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Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Titel: Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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Auferstehung von den Toten so weich und makellos war. Der Schnitt war nie tief – es war nicht nötig ihn zu nähen –, und doch ergab er jedes Mal eine haarfeine Narbe. Normalerweise schnitt ich immer an der gleichen Stelle, um nicht auszusehen, als würde ich mich ritzen. Aber jetzt war meine Haut wieder ein unbeschriebenes Blatt – zumindest vorübergehend.
    Ich beobachtete voller Zufriedenheit, dass die Runen aufflackerten und sich das Portal im Einklang mit meiner Beschwörung öffnete.
    „ Kehlirik! “ Der Name des Dämons hallte durch den Keller, und ihn zu nennen war nur der letzte Schritt in der Beschwörung, bei dem mein Wille genauso entscheidend war wie meine gesprochenen Worte. Der Wind ebbte ab, und das strahlend helle Portal schnappte zu, sodass ich in der plötzlichen Dunkelheit blinzeln musste. Ich spürte, wie sich der Dämon in dem Diagramm bewegte, und ich verstärkte meinen mentalen Griff, während ich mich innerlich auf die Verhandlungen einstellte.
    „Ich bin Kara Gillian. Ich habe dich beschworen, Kehlirik, damit du mir zu meinen Bedingungen zu Diensten bist, die uns beide zur Ehre gereichen werden.“ Sorgfältig achtete ich auf die bindenden Kräfte und wappnete mich, falls er sich zur Wehr setzte. Würde er sich an seine Schuld erinnern?
    „Es ist mir eine Ehre, jemandem zu dienen, der die Gunst von Fürst Rhyzkahl genießt“, ertönte eine polternde Stimme aus dem Kreis.
    Verblüfft betrachtete ich einige Sekunden die regungslose Gestalt des Dämons. Gunst? Nun ja, Rhyzkahl hatte mir das Leben gerettet, also nahm ich an, dass das als eine ziemlich große Gunst galt. Ich würde mir später darüber Gedanken machen, was das alles zu bedeuten hatte.
    „Kehlirik, als ich dich das letzte Mal beschworen habe, hast du versprochen, mir arkanische Methoden beizubringen, um eine Ehrenschuld zu begleichen.“
    „Das habe ich.“ Er ging in die Hocke, legte seine Schwingen zusammen und stützte sich auf seine klauenbewehrten Hände und seine Knie, während die Spitze seines Schwanzes um seine Füße zuckte. Meine Augen hatten sich inzwischen an die Dunkelheit gewöhnt, und ich konnte sein Gesicht erkennen – jetzt, da er sich hingehockt hatte, war es auf gleicher Höhe mit meinem. Augen voller wacher Intelligenz, im Gegensatz zu den animalischen Zügen seines Gesichts – eine flache Nase über einem breiten Mund mit glänzenden Reißzähnen. Ein dicker Knochenkamm zog sich über seinen Kopf, an dem seitlich zwei gebogene schwarze Hörner saßen. „Ich werde diese Schuld begleichen, wenn es Euer Wunsch ist.“ Dann glitt sein Blick zu Ryans Kreis, und zu meinem Entsetzen bleckte er die Zähne und zischte.
    Instinktiv verstärkte ich die Schilde. „Verehrter Reyza “, sagte ich schnell, „dieser Mann steht unter meinem Schutz.“
    Der Blick des Dämons flog zu mir zurück, und ein Knurren drang aus seiner Kehle, dann senkte er zu meiner ungeheuren Erleichterung zustimmend den Kopf. „Ich werde Euren Wunsch respektieren, Beschwörerin, und dem Kiraknikahl nichts zuleide tun, solange er sich unter Eurem Schutz befindet.“
    Dem was ? Ich warf Ryan einen fragenden Blick zu, und er zuckte verblüfft die Schultern. Ich hatte keine Ahnung, was das Wort bedeutete, aber ich konnte während dieser Beschwörung nicht alles in Erfahrung bringen, und Dämonen – besonders Reyzas – neigten dazu, ziemlich knauserig zu sein, wenn es darum ging, Informationen zu teilen. Alles hatte seinen Preis, und ich hatte andere Fragen, die im Moment sehr viel dringender waren. Wie zum Beispiel, ob ich bei meiner Entlassung des Ilius etwas verbockt hatte und ob er Brians Essenz verschlungen haben könnte.
    Aber mehr als alles andere musste ich in Tessas Bibliothek hineinkommen, und allein dieser Wunsch würde mein ganzes Verhandlungsgeschick erfordern, ob da nun noch irgendeine Schuld zu begleichen war oder nicht.
    Ich merkte mir das Wort, um es später zu recherchieren. Wenn ich in der Bibliothek war, würde ich mit Sicherheit mehr darüber herausfinden können.
    „Kehlirik, ich brauche heute Nacht deine Hilfe – insbesondere deine Fähigkeiten, was Wächter und Schilde anbetrifft.“
    Der Dämon legte den Kopf schräg. „Ich kenne mich gut damit aus.“
    Ich lächelte. Schmeicheleien brachten einen immer weiter. „Ich weiß. Tessa Pazhel ist meine Tante, und ich muss mir Zugang zu allen Bereichen ihrer Bibliothek verschaffen und auch zu ihrer Beschwörungskammer.“
    Er stand auf, die Spitzen seiner

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