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Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Titel: Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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vergessen Sie nicht, was ich gesagt habe.«
    Ich stand auf. »Nein, Sir. Das werde ich nicht.« Schnell drehte ich mich um und ging hinaus. Die Sekretärin legte gerade das Telefon auf und zwinkerte mir mit einem kleinen Lächeln zu, als ich vorbeiging. Meine Stimmung erholte sich auf der Stelle. Sie hatte im Laufe der Jahre wahrscheinlich einige solcher Gespräche mitangehört, und ihre stumme Aufmunterung tat mir gut.
    Ich ging zurück in mein Büro, schloss die Tür und ließ mich schwer hinter meinen Schreibtisch sinken. Ich habe das verdient . Zumindest hatte er mich nicht von den Fällen abgezogen. Ich zwang mich, das positiv zu sehen – was nach einem Tadel vom Chief nicht ganz einfach war. Offenbar hatte er aber immer noch Vertrauen, dass ich der Sache gewachsen war. Ich musste einfach nur vorsichtiger sein. Auf gar keinen Fall durften die Leute denken, dass ich so seltsam war wie meine Tante. Zwar war ich genauso seltsam wie meine Tante, aber ich wollte nicht, dass die Leute das glaubten. Du lügst dir doch in die Tasche . Das tun sie wahrscheinlich sowieso längst.
    Ich atmete tief durch und legte die gespreizten Finger auf meinen Schreibtisch. Ich schaffe das. Ich werde diese Fälle lösen, egal, was dazu nötig ist. Was interessierte es mich, dass niemand es hinbekommen hatte, den Symbolmörder zu entlarven, als er das letzte Mal zugeschlagen hatte. Niemand von denen war in der Lage gewesen, die arkanischen Spuren zu sehen. Das war mein Vorteil.
    Jetzt musste ich ihn nur noch nutzen.
    Ich beugte mich nach hinten, zog die mittlere Schublade meines Aktenschranks auf und ging schnell die Hängeregistratur durch, bis ich zu der dicken Mappe kam, in der sich alle Bilder von den früheren Morden befanden – die Serie eins, wie ich sie in Gedanken zu nennen begann. Schnell blätterte ich die Bilder durch. Alle Leichen waren an Stellen abgelegt worden, wo selten jemand hinkam, und dadurch wurden sie manchmal tage- oder auch wochenlang nicht gefunden. Das Opfer in der Kläranlage war sehr schnell entdeckt worden, aber wegen der Frakturen ging ich davon aus, dass der Mörder eigentlich vorgehabt hatte, die Leiche auf eins der Klärbecken zu legen oder woandershin, wo sie nicht so leicht zu sehen gewesen wäre.
    Das Opfer vom Baseballplatz dagegen hatte man finden sollen . Aber warum änderte er seine Vorgehensweise?
    Noch einmal arbeitete ich die Bilder durch, und mir fiel noch etwas anderes auf. Die Opfer der Serie eins waren auf die unterschiedlichsten Arten getötet worden, bis auf die letzten beiden – sie waren erdrosselt worden. Alle zeigten Spuren von langwierigen Folterungen, aber was diese Morde wirklich alle miteinander verband, war das Symbol. Immer das gleiche Symbol, obwohl es sich nicht immer an der gleichen Stelle des Körpers befand. Manchmal war es sogar auf den ersten Blick gar nicht erkennbar. Beide Opfer in meinen Fällen – der Serie zwei – waren stranguliert worden. Warum änderte er den Tatablauf? Handelte es sich vielleicht doch um einen Trittbrettfahrer?
    Völlig egal! Es ist immer noch ein Mordfall.
    Aber es gab noch zwei weitere Ähnlichkeiten zwischen Serie eins und Serie zwei, die mir ins Auge stachen. Alle Opfer gehörten zu jener Gruppe von Menschen, die niemand vermisste. Obdachlose, Prostituierte, Drogenabhängige, psychisch Kranke. Und manchmal auch alles zusammen. Schwarz, weiß, lateinamerikanisch, asiatisch – jeder ethnische Hintergrund war vertreten. Und die Opfer waren sorgfältig ausgewählt worden – dessen war ich mir sicher. Sie waren nicht wahllos von der Straße aufgelesen worden. Der Killer hatte sie beobachtet, war ihnen gefolgt und hatte dafür gesorgt, dass sie allein waren und erst mal eine Weile nicht vermisst wurden.
    Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück und trommelte mit dem Stift gegen mein Kinn. Wie hatte er sie entführt? Toxikologische Tests der Opfer hatten lediglich Spuren von normalen Straßendrogen gezeigt, was bei den Leuten, die er auswählte, kein Wunder war. Aber er hielt sie mehrere Tage gefangen, bevor er sie tötete, daher konnte eine Droge, die er benutzte, um sie zu überwältigen, auch längst wieder abgebaut und ausgeschieden worden sein. Aber darüber musste ich noch mal mit dem Doc sprechen.
    Hatte er sich ihr Vertrauen erschlichen? Gab es irgendeine Beziehung? Dem Ermittler, der die Serie eins untersucht hatte, war nichts in dieser Richtung aufgefallen, aber ich wusste auch nicht, wie tief er gegraben hatte. Irgendwie gelang es

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