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Vom Dämon besessen

Vom Dämon besessen

Titel: Vom Dämon besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Silberkugeln aus dem Nichts aufzutauchen, und das Wasser wirbelte und
sprudelte etwa fünf Sekunden lang wie ein Miniaturstrudel. Und dann war nichts
weiter mehr zu sehen als ein paar winzige, gemächlich zwischen ihren Glaswänden
herumschwimmende Fische. Das Fleisch war vollkommen verschwunden, ohne auch nur
eine Spur von Blut im Wasser zu hinterlassen.
    Massie
kehrte zu seinem Schreibtisch zurück, legte den Plastikbeutel wieder in die
Schublade und ließ sich danach erneut in seinen Stuhl zurückfallen. »Und für
wen halten Sie sich eigentlich, daß Sie behaupten, der Auftrag habe sich
erübrigt ?« fragte er mit leiser, mörderischer Stimme. » Ich bin derjenige, der Ihnen
das mitteilt, Holman. Haben Sie verstanden ?«
    »Meinen
Sie damit, Sie wollen noch immer einen Bericht über Larry Gold haben, nun,
nachdem er tot ist ?« Ich starrte ihn einen Augenblick
lang an.
    »Ich
will damit sagen, daß ich noch immer Ihr Kunde bin, was bedeutet, daß Sie für
mich arbeiten. Nicht wahr ?« krächzte er.
    »Natürlich«,
sagte ich vorsichtig.
    »Ich
komme noch nicht einmal einen Kilometer weit an Toni heran«, sagte er. »Naomi Prostett hält sie vom Rest der Welt so hermetisch
abgeschlossen, als wäre sie ein kommunistischer Infektionsherd. Sie haben als
erster nach dem Unfall Toni gesehen ?«
    »Ja«,
sagte ich. »Sie rief mich an — «
    »Das
habe ich von Tyler Morgan erfahren«, fuhr er mich an. »Okay — « Er holte
plötzlich tief Luft, so daß sich seine riesigen Lungen bis zur äußersten
Kapazität ausdehnten. »Was machte die Sache für einen Eindruck ?«
    »Was
machte welche Sache für einen Eindruck ?«
    »Fangen
Sie nicht wieder an, den Gerissenen zu spielen«, donnerte er. »Hat sie es
getan, oder hat sie es nicht getan ?«
    Ich
blickte zwei Sekunden lang hilflos zur Decke empor, bevor ich antwortete.
»Meine Frage wird Ihnen nicht gefallen«, warnte ich ihn. »Was soll sie getan
oder nicht getan haben ?«
    »Ihn
umgebracht !« schrie er.
    »Wie
kommen Sie auf die Idee, er sei umgebracht worden ?« hörte ich mich selber zurückschreien, um den donnernden Widerhall seines
vernichtenden Gebrülls zu übertönen.
    »Ich
glaube es ja gar nicht«, sagte er, seine Stimme plötzlich auf normale
Lautstärke dämpfend. »Ich möchte wissen, was Sie glauben .«
    »Ich
bin nicht sicher«, erwiderte ich forsch. »Ich kann Ihnen nur sagen, die Polizei
glaubt, daß die Sache sich so verhalten hat, wie Toni sie geschildert hat — daß
es ein Unfall war .«
    Er
betrachtete mich etwa fünfzehn Sekunden lang schweigend. Ich betrachtete ihn
meinerseits. Er atmete ein wenig zu schwer, und ich fragte mich unwillkürlich,
ob er sich wohl kürzlich ein Elektrokardiogramm hatte machen lassen.
Schließlich sagte er: »Halb zehn Uhr heute vormittag waren zwei Leute hier in diesem Büi'o , die überzeugt sind, daß Sie den kleinen Gold umgebracht haben. Es handelt sich um eine
Sorte Leute, die sich nur schwer vom Gegenteil überzeugen lassen .«
    »Das
ist ja reizend«, knurrte ich. »Haben die beiden keine Namen ?«
    »Natürlich
haben sie Namen«, sagte Massie mit dumpfer Stimme. »Davis Vaughan und Walt Lumsden . Sie haben zudem auch noch eine faszinierende
Theorie! Wollen Sie sie hören, Holman ?«
    »Ich
glaube nicht, daß mir eine andere Wahl bleibt«, sagte ich. »Aber ich möchte sie
sowieso hören .«
    »Ich
werde versuchen, mich kurz zu fassen«, sagte er. »Die beiden glauben, ich hätte
Sie engagiert, um Larry Gold für alle Zeiten loszuwerden. Deshalb hätten wir
vor Toni in deren Trailer dieses Theater aufgeführt und ihr weisgemacht, ich
wolle nur, daß sie Ihren Bericht über Gold läse, bevor sie ihn heiratete. Dann
seien Sie gestern nachmittag in Vaughans Büro
erschienen und hätten ihn glauben gemacht, Sie seien zu ängstlich, um gegen
seinen Willen etwas zu unternehmen, und zögen vor, mit ihm eine Vereinbarung zu
treffen — er sollte Ihnen genügend über den Jungen erzählen, daß Sie einen
Bericht verfassen könnten, und dann wollten Sie mir vorschwindeln, irgendwie
seien Sie, während Vaughan gerade nicht hergesehen habe, an alle wichtigen
Informationen herangekommen.
    Ich
weiß nicht recht, ob er Sie am meisten deshalb haßt, weil Sie seinen
einträglichen Sänger umgebracht haben oder weil sie ihn in seinem eigenen Büro
für dumm verkauft haben .« Ivan Massie lächelte kalt.
»Wie dem auch sei, er heckt in bezug auf Ihre Person
im Augenblick bestimmte Pläne aus .«
    »Lassen
Sie uns zu dem

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