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Vom Daemon verweht

Vom Daemon verweht

Titel: Vom Daemon verweht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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mich zu setzen.
    Ich lehnte mich also zurück und machte mich daran, eine Papierserviette zu zerrupfen, während Padre Corletti begann. Er erzählte mir Dinge über meinen ersten Mann, die ich niemals für möglich gehalten hätte.
    »Eric besuchte Father Oliver, weil er begonnen hatte, sich zum alimentatore ausbilden zu lassen«, erklärte der Padre.
    Ich versuchte, nicht allzu schockiert zu klingen, merkte aber, wie sich das Zimmer um mich herum zu drehen begann. »Wann? Als wir bereits in San Diablo waren?«
    »Si.«
    »Aber… Aber… Warum hat er mir denn nichts davon erzählt?«
    »Das weiß ich nicht, meine Liebe. Ich vermute, dass er noch nicht ganz dazu entschlossen war, in die Forza zurückzukehren. Vielleicht wollte er dich ja auch nicht unnötig aufregen.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte ich. »Es muss noch einen anderen Grund dafür gegeben haben.«
    »Mehr weiß ich auch nicht, und ich kann dich leider auch nicht trösten. Ich kann dir nur sagen, dass dich Eric sehr geliebt hat.«
    Ich schluckte und nickte, auch wenn der Padre mich nicht sehen konnte. »Ja, ich weiß. Daran zweifele ich auch nicht. Es ist nur manchmal sehr schwer. Alles auf einmal ist etwas schwer zu verdauen.«
    »Vielleicht solltest du mit Father Donnelly darüber sprechen.«
    »Warum?« Father Donnelly gehörte zu den möglichen Nachfolgern Padre Corlettis, wenn dieser einmal die Leitung der Forza abgeben und sich zurückziehen würde.
    »Er überwachte Father Olivers Arbeit mit Eric. Vielleicht weiß er mehr und kann dir weiterhelfen.«
    »Okay.«
    »Wenn du dir sicher bist, dass du wirklich mehr herausfinden möchtest, kann ich dich auf der Stelle mit Father Donnelly verbinden lassen.«
    »Ich bin mir sicher.«
    »Gut. Und vergiss niemals, Katherine, dass es viele gibt, die an dich glauben. Unter anderem ich, mein Kind.«
    Ich hörte das Klicken in der Leitung, als mich Padre Corletti weiter verband. Es klingelte zweimal, und dann fragte eine männliche Stimme: »Pronto?«
    »Ich möchte gern mit Father Donnelly sprechen. Ist er da?«
    »Im Moment nicht«, erwiderte die Stimme in gestochenem Englisch mit nur einem leichten Anflug von Akzent. »Möchten Sie ihm eine Nachricht hinterlassen?«
    Ich entschloss mich, meinen Namen nicht zu nennen. Falls Padre Corletti nichts von meinem Anruf erzählte, würde es mir vielleicht gelingen, Father Donnelly zu erreichen, ehe er die Möglichkeit gehabt hatte, über seine Antworten nachzudenken. »Nein, vielen Dank«, erwiderte ich. »Ich versuche es ein andermal.«
    Ich weiß nicht, wie lange ich neben dem Telefon saß, den Kopf in den Händen. Auf einmal hörte ich, wie ein Stuhl über den Boden gezogen wurde, und als ich aufblickte, sah ich, dass Eddie sich mir gegenüber niedergelassen hatte.
    »Woran denkst du, mein Mädchen?«
    »Wie bitte?«
    »Entweder leidest du unter Verstopfung, oder irgendetwas beschäftigt dich. Was ist los?«
    Ich runzelte ein wenig die Stirn, als ich mir die beiden Alternativen vorstellte, aber da ich nicht seine Mutter war, wies ich Eddie nicht zurecht. »Ich denke nach«, erklärte ich ihm.
    »Gut. Wir haben nämlich keine Trockenpflaumen mehr.«
    »Danke für die Info«, sagte ich.
    »Woran denkst du? An das Buch? An das Liebesleben deiner Tochter? An die Dämonen, die diese verdammte Stadt terrorisieren?«
    »Ehrlich gesagt«, erwiderte ich, »denke ich gerade an Eric.«
    Er zog seine buschigen Augenbrauen hoch, so dass sie über seinem Brillengestell zu sehen waren. »An meinen Enkel?« Er rückte näher. »In diesem Fall würde ich doch gerne Näheres erfahren.«
    Eddie stellte für mich am ehesten einen Vater dar – von Padre Corletti einmal abgesehen. Und da ich dringend eine Schulter brauchte, an die ich mich lehnen konnte, nahm ich sein Angebot an und erzählte ihm alles.
    Gerade als ich meine Geschichte zu Ende gebracht hatte, klopfte Laura an die Verandatür. Ich ließ sie herein und erklärte ihr rasch, worum es ging, während wir zum Tisch in der Küche zurückkehrten. Eddie saß noch immer dort und klopfte mit den Fingern den Rhythmus eines alten Schlagers auf die Tischplatte.
    »Father Donnelly also«, sagte er. »Interessant.«
    »Warum?«, wollte ich wissen. Sein Tonfall ließ mich aufhorchen.
    »Weil er zu den verschlagensten Menschen gehört, die ich jemals kennengelernt habe. Wenn Eric mit dem Mann zusammengearbeitet hat, dann muss er auch Dreck am Stecken gehabt haben.«
    Ich sprang mit einer solchen Heftigkeit auf, als ob er mir gerade

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