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Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Titel: Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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die Verletzungen sich merklich von denen der anderen Opfer unterschieden. Sie waren grober und schonungsloser. Keine präzisen Schnitte oder Verbrennungen. Stattdessen war das Mädchen praktisch in Stücke gerissen worden. Mein Magen zog sich zusammen, als ich auf die parallelen Schnitte blickte, die sich über den Torso des Opfers zogen und aus denen die Eingeweide herausquollen. Ich erkannte sie schnell als Verletzungen von Klauen, aber ich war gespannt, wie Dr. Lanza sie einschätzen würde. Das Symbol war grob in ihren Oberschenkel geschlitzt worden, als sei ihm das noch nachträglich eingefallen.
    »Sie haben sich mit ihr nicht viel Zeit gelassen«, erklärte ich heiser. »Das war das reinste Schlachtfest.«
    Ryan knurrte leise etwas, und ich brauchte die Worte nicht zu verstehen, um ihnen zuzustimmen. Ich fröstelte, dann runzelte ich die Stirn und betrachtete die Spuren und die Abdrücke in der Erde um die Leiche herum.
    »Der Dämon hat sie hergebracht.« Ich erhob mich. »Sehen Sie diese Spuren?« Ich deutete auf die tiefen Eindrücke im Boden. »Dort ist er gelandet und von da wieder gestartet. Er hat ihre Leiche einfach nur hier abgelegt.« Aber dann sah ich mir die Spuren doch noch etwas genauer an.
    »Was ist?«, fragte Zack.
    »Das … ergibt keinen Sinn«, erwiderte ich. Die Spuren waren deutlich – und ganz sicher nicht von einem Menschen. »Ein Kehza wäre nicht stark genug, um den ganzen Weg mit der Last einer Leiche hierher zu fliegen. Verdammt, sie sind gerade mal stark genug, um überhaupt zu fliegen, und schaffen nur kurze Flüge.«
    »Wie bei seiner Sturzflugattacke auf uns?«, fragte Ryan mit düsterem Blick.
    »Genau. Also er kann auf keinen Fall hergeflogen sein, um die Leiche abzulegen.«
    Ryan sah sich kurz um, weil er sichergehen wollte, dass niemand in der Nähe stand, um unser Gespräch zu belauschen. Glücklicherweise hielt Harris immer noch eine Rede vor seinen Leuten. »Und ich denke, es ist ziemlich lächerlich zu glauben, dass der Mörder den Dämon und sein Opfer irgendwo hier in die Nähe gefahren hat, damit er herüberfliegen und die Leiche ablegen konnte.«
    »Stimmt. Das wäre sinnlos. Und vom Timing her kommt es auch nicht hin. Wir waren knapp fünfzehn Minuten nach Belles Anruf bei dem Diner. Selbst wenn sie schon hierher gebracht worden war, hätte der Kehza keine Zeit gehabt, zurück in die Stadt zu fliegen und uns anzugreifen. Und er wäre auch nicht in der Lage gewesen, sie danach zu töten und zu entsorgen, denn wir haben ihn in seine eigene Welt zurückgeschickt.« Ich fluchte leise. »Das bedeutet, es muss einen zweiten Dämon geben, von einer höheren Ebene – wahrscheinlich einen Syraza oder einen Reyza. Beide wären mehr als stark genug, sie sich von der Straße zu holen, hierher zu fliegen und zu töten. Der Kehza war nur da, um mehr über mich herauszufinden.«
    »Und den S yraza oder Reyza zu nutzen, hat dem Mörder ein Alibi verschafft«, meinte Zack. »Wenn er es dem Dämon überlässt, seine Opfer zu entführen und die Leichen zu entsorgen, kann er sich gleichzeitig woanders aufhalten.«
    Das war ein unerfreulicher Gedanke.
    »Wie kann er den Kehza hinter Ihnen herschicken und gleichzeitig den anderen Dämon veranlassen, sich um die Leiche zu kümmern? Ich dachte, Sie hätten gesagt, es sei praktisch unmöglich, zwei Dämonen gleichzeitig zu beschwören und zu kontrollieren«, meinte Ryan und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Das habe ich gesagt. Und so ist es auch. Scheiße! Es muss eine andere Erklärung geben.« Es gab auch eine, aber sie verstärkte nur das tiefe Grauen in mir.
    »Mir gefällt der Ausdruck auf Ihrem Gesicht nicht, Detective«, erklärte Ryan.
    »Verdammt! Es ist möglich – möglich –, dass er sich formell mit dem Dämon der höheren Ebene verbündet hat, was bedeuten könnte, dass er nicht so viel Mühe aufwenden muss, um ihn zu beschwören.«
    So ähnlich, wie es mit dir und Rhyzkahl laufen könnte . Aber nein, das war anders. Das war ein Hinweis auf einen Grad von Zusammenarbeit, den man nur sehr selten sah zwischen Beschwörern und den Wesen, die sie beschworen. Der Gedanke, dass ein Dämon und ein Beschwörer zusammenarbeiteten, um einen Dämonenfürsten zu beschwören und zu beherrschen, zeugte von Konflikten, die weit über diese Sphäre hinausgingen. Einen höheren Dämon als Verbündeten zu haben, wäre wahrscheinlich tatsächlich der einzige Weg für einen Beschwörer, einen Dämonenfürsten zu rufen und auch zu

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