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Vom Dämon besessen

Vom Dämon besessen

Titel: Vom Dämon besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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aufregenden Punkt kommen, wo ich Larry Gold ermordet habe«,
sagte ich.
    »Sie
dachten sich eine Reihe übler Verleumdungen gegen den Jungen aus — ich zitiere
Vaughan wörtlich — , aber Sie sorgten dafür, daß ein
dummes kleines Spatzengehirn wie Toni das Zeug für das reine Evangelium hielt«,
fuhr er fort. »Sie erzählte Ihnen, Gold käme an diesem Abend bei ihr vorbei,
und so hatten Sie alles inszeniert, bevor er dort auftauchte .«
    »So
bin ich eben«, sagte ich. »Ein jugendliches Genie. Wie habe ich ihn umgebracht ?«
    »Sie
wiesen Toni an, so zu tun, als sei nichts geschehen, und ihn hinzuhalten, bis
Sie einträfen. Dann, während Sie sich mit Gold unterhielten, sollte Toni in ein
anderes Zimmer hinüberschleichen und ihre ältere Cousine, Lisa Prostett , anrufen. Sie sollte sie bitten, gleich zu ihr,
Toni, zu kommen, weil Gold da sei. Sie und er hätten soeben einen Streit gehabt
und sein Verhalten ängstige sie. Toni hatte Ihnen bereits erzählt, daß Lisa und
Gold einander nicht ausstehen konnten, und so war mit Sicherheit anzunehmen,
daß er weggehen würde, wenn Lisa eintraf.
    Als
nun das Hausmädchen verkündete, Lisa sei unten, und Gold erklärte, er ginge
fort, flüsterte ihm Toni zu, er brauche nur so zu tun, als ob er wegginge,
solle sich aber statt dessen in dem leeren Gästezimmer verstecken. Dann würde
sie versuchen, Sie und Lisa so schnell wie möglich loszuwerden, und danach
könnten er und sie wieder allein sein. Er befolgte Tonis Rat. Wenig später
verließen Lisa und Sie das Haus. So wie Vaughan die Sache schildert, fiel
Ihnen, als Sie beide eben die Haustür erreicht hatten, ein, daß Sie oben in
Tonis Zimmer etwas vergessen hatten, und so kehrten Sie um. Aber sie gingen
geradewegs ins Gästezimmer, schlugen Gold bewußtlos, trugen ihn dann hinaus auf
die Terrasse und warfen ihn über das Geländer.
    Der
Rest war einfach. Sie brachten Lisa nach Hause zurück, wodurch in Ihrem Alibi
keine Lücken entstanden, und Toni rief, Ihrem Plan zufolge, zwei Stunden später
an und bat Sie um Hilfe. Das gab Ihnen Gelegenheit, als erster bei ihr im Haus
zu sein und dafür zu sorgen, daß keine verdächtigen Spuren hinterblieben, wenn
die anderen eintrafen. So war es Ihnen auch möglich, Toni die Rolle
einzupauken, die sie spielen mußte, als ihre Tante und Morgan auftauchten. Es
war Ihr Einfall, wenn Toni vorgab, der Schock, Gold vom Geländer nach hinten
stürzen zu sehen, habe sie an den Rand des Wahnsinns gebracht !«
    Massie
lehnte sich in seinen Stuhl zurück und grinste mich grausam an. »Nun, wie
gefällt Ihnen die Geschichte — Sie Mörder ?«
    »Sie
hat hier und dort ein paar undichte Stellen, aber für eine improvisierte Story
ist sie keine schlechte Leistung«, gab ich zu. »Was gedenkt Vaughan damit
anzufangen? Will er sie als verantwortungsbewußter Bürger der Polizei zum besten geben ?«
    »Er
hat sie heute früh bereits als Fundament benutzt«, sagte der Produzent. »Auf
diese Weise würde ich nicht meine Zeit mit Einwänden verschwenden, sagte er. Es
täte ihm leid um Larry Gold, persönlich hätte er den Jungen gern gemocht, und
er wolle dafür sorgen, daß Holman das bekommen würde, was ihm zustünde .«
    »Soll
das ein Witz sein ?« sagte ich mißtrauisch.
    »Daß
er Sie tot sehen möchte ?« schnaubte Massie. »Halten
Sie ihn nicht...«
    »Ich
meine, daß Vaughan wirklich wie aus einem dreißig Jahre alten Gangsterfilm
dahergeredet hat ?« unterbrach ich ihn.
    »Rick«,
sagte er freundlich, »was, glauben Sie eigentlich, ist er in den letzten
dreißig Jahren gewesen ?«
    »Ich
wollte, ich hätte nicht gefragt«, knurrte ich. »Ich werde also bekommen, was
mir zusteht ?« Ich schloß für eine Sekunde die Augen.
    »Warten
Sie ab, was noch kommt«, sagte Massie, und in seiner Stimme lag ein Unterton,
der beinahe wie Bewunderung klang. »Die Quintessenz des Ganzen sei ganz
einfach, erklärte mir Vaughan, es handle sich einfach um eine Ausfallvergütung .«
    »Eine
Ausfallvergütung?«
    »Er
habe im Lauf der Jahre eine Menge Geld in Larry Gold gesteckt, und nun habe er
einen Totalverlust erlitten, für den er mich verantwortlich mache. Ich habe Sie
angeblich engagiert, um Gold loszuwerden und damit meine eigene Geldanlage,
Toni Astor, zu schützen. Er könne das verstehen, sagte der Dreckskerl — und
lächelte dabei auch noch — , Geschäft sei Geschäft.
Aber er müsse sich für seinen Verlust irgendwie schadlos halten, und die
fairste Weise für mich, die Angelegenheit zu

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