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Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Titel: Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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formuliert, aber er sah mich an, als erwarte er eine Antwort.
    Ich zögerte kurz, bevor ich etwas erwiderte. Ich wollte nicht eingebildet wirken, aber ich wusste wahrscheinlich mehr über diesen Fall als sonst jemand im Dezernat. »Ich weiß nicht, ob Expertin das richtige Wort ist, Sir«, sagte ich schließlich, »aber ich bin mit dem Fall ziemlich gut vertraut.«
    Chief Morse legte die Akte hin, sein Gesichtsausdruck war immer noch undurchdringlich. »Captain Turnham hat gesagt, Sie hätten vor Kurzem nach den Akten des Symbolmörders gefragt.«
    »Ja, Sir. Ich bin erst vor ein paar Wochen zu den Gewaltverbrechen versetzt worden, deswegen wollte ich mir ein paar alte Akten ansehen, um mich einzuarbeiten.«
    Mit schmalen Lippen beugte er sich vor, legte die Unterarme auf den Schreibtisch und verschränkte die Hände. »Warum der Symbolmörder?«
    »Nun ja, Sir«, erwiderte ich und suchte nach einer schlüssigen Antwort, »es kommt nicht oft vor, dass man als Detective einen solchen Fall bearbeiten oder sich überhaupt mit den Details vertraut machen kann. Ich bin erst seit zwei Jahren Detective – im Dezernat für Eigentumsdelikte – und dachte mir, wenn ich die Akten durcharbeite, würde ich etwas über die Ermittlungsarbeit bei Mordfällen lernen. Und schließlich handelt es sich um den größten ungelösten Fall, den wir haben und … Also, ich interessiere mich schon seit einer ganzen Weile für diesen Fall.«
    Er ließ mich nicht aus den Augen, als erwarte er, dass ich noch mehr sagen würde. »Ich verstehe. Sie versuchen also nur, besser in ihrem Beruf zu werden?«, fragte er schließlich.
    Ich konnte seinen Ton absolut nicht deuten. Es war sehr frustrierend. »Also … ja, Sir. Ich meine, mir gefällt die Polizeiarbeit wirklich sehr, und ich möchte gern etwas leisten.« Ich spürte, wie ich rot wurde, obwohl ich mir alle Mühe gab, das zu vermeiden. »Entschuldigen Sie, Sir, aber habe ich etwas falsch gemacht?«
    »Ich habe Sie draußen am Tatort bei der Kläranlage gesehen, Detective Gillian«, sagte er und überging meine Frage. »Sie erschienen mir ziemlich gründlich und organisiert.«
    Er hatte offensichtlich noch nie einen Blick in meine Küchenschränke geworfen. »Ich tue, was ich kann, Sir.«
    »Was haben Sie mit der Leiche gemacht?«
    »Äh … wie bitte?«
    Er blickte mich finster an. »Sie haben neben der Leiche gehockt und Ihre Hand darübergehalten.« Er imitierte meine Bewegung. »Was sollte das? Haben Sie die Leiche berührt?«
    Scheiße! Er hatte mich dabei beobachtet, als ich versucht hatte, die arkanische Resonanz zu spüren. »Nein, Sir, ich habe die Leiche nicht berührt«, erwiderte ich und dachte fieberhaft nach. »Ich … äh … habe nur versucht, mir einige der Schnitte näher anzusehen und bin von den Halogenlampen geblendet worden.«
    Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Sie waren geblendet. Ah ja. Und Tessa Pazhel ist Ihre Tante?«
    Ich nickte nur, weil ich nichts sagen wollte, was mich noch mehr als Idiotin dastehen lassen würde. Geblendet? War das die beste Erklärung, die mir einfiel?
    »Sie hat den Ruf, ein etwas seltsamer Vogel zu sein«, sagte er, »aber ich bin sicher, das wissen Sie selbst.«
    Ich konnte nicht anders, aber mir stellten sich bei dieser herablassenden Ausdrucksweise die Nackenhaare auf. »Sir, meine Tante ist …«
    Er unterbrach mich mit erhobener Hand. »Ich weiß, ich weiß. Es ist nicht fair, wenn ich Ihre Familie schlechtmache. Ich hätte das nicht sagen sollen. Aber ich möchte eines absolut deutlich machen, Detective Gillian.« Seine durchdringenden blauen Augen ließen mich keine Sekunde los. »Ich will unter allen Umständen, dass diese Morde aufhören. Ich will, dass der Mistkerl hinter Gitter wandert, und ich möchte keinen bizarren Budenzauber an einem Tatort sehen. Es reicht nicht, den Fall nur aufzuklären. Wir müssen ihn auch vor Gericht bringen können. Sie haben keine Handschuhe getragen, und es sah aus, als hätten Sie die Leiche berührt.«
    »Ja, Sir.« Was sollte ich dazu noch sagen? Er hatte recht. »Ich wollte mich der Leiche nicht so weit nähern. Ich werde in Zukunft vorsichtiger sein, Sir.«
    Er blickte mich lange an. Mir kam es vor, als seien es mehrere Minuten, obwohl ich wusste, dass es sich nur um ein paar Sekunden handelte. Ich blieb bewusst ruhig und bewahrte Haltung, während er mich musterte, wobei mir mein Training als Dämonenbeschwörerin zugutekam.
    Dann winkte er ab. »Sie können gehen, Detective. Aber

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