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Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Titel: Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Rowland
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und sah mich fragend an. „Besser?“
    „Viel besser. Dann lasst uns jetzt gehen, bevor Ryan es sich noch anders überlegt.“
    Mit den beiden Agenten im Schlepptau verließ ich das Gebäude. „Wo gehen wir hin? Wir sollten wahrscheinlich mit zwei Autos fahren, da ich …“ Ich sprach den Satz nicht zu Ende, weil mich plötzlich eine Welle der Übelkeit überrollte.
    „Habt ihr das gespürt?“, fragte ich nach ein paar Sekunden. Mir war nicht entgangen, dass die beiden Agenten ebenfalls verstummt waren.
    „Ich schon“, erklärte Ryan.
    Zack nickte zustimmend. „Was war das?“
    „Keine Ahnung. Es ist etwas Arkanisches, aber …“ Wieder hielt ich inne, weil ich das Gefühl hatte, irgendetwas hätte uns gestreift. Und irgendwie fühlte es sich bedrohlich an, aber ich konnte es nicht genau benennen. Ich wechselte in die Andersicht und suchte den Parkplatz ab, aber meine nun verstärkte Wahrnehmung intensivierte nur den Eindruck, dass sich etwas Böses in der Nähe befand. „Es ist gefährlich“, flüsterte ich und wechselte wieder in die Normalsicht.
    „Wir sollten fahren“, murmelte Zack, die Hand an der Waffe. „Kara, steig in dein Auto. Wir warten, bis du drin bist. Fahr los, dann rufen wir dich an und verabreden, wo wir uns treffen.“
    Er brauchte mich nicht lange zu überreden. Rasch ging ich zu meinem Wagen, stieg ein und verschloss sofort die Türen. Ich fuhr vom Parkplatz und sah im Rückspiegel, dass Ryan und Zack genauso schnell ihr Auto bestiegen. Ungefähr eine Minute später klingelte mein Handy.
    „Hast du irgendeine Ahnung, was das war?“, fragte Ryan.
    „Nicht die geringste“, gestand ich. „Vielleicht war es einfach nur ein Kraftfeld. Aber es war ein widerliches Gefühl, deswegen war es mir sehr recht, zu verschwinden.“
    „Genau meine Meinung. Hör mal, die Einladung zum Essen müssen wir verschieben. Zack hat gerade wegen seines Galloway-Falls einen Anruf bekommen und muss sich um ein paar Sachen kümmern.“
    „Kein Problem“, erwiderte ich. „Aber bitte tu mir einen Gefallen.“
    „Und zwar?“
    „Bring Zack zuerst zu einem Friseur.“

 
    15
    Finster betrachtete ich mich in meinem Schlafzimmerspiegel. In weniger als einer Stunde begann die Beisetzung von Brian Roth, und meine blaue Ausgehuniform hing an mir herunter wie ein zu großer Sack. Gestern war mir die Entscheidung leichtgefallen, was ich anziehen sollte – ich hatte mich wie ein Detective gekleidet. Aber heute ging es um die Beerdigung eines Kollegen, was bedeutete, dass jeder – angefangen beim Chief – die Ausgehuniform aus dem Schrank holen würde. Doch bis zu diesem Moment war mir überhaupt nicht aufgefallen, wie viel ich abgenommen hatte – dank der Stressdiät, auf die ich in den vergangenen paar Monaten gesetzt worden war. Einerseits war ich hocherfreut, dass die hartnäckige kleine Fettrolle an meinem Bauch verschwunden war. Ein flacher Bauch! Hurra! Andererseits war der Gedanke, mich jetzt komplett neu einkleiden zu müssen, nicht so verlockend. Zumindest nicht mit dem Gehalt eines Cops.
    Ich seufzte und zog meinen Gürtel enger, um meine Hose am Runterrutschen zu hindern. Der überschüssige Stoff faltete sich unangenehm an meiner Hüfte, aber das war immer noch besser, als mich zum Gespött der ganzen Gemeinde zu machen. Finster starrte ich auf meine viel zu große Hose und war froh, dass ich nicht auch noch ein voll ausgestattetes Koppel mit Holster und Handschellen und Schlagstock tragen musste. In dem Fall wäre die Hose in jedem Fall bis auf die Knöchel gerutscht.
    Ich versuchte, mein Namensschild in die richtige Position zu bringen, und grübelte darüber nach, wann ich diese verdammte Uniform das letzte Mal getragen hatte. Vor zwei Jahren, entschied ich schließlich, bei der jährlichen Zeremonie des Departments, als ich pflichtschuldig die Nadel für meine fünf Dienstjahre entgegengenommen hatte. Ich zog die Nase kraus und beugte mich etwas näher an den Spiegel heran, während ich die besagte Nadel auf meiner rechten Brusttasche zurechtrückte. Seit ich es zum Detective gebracht hatte, hatte ich keine Gelegenheit mehr gehabt, die Uniform zu tragen. Im Gegensatz zu so manchen anderen Detectives hatte ich nur wenige außerdienstliche Verpflichtungen. Und glücklicherweise war während meiner Zeit in diesem Department bisher auch kein Kollege im Dienst gestorben.
    Ich hielt inne. Außer mir . Ich hatte irgendwie immer noch ein schlechtes Gewissen, dass ich alle dem Gefühl ausgesetzt

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