repräsentiere sie jetzt also, manage sie, tue alles für sie, abgesehen davon, daß
ich ihr Filmproduzent bin. Dafür erhalte ich dreißig Prozent aus ihrem
Gesamteinkommen .«
»Wenn
Sie sich also auf diesen Handel mit Vaughan einließen, so wäre alles, was Ihnen
verbliebe, eben fünf Prozent und ein Anteil an dem geringeren Einkommen durch
die alten Verträge ?« Ich stieß einen leisen Pfiff aus.
»Dieser Vaughan ist nicht kleinlich, das muß man ihm lassen .«
»Fünf
Prozent — und ich bin noch immer vertraglich verpflichtet, die nächsten vier
Jahre und etliche Monate dazu ihre Filme herauszubringen«, sagte er
schwerfällig. »Auf diese Weise hätte ich nicht einmal die Zeit, anderweitig auf
meine Kosten zu kommen .«
»Ich
werde Sie heute abend anrufen, um zu erfahren, wie
Sie mit Vaughan zu Rande gekommen sind«, sagte ich und stand dann auf.
»Dafür
wäre ich Ihnen dankbar, Rick !« Er blickte mich eine
Sekunde lang an, und dann begannen seine Augen zu funkeln. »Etwas gibt es, das
Ihnen helfen wird, mit der Situation schnell fertig zu werden !«
»Und
das wäre ?« fragte ich.
»Nun«,
wieder lag der Unterton sanfter Ironie in seiner Stimme, »während Sie hinter
Vaughan herjagen, wird er hinter Ihnen herjagen !«
SIEBENTES KAPITEL
I ch kämpfte, während ich das in edlen
Buchstaben verfaßte Firmenschild Tyler
Morgan und Co betrachtete, erfolgreich gegen den Impuls an, stramm zu
stehen und zu salutieren. Die Firma nahm die gesamte erste Etage eines
imponierenden sechsstöckigen Gebäudeblocks am Wilshire Boulevard ein, und ich stellte mir die müßige Frage, wieviel Raum wohl für die Co übriggelassen worden war, nachdem der Hauptunternehmer
seine Geschäftsräume mit Beschlag belegt hatte.
Das
rothaarige Mädchen hinter dem Empfangstisch, mit seinem Make-up beschäftigt,
betrachtete mich, als ich auf es
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