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Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Titel: Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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bewundert.“
    „Oh, dann hat meine Tante ihr Alarmsystem also outgesourct“, meinte ich mit einem erleichterten Lachen. Kehlirik wandte mir den Kopf zu und blinzelte mich an. „Tut mir leid. Ich dachte, sie hätte das alles selbst gemacht, und ich kam mir ziemlich unfähig vor, da ich nicht einmal davon zu träumen wage, irgendetwas so Kompliziertes hinzukriegen. Aber jetzt, da ich weiß, dass sie jemanden beschworen hat, damit er es für sie macht, fühle ich mich nicht mehr ganz so unzulänglich.“
    Kehlirik wandte sich wieder der Tür zu, dann richtete er sich auf und verschränkte die Arme vor der Brust. „Es ist eine beeindruckende Arbeit. Es gibt eine erste Schicht von Schilden, die einem normalen Standard entsprechen. Sie hindern den Durchschnittsmenschen daran, durch die Tür zu gehen, und verhindern sogar, dass die meisten überhaupt sehen, dass es eine gibt. Sie erzeugt Abneigung dagegen …“, mit einer Klauenhand deutete er auf die sich windende rote Energie, „… überhaupt hier zu sein.“ Aber dann schüttelte er den Kopf. „Doch diese Schilde befinden sich seit Jahren dort. Zhergalet hat erst kürzlich einen tieferen Schutzmechanismus an dieser Tür platziert – vielleicht vor drei Monden Eurer Welt.“
    Hatte meine Tante vor drei Monaten an etwas gearbeitet? Dann erstarrte ich. Es war genau die Zeit gewesen, als der Symbolmörder wieder aufgetaucht war. Genau die Zeit, als ich das erste Mal Rhyzkahl begegnet war. War das der Grund, warum sie ihre Bibliothek verschlossen hatte? Um mich auszusperren? Oder Rhyzkahl? Sie vertraute mir doch. Ich fühlte mich innerlich hohl, aber auch sehr verwirrt. Die Wächter, die man hier aufgestellt hatte, waren extrem und tödlich. Warum zum Teufel hatte Tessa vor ausgerechnet drei Monaten begonnen, diesen Raum derart zu schützen?
    Ich rieb mir durchs Gesicht, weil mir der Kopf schwirrte. „Also, kannst du hineinkommen?“
    Kehlirik schwieg mehrere Sekunden, dann nickte er düster. „Es ist kein Kinderspiel. Ich werde bis morgen Abend brauchen.“ Dann sah er mir in die Augen, und er fletschte seine unglaublich scharfen Zähne. „Normalerweise würde ich die Bedingungen neu verhandeln oder ein Schuldanerkenntnis verlangen, aber da Ihr in der Gunst von Rhyzkahl steht, werde ich Euch diesen Dienst schenken.“
    Ich rang mir ein schwaches Lächeln ab, während ich fieberhaft nachdachte. Ich wusste nicht, welchem Fürsten Kehlirik diente. Ich nahm an, dass er einen Herrn hatte, denn das war der beste und leichteste Weg für Dämonen, ihren Status zu verbessern – indem sie einem angesehenen Fürsten dienten. Und nach allem, was ich über das Reich der Dämonen wusste und was meine Tante mir erzählt hatte, gehörte Rhyzkahl zu den höchsten von ihnen.
    Aber diente Kehlirik Rhyzkahl, oder versuchte er nur, sich bei ihm anzubiedern? Wie dem auch sein mochte, ich hatte keine Ahnung, wie riskant es war, so ein Geschenk anzunehmen. Die wenigsten Dinge waren unter Dämonen echte Geschenke . Auf der anderen Seite konnte es eine große Kränkung bedeuten, wenn man ein Geschenk ablehnte.
    Scheiße! Ich musste unbedingt in diese Bibliothek. Ich wandte mich wieder dem Reyza zu. „Verehrter Kehlirik, dein Geschenk bedeutet mir viel, und es wird nicht in Vergessenheit geraten.“ Er neigte ernst den Kopf, während ich mir einen Seufzer verkniff. Ich hatte keine Ahnung, ob ich es gerade verbockt hatte, weil ich das Geschenk annahm. Aber es abzulehnen erschien mir noch viel riskanter.
    Wie auch immer, ich hatte keine Lust, mir im Moment den Kopf darüber zu zerbrechen. Es gab schon genug, was mir Sorgen machte. Und normalerweise wäre ich gern dort geblieben und hätte dem Dämon bei seiner Arbeit zugesehen und vielleicht ein paar neue Techniken gelernt, aber trotz meines Nickerchens am Nachmittag kam ich kaum noch gegen meine Müdigkeit an. Reyzas zu beschwören war ziemlich anstrengend. „Kehlirik, brauchst du mich hier, während du arbeitest?“
    Der Dämon schüttelte den Kopf und machte sich bereits daran, die einzelnen Schichten der arkanischen Energie auseinanderzuschieben. „Nein, Beschwörerin. Aber Ihr werdet die Anker, die mich in diesem Reich halten, nachjustieren müssen, damit ich auch über den Tag hinweg bleiben kann.“
    Was war ich nur für eine Idiotin? Die Möglichkeit, dass die Aufgabe, die ich ihm stellen wollte, mehr als ein paar Stunden dauern könnte, hatte ich überhaupt nicht in Betracht gezogen. Ich hatte ihn beschworen und ihn mit der

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