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Vom Geist der Dorsai

Vom Geist der Dorsai

Titel: Vom Geist der Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Kensie hier einfach wie räudige Hunde abgeknallt werden können – Männer, die hierhergekommen sind und ihr Leben aufs Spiel setzen, um die Regierung zu schützen!“
    „Sie sind ja noch verrückter als dieser Söldner!“ sagte Moro und starrte ihn an. Dann hellte ein Hauch von Hoffnung sein eingefallenes Gesicht auf. „Ian scheint ja eigentlich ganz vernünftig zu sein. Vielleicht wird er doch nicht …“
    „Wenn es nötig ist, nimmt er diese Stadt Stein für Stein auseinander“, sagte Pel zornig. „Machen Sie sich da nichts vor.“
    Ich hatte das Ferngespräch beendet, schaltete den Kommunikator ab, richtete mich auf und sah Pel an.
    „Haben Sie mir nicht selbst gesagt, in Ians Adern flösse nur Eiswasser?“ fragte ich.
    „Das stimmt auch“, antwortete Pel. „Aber Kensie war sein Zwillingsbruder. Das ist die einzige Sache, angesichts der er nicht die Hände in den Schoß legen oder einfach zur Tagesordnung übergehen kann. Sie werden es erleben.“
    „Ich hoffe und bete dafür, daß das nicht der Fall ist“, erwiderte ich.
    Dann verließ ich den Raum, um das nebenan liegende Büro aufzusuchen, in dem Ian auf mich wartete. Pel und Moro folgten mir hinaus. Doch als wir die Tür des anderen Zimmers erreichten, stießen wir dort auf einen Soldaten, der nur mich passieren lassen wollte.
    „… . Wir werden einen Posten abstellen, der das Krankenzimmer bewacht, und darüber hinaus eine ganze Abteilung, die das Krankenhaus selbst im Auge behält“, wies Ian Charley ap Morgan an, als ich eintrat. Er sprach langsam und mit deutlicher Betonung. Er stand vor Charley, der an einem Tisch Platz genommen hatte. An der Wand auf der anderen Seite des Raumes entdeckte ich die reglose und schweigende, in eine blaue Robe gekleidete Gestalt Padmas. Ian wandte sich mir zu.
    „Die Truppen des Lagers beziehen in einer Stunde Aufstellung“, sagte er. „Charley wird hinüberfahren und die Soldaten über die Geschehnisse informieren. Ich möchte, daß Sie ihn begleiten und ebenfalls der Instruktion beiwohnen.“
    Ich erwiderte seinen Blick und musterte ihn. Bisher hatte ich Pels Einschätzung, in den Adern dieses Mannes flösse nur Eiswasser, nicht zugestimmt. Jetzt aber kamen mir zum ersten Mal Zweifel, und ich begann Pel zu glauben. Wenn es jemals zwei Brüder gegeben hatte, die den beiden Hälften eines Eis ähnelten, dann waren es Kensie und Ian. Aber Kensie war tot. Ian, der hier vor mir stand, hatte den anderen Teil seines Selbst verloren – vielleicht den einzigen Menschen der elf besiedelten Welten zwischen den Sternen, der ihn geliebt und verstanden hatte. Und bisher hatte Ian auf den Tod seines Bruders so wenig emotional reagiert wie etwa angesichts der Feststellung, daß ein bestimmter Tagesbefehl nicht ganz korrekt war.
    Dann kam es mir in den Sinn, daß er vielleicht einen Schock erlitten hatte – und dies die Ursache für seine unnatürliche Ruhe sein mochte. Aber der Mann, den ich nun beobachtete, offenbarte nicht das geringste Anzeichen eines unter einem Schock stehenden Menschen. Ich fragte mich plötzlich, ob man die Liebe für seinen Bruder so tief in sich verbergen konnte, daß nicht einmal der gewaltsame Tod dieses Bruders eine Lücke aufreißen konnte in der starren Maske aus Gleichmut, die der Überlebende trug.
    Wenn diese Maske einen emotionalen Aufruhr verschleierte, der bald explosionsartig nach einem Ventil suchen würde, dann waren wir in ernsten Schwierigkeiten. Die Angehörigen der mir unterstehenden Polizei von Blauvain und auch die der Planetenmiliz Santa Marias waren Pappsoldaten im Vergleich mit diesen Profis. Ohne die Kontrolle der Exoten, die sie im Zaum hielten, war ihnen der ganze Planet auf Gedeih oder Verderb unterstellt. Doch solange wir auch nur noch einen Hauch Unabhängigkeit besaßen, war es sinnlos, sich über diesen Punkt Sorgen zu machen – oder nach einer Lösung zu suchen.
    „Kommandeur“, sagte ich, „General Pel Sinjins Planetenmiliz hat eng mit den Streitkräften Ihres Bruders zusammengearbeitet. Er würde an einer solchen Instruktion sicher gern teilnehmen. Das gleiche gilt auch für Moro Spence, den Bürgermeister von Blauvain und pro tempore Präsident der Weltregierung von Santa Maria. Diese beiden Männer, Kommandeur, verspüren den gleichen Wunsch nach Genugtuung für die Ermordung Kensies wie Ihre Truppen.“
    Ian sah mich an.
    „General Sinjin“, wiederholte er nach kurzem Zögern. „Ja, selbstverständlich. Aber Bürgermeister brauchen wir

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