Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht
schwarze Hose und eine taillierte kurzärmelige Bluse, dazu Waffe und Abzeichen. Keine Jacke. Nicht bei dieser Hitze. Es war knapp acht Uhr morgens, und ich spürte bereits den Schweiß in den Achselhöhlen.
Ich tauchte unter dem Absperrband durch, um schnell ins Haus zu gelangen – mehr wegen der Klimaanlage, weniger um mit den Ermittlungen zu beginnen. Ein Officer in Uniform stand mit vor der Brust verschränkten Armen und einem unglaublich gelangweilten Ausdruck im Gesicht neben der Tür. Allen Demma war jetzt fast zwanzig Jahre beim Department – ein Corporal, der wahrscheinlich niemals befördert werden würde. Er war schon Corporal gewesen, als ich meine Laufbahn als Streifenpolizistin begonnen hatte. Er war ganz großartig darin, Befehle zu befolgen und sich an die Regeln zu halten, aber er hatte keinen Funken Talent dafür, andere zu führen. Ich persönlich glaubte nicht, dass er noch lange im Department bleiben würde. Ich wusste, dass er ein Burnout-Syndrom entwickelte, weil er frustriert war, dass man ihn bei den Beförderungsrunden regelmäßig überging. Auf der anderen Seite war er noch nicht alt genug, um sich pensionieren zu lassen, und ich hatte keine Ahnung, wie jemand wie er – der sein Leben lang Streifenpolizist gewesen war – sich seinen Lebensunterhalt verdienen wollte, wenn er die Polizei verließ.
Ich dachte auch nicht gern darüber nach, was ich tun würde, wenn ich mich jemals entschließen sollte, meine Marke abzugeben. Die Polizei war so sehr Teil meines Lebens, dass ich mir nur schwer vorstellen konnte, irgendetwas anderes zu tun.
„Hey, Allen“, sagte ich. „Was ist denn passiert?“
Allen nickte mir kurz zu, während er sein Notizbuch aus der Hemdtasche zog. „Davis Sharp ist gestern Abend zuletzt vom Hausmädchen Auri Cordova lebend gesehen worden. Sie hat das Abendessen gekocht und ist ungefähr gegen sechs gegangen“, leierte er herunter. „Gegen fünf Uhr heute Morgen ist sie zurückgekommen, und als sie das Haus betrat, hat sie Sharp in der Dusche neben dem Schlafzimmer gefunden. Das Wasser lief immer noch. Sie hat es abgestellt und bemerkt, dass er tot war, und dann den Notruf gewählt.“
Ich machte mir Notizen. „Danke, Allen. Gibt es eine Mrs. Sharp?“
Er warf erneut einen Blick in sein Notizbuch. „Das Hausmädchen sagte, Mr. Sharp habe ihr erzählt, dass Elena Sharp vorgestern abgereist sei, um einige Zeit in ihrem Haus in Mandeville zu verbringen. Das Büro der Gerichtsmedizin hat sich bereits mit Mrs. Sharp in Verbindung gesetzt und sie in Kenntnis gesetzt.“
Ich runzelte die Stirn. „Weißt du, ob Mrs. Sharp auf dem Weg hierher ist?“
„Keine Ahnung. Tut mir leid.“
„Okay. Dann vielen Dank. Du warst mir eine große Hilfe.“
Wieder nickte er knapp. Ich wette, man hat ihn bei der letzten Beförderung erneut übergangen. Mir fiel nichts ein, was ich noch zu ihm sagen konnte, also wählte ich den einfachen Weg und ging schweigend ins Haus.
Dort standen ebenfalls zwei uniformierte Polizisten, die mich nach oben ins große Schlafzimmer schickten und sich dann wieder in ihr Gespräch über Football vertieften. Von innen war das Haus noch beeindruckender. Tapeten, die wie teurer Stoff wirkten, Marmorböden, Schnitzereien aus dunklem Holz, und jedes einzelne Stück war in einer Weise platziert, dass es die Aufmerksamkeit gleich auf das nächste lenkte. Die Treppe war breit und geschwungen – wie man sie in Filmen sah, in denen eine schöne Frau langsam die Stufen herunterkommt, während sie von allen, die unten am Treppenabsatz stehen, bewundert wird. Als ich hinaufging, kam ich mir irgendwie seltsam fehl am Platz vor. Ich verzog das Gesicht, weil meine Schritte so laut klangen und ich mir sicher war, dass jeder mich beobachtete. Ich warf sogar noch einen Blick zurück, als ich den oberen Treppenabsatz erreichte, und fühlte mich in geradezu dämlicher Weise erleichtert, dass mir niemand auch nur die geringste Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Der erste Stock wirkte nicht weniger luxuriös als das Erdgeschoss – mit Vorhängen, die zur Bettwäsche im Schlafzimmer passten, und einem Badezimmer, das eine gesamte Seite des Hauses einzunehmen schien. Und genau in dieses Badezimmer wurde ich geschickt. Ich hatte Davis Sharp noch nie persönlich kennengelernt und war auch niemals so gut bei Kasse gewesen, um einfach mal die Kohle zum Fenster rauszuschmeißen, die mich ein Abend in seinem Restaurant gekostet hätte, aber ich hatte genug Fotos von ihm im
Weitere Kostenlose Bücher