Vom Dämon besessen
bereinigen, sei, ihm fünfundzwanzig
Prozent meines Investments abzutreten. Fünfundzwanzig Prozent von Toni Astor,
in anderen Worten!«
»Was
haben Sie dazu gesagt ?« erkundigte ich mich.
»Ich
erklärte ihm unter anderem, er sei verrückt«, brummte Massie. »Ich befahl ihm, sich
zum Teufel zu scheren, bevor ich ihn aus meinem Büro werfen ließe. Das
beunruhigte ihn nicht im geringsten ; er wartete, bis
mir der Dampf ausging, grinste dann nur und sagte, ob ich mir die Sache nicht
überlegen wolle? Schließlich sei ich mit fünfundsiebzig Prozent einer lebenden
einträglichen Geldanlage wesentlich besser daran als er, dem nur eine Leiche zu
hundert Prozent gehöre .«
»Das
kann man als wirkungsvolles Argument bezeichnen«, bestätigte ich. »Entweder
gehen Sie zu seinen Bedingungen auf den Handel ein oder er bringt Ihren Star
um, genauso wie angeblich Sie den seinen umgebracht haben! Wie haben Sie darauf
reagiert ?«
»Ich
erklärte ihm, ich brauchte ein bißchen Zeit, um mir die Sache zu überlegen«,
sagte er verdrossen. »Vaughan läßt mir bis heute nacht Zeit — genau zwölf Stunden .«
»Wenn
Sie diese Geschichte Lieutenant Karlin berichten,
wird er Tonis Haus permanent beschatten lassen, so daß Vaughan nicht die
geringste Chance haben würde, hineinzugelangen«, schlug ich vor.
»Nein!«
Er schüttelte müde seinen zottigen Grizzlybärenkopf .
»Das ist bestenfalls eine vorübergehende Lösung, Rick! Ich bin sicher, daß
Vaughan es mit jedem Wort ernst meint. Wenn ich auf seine Bedingungen nicht
eingehe, wird er dafür sorgen, daß Toni ermordet oder durch einen Autounfall
verkrüppelt wird — oder durch eine Säure erblindet. Irgend
etwas wird geschehen, so daß sie nie mehr im Leben etwas einbringen
wird! Und er wird sich damit gar nicht beeilen. Er ist der Typ des geduldigen
Halunken, der den richtigen Zeitpunkt abwartet, wie lange es auch dauern mag.
Wir können die Polizei nicht für die nächsten zwei Jahre um permanenten Schutz
bitten !«
»Okay«,
sagte ich. »Angesichts der Aussicht, daß Vaughan in nächster Zukunft an Toni
herankommen kann und wird, bleiben ihnen nur zwei Möglichkeiten. Die
nächstliegende ist die, daß Sie ihm geben, was er haben will .«
»Nein !« schrie er.
»Dann
bleibt nur noch die andere Möglichkeit .«
»Und
die wäre ?« fragte er mit unschuldiger Stimme.
»Ich
warte darauf, sie zu hören zu kriegen«, sagte ich. »Das ist doch der Grund,
weshalb Sie mich hierhaben wollten, nicht wahr? Ich bin sozusagen Ihre einzige
Alternative, wenn Sie Toni nicht opfern oder mit Vaughan ein Abkommen treffen
wollen ?«
»Sie
haben natürlich recht !« Er schmetterte seine massive
Faust auf den Schreibtisch, so daß das ganze Zimmer zitterte. »Ich mache Ihnen
einen Vorschlag, Rick! Schaffen Sie mir Vaughan vom Halse — sorgen Sie
gleichzeitig dafür, daß Toni vor ihm sicher ist — und Sie können dafür
verlangen, was Sie wollen !«
»Ivan«,
murmelte ich mit gedämpfter Stimme, »schlagen Sie vielleicht vor, daß ich
Vaughan ein für allemal unschädlich machen soll ?«
Er
zuckte unbehaglich die breiten Schultern. »Ich mache Ihnen überhaupt keinen
Vorschlag, wie Sie die Angelegenheit erledigen können, Rick«, sagte er rauh . »Ich finde, das ist Ihre eigene Sache !«
»Ich
werde es versuchen«, versprach ich ihm. »Aber ich habe keine Möglichkeit, etwas
zu unternehmen, bis Ihre Galgenfrist heute abend um
halb zehn Uhr abgelaufen ist .«
»Daran
habe ich schon gedacht«, sagte er eifrig. »Die Verträge sind sehr kompliziert,
und Vaughans eigene Rechtsanwälte werden eine Weile brauchen, um aus ihnen klug
zu werden! Ich könnte ihm sagen, ich ginge auf den Handel ein — gebe ihm zum
Beweis des Vertrauens die Verträge — , und das wird
Ihnen dann weitere drei bis vier Tage Zeit geben.«
»Das
ist schon etwas«, gab ich zu. »Berichten Sie mir über die Verträge .«
»Was?«
Er starrte mich verdutzt an. »Was haben die Verträge damit zu tun, daß Sie mir
Vaughan vom Halse schaffen sollen ?«
»Ich
weiß es noch nicht«, sagte ich schroff. »Aber ich habe eine Ahnung, als ob es
wichtig sei, daß ich weiß, wem Toni Astor gehört, in wieviel Stücke sie aufgeteilt ist und wem die Stücke gehören .«
»Na
schön«, sagte er zweifelnd. »Der erste Vertrag wurde — als sie sechzehn war —
zwischen dem Studio und Naomi Prostett als ihrer Adoptivmutter und legalem Vormund abgeschlossen. Naomi
fungierte außerdem als Agentin der Kleinen und nahm zehn
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