Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet
möchte, dass ich ihn rufe. Aber … ja … Sie in der Nähe zu haben, ist sicher eine gute Idee.«
Er schenkte mir ein kurzes Grinsen. »Ich werde ein paar Sachen zum Wechseln und eine Zahnbürste bei Ihnen lassen müssen, wenn das so weitergeht.«
Ich lächelte und wandte mich schnell ab, weil ich spürte, wie ich rot wurde. Was zum Teufel war los mit mir? Es war doch nicht das erste Mal, dass ich eine Nacht mit einem Mann verbrachte. Schließlich hatte ich schon Freunde gehabt. Okay, nicht allzu viele, aber immerhin. Es war bisher einfach noch nie ein Typ dabei gewesen, der … mir so viel Aufmerksamkeit schenkte wie Ryan. Klug, gut aussehend, witzig, charmant …
Hör auf, dich so blöd zu benehmen. Er arbeitet nur an diesem Fall. Mehr nicht. Er sieht dich nur als seine Partnerin. Ich rammte den Schlüssel ins Schloss der Hintertür und betrat die Küche.
»Eine Sache müssen Sie mir einmal erklären«, sagte er, während er mir folgte und die Tür hinter uns schloss.
»Und das wäre?«, erkundigte ich mich, während ich den Kühlschrank öffnete und einen Blick hineinwarf, um zu erkunden, was noch vorhanden war. Ich konnte mich in dem Moment nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal etwas gegessen hatte.
»Diese ganze Geschichte mit Gut und Böse in Bezug auf die Dämonen. Bisher war ich immer der Meinung, dass alle Dämonen böse sind.«
Ich nahm mir ein Stück Cheddar. »Nun ja, das kommt daher, dass einem das im Konfirmandenunterricht beigebracht wird.« Ich schloss den Kühlschrank mit einem Stups meiner Hüfte, dann schnappte ich mir noch Cracker und ein Messer. »Aber wissen Sie, diese Dämonen sind nicht jene Dämonen aus den religiösen Mythen.«
Er sah mir zu, wie ich den Käse und die Cracker auf einen Teller legte und ihn auf den Tisch stellte. »Und was sind sie dann?
»Sie sind Kreaturen aus einer anderen Welt«, erwiderte ich, während ich mir eine Scheibe Käse abschnitt und sie auf einen Cracker legte. Dann bedeutete ich ihm mit einer Geste, dass er sich selbst bedienen solle, und biss ziemlich unelegant ab.
Er betrachtete zweifelnd meinen seltsamen Snack. »Kaufen Sie Ihren Käse immer in Zwei-Kilo-Stücken?«
»Es ist nur ein Kilo«, erwiderte ich, nachdem ich ein paar Sekunden gekaut hatte. »Es war billig, und ich mag Käse.«
»Aber … Cheddar? Mild?«
Ich funkelte ihn an und schnitt mir trotzig ein weiteres Stück ab. »Er war billig . Haben Sie irgendein Problem mit meinem Käse?«
»Absolut nicht«, erwiderte er und schüttelte sich demonstrativ. »Also, Kreaturen aus einer anderen Welt? Erklären Sie mir das bitte.«
Ich legte das Messer hin und hielt meine Hände vor mich, eine über der anderen. »Stellen Sie sich verschiedene Dimensionen vor. Sphären. Existenzebenen. Wie immer Sie es nennen wollen. Wir leben in der einen, und sie leben in einer anderen. Diese beiden Ebenen überlappen sich des Öfteren in einer Weise, dass jemand mit der Fähigkeit, ein Tor zwischen ihnen zu öffnen, eine Kreatur aus deren Welt in unsere rufen kann.«
»Und woher wissen die Leute, ob sie diese Fähigkeit besitzen?«
»Es scheint da einen genetischen Faktor zu geben, deswegen haben Beschwörer ihre Kinder oder Enkel genau im Blick, wenn sie in die Pubertät kommen. Zuerst stellt sich die Andersicht ein. Daher ist es das Einfachste, einen großen arkanischen Schild irgendwo hinzustellen und zu beobachten, ob das Kind darauf reagiert.« Ich grinste. »Das kann dann ein bisschen dramatisch werden.«
Ryan lachte. »Ich kann es mir ungefähr vorstellen.«
»Wie auch immer … Wenn zumindest das feststeht, muss der Beschwörer es normalerweise einem Dämon überlassen einzuschätzen, wie weit die Fähigkeiten reichen.«
Er trommelte auf den Tisch. »Und was ist, wenn es kein Elternpaar oder Großeltern gibt, die das Kind beobachten?«
»Das ist in etwa meiner Tante passiert. Sie hat herausgefunden, dass sie Dinge sehen und spüren kann, von denen andere Leute nichts bemerken, deswegen ist sie in die Bibliothek gegangen und hat angefangen nachzuforschen.«
Ryan hob eine Augenbraue. »Bitte erzählen Sie mir jetzt aber nicht, sie hat ein Buch mit dem Titel Dämonenbeschwörung für Dummies gefunden .«
Ich lachte. »Nicht ganz, aber ich denke, ich werde das eines Tages schreiben. Nein, jemand hat bemerkt, wofür sie sich interessierte, und dann hat man sie … nun ja … an einen Beschwörer verwiesen, der sie unterrichten konnte.«
»Warten Sie mal. Und wer hat es bemerkt? Gibt
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