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Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Titel: Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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gewählt.« Er legte vielsagend eine Hand auf seine Tasche. »Gott sei Dank habe ich immer mein Handy bei mir.«
    »Haben Sie noch irgendjemand anders im Park gesehen, während Sie spazieren gegangen sind?«
    »Nein. So früh am Morgen bin ich meistens allein. Ich mache mir deswegen keine Gedanken, da Butch ziemlich Furcht einflößend aussieht.« Er warf mir einen entschuldigenden Blick zu, weil der Rottweiler mich immer noch anknurrte. »Es tut mir wirklich sehr leid. Er sieht gefährlich aus, aber er ist normalerweise unglaublich friedlich und freundlich. Ich denke, die Leiche regt ihn auf.«
    »Ihnen scheint es aber nicht so zu gehen«, bemerkte ich.
    Er sah mir in die Augen. »Ich war in Vietnam in Kriegsgefangenschaft. Leider habe ich schon einiges gesehen, was Menschen einander antun können.«
    Ich atmete tief durch. »Ich verstehe.« Ich nahm mir vor, seine Militärakte zu überprüfen. »Gehen Sie immer hier im Park spazieren?«
    Reverend Thomas schüttelte den Kopf. »Nicht immer. Ich mag die Abwechslung. Mal hier, mal am Seeufer oder in einem der Parks weiter südlich. Kommt darauf an, wie weit ich gerade Lust habe zu fahren. Aber dieser Park liegt am nächsten zu meinem Haus, deswegen bin ich mindestens dreimal in der Woche hier.«
    »Glauben Sie, etwas Ungewöhnliches wäre Ihnen aufgefallen? Irgendwelche Fahrzeuge?«
    »Ich denke schon«, erwiderte er. »Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich außer meinem eigenen heute Morgen keinen anderen Wagen gesehen habe.« Er warf mir ein weiteres entschuldigendes Lächeln zu. »Aber ich glaube, ich kann Ihnen helfen, den Toten zu identifizieren.« Er machte eine Kopfbewegung in Richtung der Leiche, und ein Ausdruck von Schmerz schien über sein Gesicht zu gleiten.
    »Sie kennen ihn?« Das wäre ein unglaublicher Durchbruch.
    »Ich … glaube ja. Ich müsste ihn mir noch mal näher ansehen, um sicher zu sein, aber ich denke, es ist ein junger Mann, der an einem Rehabilitationsprogramm teilgenommen hat, für das ich mal gearbeitet habe.« Er seufzte und rieb sich das Gesicht. »Es ist so entmutigend, wenn diese jungen Menschen den Drogen verfallen. Es ist, als würden sie ertrinken, aber wenn sie erst begreifen, dass sie in einen Strudel geraten sind, ist es schon zu spät.«
    Ich nickte voller Zustimmung. »Ich weiß. Ich habe gesehen, wie Menschen sich selbst vollkommen zerstört haben. Früher war es immer Crack, aber in letzter Zeit ist es mehr Meth.« Ich klappte mein Notizbuch zu. »Wären Sie bereit, noch einen Blick auf den Toten zu werfen, um sicherzugehen, dass sie ihn kennen?«
    Er zögerte. »Ja … natürlich«, sagte er nach ein paar Sekunden. Er beugte sich vor und überzeugte sich davon, dass Butch sorgfältig an der Tribüne angeleint war, dann stand er auf. Der Hund gab ein leises Winseln von sich, und der Prediger tätschelte ihm den Kopf. »Ich bin gleich wieder da, Butchie«, sagte er und folgte mir zum Tatort.
    Die Männer von der Gerichtsmedizin hatten das Opfer gerade in den Leichensack gelegt, als wir näher kamen. Der Reverend beugte sich über den Sack und stieß dann einen schweren Seufzer aus. »Ja, das ist er.«
    »Kennen Sie seinen Namen?«
    »Mark Janson. Er hatte mit seiner Mutter zusammengelebt, aber sie ist vor zwei Jahren gestorben. Sie war sehr krank. Danach ist es mit ihm nur noch bergab gegangen. Probleme hat er schon immer gehabt, aber ihr war es trotzdem gelungen, ihn einigermaßen auf dem rechten Weg zu halten. Ohne ihre Führung hat er dann einfach vollkommen den Halt verloren.«
    Ich machte mir eine Notiz. »Reverend Thomas, Sie waren mir eine große Hilfe. Ich melde mich bei Ihnen, wenn ich noch weitere Fragen haben sollte.«
    »Ich weiß sehr zu schätzen, was Sie und die anderen Officer tun.« Sein Lächeln war warm und aufrichtig. »Bitte zögern Sie nicht, mich anzurufen oder einfach zur Kirche zu kommen.«
    »Darauf können Sie sich verlassen«, versicherte ich ihm, während ich ihm die Hand schüttelte. Ich begriff, warum seine Kirche so beliebt war. Zu schade, dass sein Hund mich hasste.

 
    7
    Ich fuhr schnell zu Hause vorbei, um kurz zu duschen und mir etwas Frisches anzuziehen. Dann raste ich zurück aufs Revier, um meine Notizen zu ordnen. Als ich dort eintraf, war es schon mitten am Vormittag, und auf der Suche nach einem freien Platz umrundete ich den winzigen Parkplatz, der für die Detectives und Streifenpolizisten reserviert war, bevor ich es schließlich aufgab und an der Straße parkte.
    Die

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