Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet
quietschte auf, verschränkte die Arme vor der Brust und blinzelte ihn verwirrt an. »Äh … bin ich wach?«
Ryan bedachte mich mit einem seltsamen Blick. »Sie haben irgendetwas Unverständliches gebrüllt. Deshalb bin ich gekommen, um nachzusehen, was los ist. Also sagen Sie mir, was los ist.«
Ich musste geschlafen haben, als Rhyzkahl bei mir gewesen war. Ich sah an mir hinunter und seufzte erleichtert. Dann senkte ich die Arme. Ich trug immer noch mein Shirt.
»Nichts. Es war nur ein Traum.« Nur ein Traum. Ha! Hör auf, so blöd zu sein . Hör auf damit, nach Dingen zu suchen, die du an ihm magst.
Ich sah, wie Ryan sich verspannte. »Was für ein Traum? War es wieder so ein Dämonentraum?«
Ich fuhr mir mit den Fingern durchs Haar. »Es war ein Traum von einem Dämonenfürsten, ja.« Dann erstarrte ich mitten in der Bewegung, den Arm immer noch erhoben. »Was zum Teufel …?«
Er betrat das Zimmer. »Was ist los?«
Ich beugte meinen Arm, rollte die verletzte Schulter und fasste mit meiner anderen Hand nach dem Verband.
»Was ist los?«, wiederholte er ungeduldig.
Ich zog den Verband ab und befühlte die Haut darunter. »Es tut nicht weh.«
Er sah mich verwirrt an. »Ihre Schulter? Sie müssen sie schonen. Es dauert, bis das verheilt ist.«
Ich drehte mich, sodass er meine Schulter sehen konnte. »Nein, braucht sie nicht. Sie ist bereits verheilt. Es ist nicht mal eine Narbe zu sehen.«
»Zeigen Sie her«, befahl er.
Ich drehte mich ganz herum, um ihm die völlig unbeschädigte Haut meiner Schulter zu zeigen. Ich spürte noch kleine Reste Nahtgut und ein bisschen getrocknetes Blut an der Stelle, wo sich die Wunde befunden hatte – Blut, das ich gestern nicht mehr abgewaschen hatte, weil ich einfach zu erschöpft gewesen war. Aber es war eindeutig keine Wunde mehr da. Keine Wunde, keine Narbe, keine Naht, gar nichts.
Er stieß einen leisen Pfiff aus. »Wenn ich es nicht mit meinen eigenen Augen gesehen hätte, würde ich es niemals glauben.«
»Und ich bin froh, dass Sie es bezeugen können.« Ich spannte erneut meinen Arm an, weil ich es immer noch nicht wirklich glauben konnte. »Wie lange habe ich geschlafen?«
Er warf einen Blick auf seine Uhr. »Ein paar Stunden. Ich war auf der Couch ein wenig eingenickt, als ich Sie habe schreien hören.« Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln. »Wachen Sie immer schreiend auf?«
»Nein«, erwiderte ich mit einem Lachen und warf das Kissen nach ihm. »Aber seine Lordschaft hat mich frisch und ausgeruht zurückgelassen.«
Er musterte mein Gesicht. »Sie sehen jedenfalls nicht mehr besonders erschöpft aus.«
Ich schwang meine Beine aus dem Bett und stand auf. »Das bin ich auch nicht. Überhaupt nicht. Ich fühle mich, als hätte ich zwölf Stunden geschlafen.« Okay, vielleicht hatten diese Besuche im Traum auch einige Vorteile.
Ryan gähnte. »Ja, ich allerdings nicht. Ich werde dann mal zusammenpacken und zurück in mein Hotel fahren und hoffen, dass Garner nicht zu laut schnarcht.«
Ich warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Seien Sie doch nicht blöd. Ich habe ein Gästezimmer, in dem nie jemand übernachtet. Sie sind wahrscheinlich sogar der erste Gast, der überhaupt dort schläft.«
»Cool«, meinte er amüsiert. »Ich habe also offenbar ausreichend gejammert. Es wird mir ein Vergnügen sein, Ihr Gästezimmer einzuweihen.«
Ich lachte. »Gehen Sie schon. Es ist gleich die nächste Tür auf dem Flur. Das Zimmer mit dem Bett drin. Wenn Sie in dem Raum mit der Badewanne landen, sind Sie zu weit.«
Er grinste mich an und ging. Mein Lächeln schwand, und mit der linken Hand tastete ich noch einmal die unversehrte Haut auf meiner Schulter ab.
Was würde mich das kosten? Rhyzkahls Bemerkung, dass er mich markiert hatte, ließ mich nicht los.
Oder hatte ich den Preis bereits bezahlt?
21
Das Haus schien unerträglich ruhig, nachdem Ryan gegangen war, um etwas Schlaf nachzuholen. Und nachdem ich ein paar Minuten in der Diele gestanden hatte, begriff ich, dass es mir so vorkam, weil bis zu diesem Moment alles so unglaublich schnell abgelaufen war. Ich hatte endlich die Möglichkeit, einmal zu Atem zu kommen. Aber gleichzeitig wusste ich, dass ich mir nicht wirklich den Luxus gönnen konnte, mich etwas zu entspannen. Der Symbolmörder war immer noch dort draußen unterwegs, und bisher hatte ich völlig darin versagt, auch nur einen von den Menschen zu finden, die als Nächste auf seiner Liste standen.
Außer diesem einen Mädchen, Belle,
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