Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht
fuhr. Aber ich lächelte.
14
Ich war noch nie zuvor im örtlichen FBI -Büro gewesen, und als ich es betrat, fiel mir auf, dass ich nicht viel verpasst hatte. Es gab keinen Empfangsbereich, keine Sekretärin und noch nicht einmal ein Telefon – es war eigentlich nichts weiter als ein weißer Raum, ungefähr von der Größe meiner Küche, mit zwei Metallschreibtischen, einem schwarzen Aktenschrank und ein paar Stühlen, die aussahen, als stammten sie aus einem Secondhandladen. Ich hatte den Eindruck, dass Ryan und Zack gezwungen gewesen waren, sich ihre Einrichtung zusammenzubetteln.
Ein älteres Ehepaar stand in der Nähe der Tür, aber von Zack und Ryan war nichts zu sehen.
„Sie sind hinten“, erklärte die Frau, bevor ich etwas fragen konnte, und deutete mit dem Daumen auf die gegenüberliegende Wand. Ich folgte ihrer Geste mit dem Blick und entdeckte den Umriss einer Tür, die mir zunächst nicht aufgefallen war. „Agent Kristoff sucht einen Regenschirm.“ Mürrisch warf sie einen Blick hinauf zum Himmel. Der Regen hatte auf dem Weg hierher entscheidend nachgelassen, und ich persönlich glaubte nicht, dass man für die sieben Meter, die sie zu ihrem Auto zurücklegen mussten, unbedingt einen Schirm brauchte. Ihr Auto war das Einzige auf dem Parkplatz, das nicht nach Behörde aussah. Aber da es nicht meine Aufgabe war, den Schirm zu organisieren, behielt ich meine Meinung für mich.
„Danke“, sagte ich stattdessen. Ihre Miene blieb mürrisch, während der Mann mir ein sanftes Lächeln schenkte. Ich schätzte die beiden auf Ende fünfzig, aber der Mann war so blass, dass ich annahm, er litt an irgendeiner langwierigen Krankheit.
Die Tür im Hintergrund wurde geöffnet, und Ryan trat heraus, in der Hand einen großen schwarzen Schirm. „Da haben wir doch noch einen, Mr. und Mrs. Galloway. Ich bringe Sie hinaus zu Ihrem Wagen.“ Er warf mir ein Lächeln zu und nickte kurz, dann hielt er dem Paar die Tür auf und öffnete den Schirm. Er begleitete die beiden zu ihrem Auto und achtete sorgsam darauf, dass sie keinen Spritzer Regen abbekamen. Und während die älteren Leute vom Parkplatz fuhren, lief er zurück zum Büro.
Sein Lächeln war wie weggewischt, als er zur Tür hereinkam.
„Alles okay?“, erkundigte ich mich.
Er gab einen unfreundlichen Laut von sich. „Es wäre besser, wenn Opfer, die sich bei mir melden, auch verstehen würden, dass ich nicht besonders viel für sie tun kann, wenn sie keine Aussage machen wollen.“
Mitfühlend verzog ich das Gesicht. „Wer sind die beiden? Oder kannst du mir das nicht sagen?“
„Sam und Sara Galloway. Ihnen hat ein sehr beliebtes – und ziemlich profitables – Restaurant am Seeufer gehört. Es hieß Sam and Sara’s .“
Ich erinnerte mich schwach an ein Restaurant mit diesem Namen. Ich ging nicht besonders oft essen, daher kannte ich mich mit der örtlichen Gastronomie auch nicht besonders aus. „Sie haben sich vor einiger Zeit ins Privatleben zurückgezogen, oder?“
„Vor ungefähr zehn Jahren. Sie sind dazu gezwungen worden, aber im Detail kann ich darüber im Moment nicht sprechen.“
Ich schüttelte den Kopf. „Dann tu es auch nicht. Wo ist Zack?“
Ryan machte eine Kopfbewegung in Richtung der Tür, als Zack gerade heraustrat. Blond und braungebrannt ähnelte Agent Zachary Garner mehr einem Rettungsschwimmer als einem FBI -Agenten. Zudem sah er auch noch wie gerade mal zwanzig aus, dabei wusste ich, dass er älter sein musste, wenn er für das FBI arbeitete.
„Freut mich, dich mal wiederzusehen, Detective Gillian“, sagte er mit einem strahlenden Lächeln.
„Ebenso, Agent Garner“, erwiderte ich und grinste, als er auf mich zukam und mich umarmte. „Du meine Güte, Zack, was hast du mit deinen Haaren gemacht? Wolltest du Strähnen haben?“
Er fuhr sich mit der Hand über den Kopf und warf mir ein verlegenes Grinsen zu. „Ja. Ich habe versucht, mir die Spitzen blond zu färben, aber es hat nicht richtig funktioniert.“
Ich betrachtete ihn erstaunt. „Dein Haar war doch schon blond. Und jetzt ist es …“
„Orange“, meinte Ryan. „Das kannst du drehen und wenden, wie du willst, aber sein Haar ist knallorange.“
„Na ja, nur die Spitzen“, sagte ich, „aber sonst hast du recht. Wow. Das muss jemand wieder in Ordnung bringen.“
„Ich hab mir schon einen Termin besorgt“, versicherte Zack mir mit einem Lächeln. „Du siehst ziemlich rausgeputzt aus. Gerichtstermin?“
„Beerdigung.“ Ich verzog das
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