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Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Titel: Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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großen Glastüren des Reviers schwangen bei bloßer Berührung nach innen und gaben den Weg frei in eine großzügige Eingangshalle, wo das Emblem des Police Departments von Beaulac in die Bodenfliesen eingearbeitet war. Ein paar Leute saßen auf Stühlen und warteten wahrscheinlich auf die Durchschriften von Polizeiberichten oder weil sie einen Termin mit einem Detective hatten. Ich vermied jeden Augenkontakt mit ihnen und ging direkt zu der Tür, die zu den Büros führte. Ich zog meinen Ausweis durch das Lesegerät, und sobald das Schloss summte, drückte ich sie auf.
    Ich benutzte fast nie den Vordereingang, aber ich sah auch nicht ein, den ganzen Weg um das Gebäude herum zu laufen, um den hinteren Zugang zu nehmen, den die Detectives und Streifenbeamten oft benutzten. Vorn hineinzugehen, bedeutete nämlich, dass ich an all den Büros der Verwaltung und an denen der höheren Tiere vorbeimusste. Normalerweise war das kein Problem, aber zu meiner Überraschung hörte ich, wie mein Name gerufen wurde, als ich am Büro von Chief Morse vorbeikam.
    Ich blinzelte kurz und trat einen Schritt zurück, dann spähte ich um den Türrahmen herum, falls ich mich verhört haben sollte. Es war absolut nicht die Art des Chiefs, jemanden, der an seiner Tür vorbeikam, in sein Büro zu rufen. Eigentlich gab er sich überhaupt nie mit dem Fußvolk ab, und ich dachte, er würde nicht einmal meinen Namen kennen.
    Doch da irrte ich mich.
    Chief Eddie Morse stand im Vorzimmer seines Büros vor dem Schreibtisch seiner Sekretärin. Er hielt eine Aktenmappe in der Hand und sah mich mit gerunzelter Stirn an. Wie immer war er tadellos gekleidet, das gestärkte weiße Hemd perfekt, die Anzughosen einwandfrei gebügelt, die Krawatte mit einem doppelten Windsor-Knoten gebunden. Nicht ein einziges seiner stahlgrauen Haare saß am falschen Platz.
    »Detective Gillian«, wiederholte er. »Hätten Sie eine Minute Zeit?« Er fragte es in einem Ton, der deutlich machte, dass es ihm völlig egal war, ob ich eine Minute hatte oder nicht. Ich war gut beraten, sie mir zu nehmen.
    Ich verkniff es mir, nervös zu schlucken, und nickte nur. »Ja, Sir.«
    Mit einer Kopfbewegung deutete er auf sein Büro, dann ging er voraus und erwartete offensichtlich, dass ich ihm folgte.
    Ich entsprach seinem Wunsch und warf einen schnellen Blick in den Raum, während er auf die andere Seite des mächtigen Eichenschreibtisches ging. Das Büro war aufgeräumt und perfekt durchgestylt, genau wie er selbst. Der dunkelblaue Teppich passte zu den Farben im Siegel des Beaulac PD , das hinter seinem Schreibtisch auf die Wand gemalt war. Die Bücher waren nach ihrer Größe geordnet. Auszeichnungen und Plaketten an der Wand waren exakt ausgerichtet. Ein Regal war ausschließlich Trophäen gewidmet, und der kurze Blick, den ich hinüberwerfen konnte, sagte mir, dass sie entweder von Sportwettkämpfen oder Schießwettbewerben stammten.
    Mit der Akte in der Hand bedeutete der Chief mir, mich zu setzen. Also nahm ich Platz und versuchte, nicht unsicher zu erscheinen, obwohl ich mich absolut so fühlte. Chief Morse ließ niemals kleine Detectives oder Streifenpolizisten zu sich herein. Selbst wenn jemand ernsthaften Ärger hatte, zog der Chief es vor, dass sich seine direkten Untergebenen um solche hässlichen Sachen wie Abmahnungen oder Kündigungen kümmerten.
    Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück, während ich stocksteif sitzen blieb. Er klappte die Akte auf, die er immer noch in der Hand hielt, blickte einen Moment hinein, sagte dann so etwas Ähnliches wie »hmph«, hob den Blick und sah mich an.
    »Sie bearbeiten diese Morde«, stellte er fest.
    Es klang absolut nicht wie eine Frage, aber ich nickte kurz. »Ja, Sir.«
    Die Falten auf seiner Stirn wurden noch tiefer, obwohl ich nicht erkennen konnte, ob er ärgerlich war oder einfach nur nachdachte. Es war das erste Mal, dass ich mehr als fünf Sekunden in der Gegenwart dieses Mannes verbrachte, daher konnte ich auf keine große Erfahrung zurückgreifen.
    »Ich habe Ihren Eingangsbericht über den ersten Fall gelesen«, sagte er knapp. »Das gleiche Symbol wie bei dem letzten Opfer?«
    »Ja, Sir.«
    »Sie haben auch die vorangegangenen Fälle durchgearbeitet?«
    »Ja, Sir.« Ich widerstand dem Bedürfnis, unruhig mit dem Fuß zu wippen oder sonst irgendwie herumzuzappeln.
    »Also sind Sie unsere hiesige Expertin.« Ich konnte an seinem Ton immer noch nicht erkennen, worauf er hinauswollte. Wiederum hatte er keine Frage

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