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Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Titel: Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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Macht des Mondes in dieser Sphäre gebunden. Sobald der Tag kam, würden sich diese Fesseln auflösen, und er würde in seine eigene Sphäre zurückgesogen werden. Darüber hinaus war es keine angemessene Entlassung, wenn er meine Welt auf diese Weise verließ, sodass es ziemlich schmerzhaft für ihn werden würde.
    Ich hatte nur ein Problem. Bisher war ich niemals in der Situation gewesen, Anker nachjustieren zu müssen, und hatte absolut keine Ahnung, wie man das machte. Ich bezweifelte, dass er mir das ohne Gegenleistung beibringen würde. Ich räusperte mich. „Verehrter, ich besitze diese Fähigkeit nicht. Ich werde in deiner Schuld stehen, wenn du es mich lehrst.“
    Kehlirik sah auf mich herab und schwieg so lange, dass ich gegen das Bedürfnis ankämpfen musste, beschämt den Kopf zu senken. Dann wandte er sich mir vollends zu und breitete seine Schwingen aus – zumindest so weit, wie das im Flur möglich war. Er verschränkte seine muskulösen Arme vor der Brust. „Ich akzeptiere Eure Ehrenschuld, Kara Gillian. Wir werden die Bedingungen für das nächste Mal, wenn Ihr mich beschwört, verhandeln.“
    Langsam wurde mein Nacken steif, weil ich immer noch zu ihm aufsah. „Ja, Verehrter.“
    „Ich muss außerdem noch ausführlich mit Euch sprechen …“, er blickte kurz zu Ryan, dann wieder zurück zu mir, „… allerdings allein, bevor Ihr mich in meine eigene Welt entlasst.“
    Wie jetzt? Wollte er mir irgendetwas über Ryan sagen? Oder wollte er einfach nur nicht, dass Ryan hörte, was er mir zu sagen hatte? Wie auch immer, bei der Bemerkung drehte sich mir der Magen um. „Einverstanden“, sagte ich nur und tat mein Bestes, um mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr mich diese Bitte verunsicherte.
    Kehlirik knurrte, während er erneut Ryan ansah. Ich dachte, der Dämon würde gleich ein Fauchen ausstoßen, da der Ausdruck auf seinem Gesicht ziemlich feindselig war, aber er tat es nicht. Er schnaubte nur mit geblähten Nasenflügeln, dann öffnete er seine Arme wieder und wandte sich mir zu. Ich sah, wie Ryan die Augen verdrehte und dem Dämon hinter dessen Rücken den Mittelfinger zeigte – eine Geste, über die ich vor ein paar Minuten noch gelacht hätte, aber im Moment war ich einfach zu verwirrt. Einen kurzen Augenblick lang war ich wütend auf den Dämon, dass er mir die Nähe zu Ryan einfach genommen hatte, aber ich wusste, dass ich das nicht allein Kehlirik zum Vorwurf machen konnte. Rhyzkahl hatte bereits mit seinen Andeutungen, dass ich nicht alles wusste, was es über Ryan zu wissen gab, Zweifel in mir gesät. Kehlirik hatte all das mit seiner offensichtlichen Ablehnung nur noch verstärkt. Und warum zum Teufel schien überhaupt jeder der Dämonen zu wissen, wer Ryan war?
    „Dann passt gut auf“, sagte der Dämon und riss mich aus meinen quälenden Grübeleien, „und ich zeige Euch, wie man die Anker neu setzt.“
    Die Lektion war kurz, trotzdem ließ sie mich schweißgebadet zurück. Es war keine schwierige Prozedur, aber sie war ausgesprochen komplex. Trotzdem schien Kehlirik zufrieden mit meiner Auffassungsgabe und zeigte mir den Ablauf der Prozedur Schritt für Schritt.
    Als ich fertig war, trat ich einen Schritt zurück und betrachtete die neu gesicherte Anbindung an diese Sphäre. Sobald nun die Nacht zum Tage wurde und die Kräfte vom Mond zur Sonne wechselten, würden sich die Anker um uns herum neu formieren. Es war ein interessantes Werk, und ich hätte mich gern noch etwas mehr damit beschäftigt, aber ich war zu erschöpft und hatte einfach nicht mehr die Energie, noch tiefer in das Thema einzutauchen.
    Aber während der Lektion war mir ein anderer Gedanke gekommen. Wenn es tatsächlich mein Ilius gewesen war, der Brians Essenz aufgesaugt hatte, dann war das ein vereinzeltes Ereignis, da der Dämon bei Sonnenaufgang in seine eigene Sphäre zurückgesogen worden wäre. Ich verabscheute die Vorstellung, es könnte meine Schuld gewesen sein, aber das war immer noch besser, als zu fürchten, dass eine andere Kreatur herumlief, die sich von Lebensenergie ernährte.
    Der Dämon nickte anerkennend. „Ihr erkennt schnell, worum es geht. Ich werde hierbleiben und arbeiten.“
    „Ich sichere noch das Haus ab und ziehe auch alle Vorhänge zu“, versprach ich. „Falls irgendjemand kommt … halt dich einfach von der Eingangstür fern.“
    Der Reyza knurrte erneut. Ich nahm an, dass es wohl in Dämonensprache so viel bedeuten sollte wie: Ach ehrlich? „Ich werde die Haustür mit

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