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Vom Geist der Dorsai

Vom Geist der Dorsai

Titel: Vom Geist der Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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vorbei. Das Summen und Rasseln des Manufakturats wurde lauter. Sie hielt ihr Fahrzeug neben der Schiebetür an und war stark versucht, das Gebäude zu betreten und festzustellen, ob Jhanis Bins noch hinter dem Kontrollpult stand. Der Schuttabladeplatz in der Nähe sah noch weniger anheimelnd aus, als das sonst ohnehin schon der Fall war. Die Nickel-Schleifreste, die von Jhanis erst kürzlich ausgekippt worden waren, hatten sich nun gesetzt und bildeten hier und dort kleine Mulden, die sich mit Regen gefüllt hatten. Im Licht des grauen Tages schienen die Pfützen eine gelbliche Tönung aufzuweisen. Sie verwarf den Gedanken, hineinzugehen und ein paar Worte mit Jhanis zu wechseln. Die Zeit war zu knapp. Sie schob den Beschleunigungsregler ihres Gleiters nach vorn und schwebte der Stadt entgegen. Der kalte, regenfeuchte Wind blies ihr in den Nacken.
    Die Straßen waren leer. In einem Seitenweg erblickte sie einen Schweber, den sie als den Ekrams erkannte. Er stand vor dem Haus von Marie Dureaux. Amanda flog weiter, an der Stadtverwaltung vorbei und dann die Wiese hinauf bis zur Lagerbegrenzung, wo sie erneut angehalten wurde, diesmal von zwei Wachtposten.
    „Ihr General möchte mich sprechen“, sagte sie, nachdem sie sich ausgewiesen hatte.
    „Wenn Sie sich einen Augenblick gedulden würden, während wir zurückfragen, gnä’ Frau …“
    Kurz darauf wurde sie weitergewinkt und zur Kommandantur geschickt, einem Gebäude, das viermal so groß war wie die anderen Quartierbaracken des Lagers, aber aus dem gleichen, aufgeblähten Kunststoff schäum bestand. Hier wurde sie wieder von Wachtposten überprüft und dann schließlich in ein Büro geleitet, dessen Einrichtung nur aus einem Schreibtisch, einem Stuhl dahinter und einer weniger komfortablen Sitzgelegenheit davor bestand.
    „Wenn Sie hier bitte Platz nehmen würden“, sagte der Sergeant, der sie hineingeführt hatte.
    Amanda setzte sich und wartete gut zehn Minuten. Schließlich kam ein Major herein. Er hatte eine Mappe mit Filmaufzeichnungen dabei, schob die Bilder in den auf dem Tisch stehenden Betrachter und schaltete ihn ein.
    „Amanda Morgan?“ sagte er und sah sie über den Betrachter hinweg an, dessen Schirm ihm zugewandt war, so daß Amanda die Bildprojektion nicht erkennen konnte.
    „Richtig“, gab Amanda zurück. „Und Sie sind Major …“
    Er zögerte.
    „Major Suel“, sagte er nach einer Sekunde. „Also, was die Lage hier in der Stadt und im Distrikt selbst betrifft …“
    „Einen Augenblick bitte, Major“, unterbrach ihn Amanda. „Ich bin gekommen, um mit Ihrem General zu sprechen.“
    „Er ist beschäftigt. Sie können sich ebensogut mit mir unterhalten. Nun, was also diese Situation angeht, so …“
    Er hielt inne. Amanda war bereits wieder aufgestanden.
    „Sie dürfen dem General ausrichten, daß ich meine Zeit nicht sinnlos vergeuden kann. Das nächstemal soll er zu mir kommen, wenn es etwas zu besprechen gibt.“ Sie wandte sich zur Tür um.
    „Warten Sie …“ Sie hörte, wie der Stuhl des Majors zurückgeschoben wurde. „Einen Moment!“
    „Nein“, sagte Amanda. „Ich wurde zu einer Unterredung mit General Amorine hierhergebeten. Ich habe zuviel zu tun, als daß ich hier herumtrödeln könnte, wenn er keine Zeit für mich hat.“
    Sie wollte die Tür öffnen, doch sie war verschlossen.
    „Major“, sagte sie und blickte über die Schulter zurück. „Entriegeln Sie die Tür.“
    „Kommen Sie zurück und setzen Sie sich“, sagte er. Er stand hoch aufgerichtet hinter seinem Schreibtisch. „Sie können gehen, wenn wir miteinander gesprochen haben. Dies ist ein Militärstützpunkt …“
    Er unterbrach sich erneut. Amanda war an den Schreibtisch zurückgekehrt, schritt nun um ihn herum und warf einen Blick auf den Schirm des Betrachters. Sie streckte die Hand aus und betätigte die Ruftaste. Das auf dem Schirm abgebildete Dokument verschwand und machte dem Gesicht des Sergeanten Platz, der sie hierhergebracht hatte.
    „Sir …“ Der Sergeant brach verwirrt ab, als er Amanda erkannte.
    „Sergeant“, sagte Amanda, „verbinden Sie mich sofort mit Dow deCastries in Foralie-Heimstatt.“
    „Ignorieren Sie das!“ sagte der Major. „Kommen Sie dieser Aufforderung nicht nach, Sergeant.“
    Er schaltete den Schirm ab und schritt zur Tür.
    „Warten Sie hier!“ rief er Amanda zu und ging hinaus.
    Amanda folgte ihm zur Tür, mußte aber erneut feststellen, daß sie für sie geschlossen war. Sie trat wieder an den

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