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Vom Geist der Dorsai

Vom Geist der Dorsai

Titel: Vom Geist der Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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unseren Hinterhof, und wir können euch schlagen“, sagte Amanda. „Sie sind hier nun ein ganzes Stück entfernt von Ihren Milliarden und Billionen, General.“
    „Nein“, widersprach Amorine, und er sagte es völlig ungerührt und ohne zu husten. „Das ist nur eine Selbsttäuschung von Ihnen. Die Erde hat die Macht, wann immer sie will, jede andere von Menschen besiedelte Welt zu erobern. Wenn die Erde aktiv wird, wenn sie sich zum Handeln entschließt, dann gehen Sie unter. Und genau das wird mit Ihrem Volk hier geschehen. Ich möchte, daß Sie mir das glauben – um Ihretwillen. Sie ersparen sich selbst und all den Menschen, die Sie lieben, eine Menge Leid, wenn Sie sich dazu aufraffen können, die Fakten so zu akzeptieren, wie sie sind.“
    Er sah sie an. Sie erwiderte den Blick.
    „Ihr existiert bereits nicht mehr, nicht einer von euch“, sagte der General. „Im Augenblick habt ihr noch eure Stadt, eure Häuser, euren eigenen Namen … aber all das gibt es bald nicht mehr. Sie selbst werden, so alt wie Sie sind, an einen anderen Ort gebracht, einen Ort, der Ihnen nicht vertraut ist und wo sie inmitten von Fremden sterben – und das alles nur, weil Sie so töricht waren zu vergessen, was die Erde ist.“
    Er hielt kurz inne. Amanda sah ihn noch immer wortlos an.
    „Es gibt keine Rettung mehr und keine Gnade“, sagte er. „Was ich Ihnen hier mitteile ist nur zu Ihrer eigenen Information. Unsere Politiker haben es noch nicht verkündet – aber Dorsai ist bereits eine vergessene Welt. Und alle Einwohner werden über kurz oder lang auf die anderen besiedelten Planeten verteilt. Ich kann Ihnen ein Angebot machen – es gilt nur für Sie –, das Ihnen, nur Ihnen, die Sache leichter macht.“
    Er wartete, doch sie kam ihm mit keinem Wort zu Hilfe.
    „Sie haben sich unserer hiesigen Besatzungsmacht gegenüber nicht kooperativ verhalten“, sagte er. „Es ist mir egal, welche Meinung Mr. deCastries über Sie hat. Ich weiß es. Ich erkenne passiven Widerstand, wenn ich auf ihn stoße. Ich würde meine Dienstpflicht verletzen, wenn das nicht der Fall wäre. Seien Sie sich dessen bewußt, daß wir auf Ihre Kooperation nicht angewiesen sind – sie würde uns nur viel Mühe ersparen. Es wären weniger Aufwand und nicht so viele Erklärungen notwendig; der ganze Papierkram könnte erheblich eingeschränkt werden. Wenn Sie also mit uns zusammenarbeiten, dann kann ich Ihnen folgendes Versprechen anbieten: Ich werde dafür sorgen, daß Sie die wenigen Jahre, die Ihnen noch bleiben, hier verleben können, auf Ihrer Heimatwelt. Sie werden die Deportierung aller anderen miterleben; aber zumindest Sie brauchen Ihre letzten Tage nicht inmitten von Fremden zu verbringen.“
    Er zögerte.
    „Aber Sie müssen sich hier und jetzt damit einverstanden erklären“, fügte er hinzu, „sonst ist diese Chance für Sie endgültig vertan. Akzeptieren Sie jetzt mein Angebot, und halten Sie die Vereinbarung konsequent ein – oder es ergeht Ihnen wie den anderen auch. Also?“
    „General“, sagte Amanda. „Ich habe Ihnen zugehört. Jetzt hören Sie mir zu. Sie sind derjenige, der träumt. Es sind nicht wir, die bereits tot sind und nicht mehr existieren – Sie sind es, Sie und Ihre Männer. Sie sind bereits besiegt. Sie wissen es nur noch nicht.“
    „Mrs. Morgan“, sagte Amorine langsam, „seien Sie nicht närrisch. Sie haben nicht die geringste Möglichkeit, die Erde zu schlagen.“
    „Doch“, gab Amanda kühl zurück. Eine weitere Regenbö wehte heran und prasselte gegen das Fenster, dem Fingerklopfen toter Kinder gleich. „Glauben Sie mir, es gibt sie.“
    Er stand auf.
    „Na schön“, sagte er. „Ich habe es versucht. Von nun an werden wir die Aktionen in die Wege leiten, die wir entsprechend der Lage als angemessen erachten. Sie können gehen.“
    Amanda erhob sich ebenfalls.
    „Eine Sache noch“, sagte sie. „Ich möchte Cletus sprechen, wenn er gelandet ist.“
    „Cletus? Sie meinen Cletus Grahame?“ Amorine starrte sie an. „Wie kommen Sie auf den Gedanken, er könnte hier landen?“
    „Reden Sie keinen Unsinn, General“, sagte Amanda. „Sie wissen genausogut wie ich, daß er am frühen Nachmittag erwartet wird.“
    „Wer hat Ihnen das mitgeteilt?“
    „Alle wissen es.“
    Er versah sie mit einem durchdringenden Blick.
    „Verdammt!“ preßte er zwischen den Lippen hervor. „Nein, Sie können Grahame nicht sprechen – weder heute noch sonst irgendwann.“
    „Ich muß in der Lage sein, meinen

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