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Vom Geist der Dorsai

Vom Geist der Dorsai

Titel: Vom Geist der Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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sofort unter Kriegsrecht.“
    Moro räusperte sich, aber ich bedeutete ihm mit einem raschen Handzeichen zu schweigen. Es gab niemanden in diesem Zimmer, der in der Lage war, sich Ians jetziger Autorität entgegenzustellen – bis auf den in die blaue Robe gekleideten Mann mit dem sanften Gesicht. Ich sah Padma bittend an, und er wandte sich von mir ab und blickte Ian an.
    „Selbstverständlich müssen Maßnahmen in die Wege geleitet werden, Ian, um jenen Soldaten, die Kensie kannten und schätzten, Genugtuung zu verschaffen“, sagte Padma mit weicher Stimme. „Aber vielleicht wäre es besser, wenn die zivile Polizei ohne militärische Unterstützung den Schuldigen zu finden versucht?“
    „Es tut mir leid, aber das können wir nicht allein den Zivilisten überlassen“, erwiderte Ian knapp. Er wandte sich an die beiden anderen Dorsai-Offiziere. „Chu, Sie übernehmen das Kommando über die Abteilungen, die ich gerade angewiesen habe, die Stadt zu umstellen. Charley, Sie fungieren ab sofort als stellvertretender Truppenkommandeur. Sorgen Sie dafür, daß alle Offiziere und Soldaten im Lager bleiben, und beordern Sie alle diejenigen zurück, die sich außerhalb befinden. Sie können das Büro neben diesem benutzen. Wir werden die Truppen im Lager heute nachmittag instruieren. Chu kann seine Abteilungen in Kenntnis setzen, wenn Sie um die Stadt herum Stellung bezogen haben.“
    Die beiden Dorsai drehten sich um und schritten auf die Tür zu.
    „Einen Augenblick bitte, meine Herren!“
    Padmas Stimme klang nur ein wenig lauter. Doch die Offiziere blieben stehen und wandten sich ihm zu.
    „Oberst ap Morgan, Kommandeur Moy“, sagte Padma, „als der offizielle Repräsentant der Regierung der Exotischen Welten, die ihr Auftraggeber ist, enthebe ich Sie hiermit der Pflicht, alle weiteren Befehle von Kommandeur Ian Graeme zu befolgen.“
    Charley und Chu sahen an dem Exoten vorbei zu Ian.
    „Gehen Sie“, sagte Ian. Und sie verließen das Zimmer. Ian wandte sich daraufhin wieder Padma zu. „In unseren Kontrakten ist festgelegt, daß die Offiziere und Soldaten so lange nicht der Anweisungsbefugnis ziviler Autoritäten unterliegen, wie sie im aktiven Dienst tätig sind und einem Feind gegenüberstehen.“
    „Aber der Krieg … der Krieg gegen die Invasionstruppen der Quäker ist … vorüber“, brachte Moro hervor.
    „Einer von unseren Soldaten ist gerade umgebracht worden“, stellte Ian fest. „Solange wir nicht die Identität des Mörders festgestellt haben, gehe ich davon aus, daß wir immer noch gegen einen Feind kämpfen.“
    Er sah wieder mich an.
    „Tom“, sagte er. „Sie können von hier aus die Polizeizentrale benachrichtigen. Sobald das von Ihnen erledigt ist, erstatten Sie mir im Büro nebenan, das ich Charley zur Verfügung gestellt habe, Bericht.“
    Er schritt um seinen Schreibtisch herum und ging hinaus. Padma folgte ihm. Ich trat an den Tisch, schaltete den Kommunikator ein und rief meine Dienststelle an.
    „Um Himmels willen, Tom!“ sagte Moro zu mir, als ich die Nummer meines Büros eintastete und dann damit begann, den ganzen Polizeiapparat in Bewegung zu setzen. „Was hat das nur alles zu bedeuten?“
    Ich war zu beschäftigt, um ihm darauf zu antworten. Jemand anders nicht.
    „Er hat die Absicht, sie für die Ermordung seines Bruders bezahlen zu lassen“, entgegnete Pel scharf. Er stand auf der anderen Seite des Zimmers. „Das hat das zu bedeuten.“
    Ich hatte Pel fast vergessen. Moro aber mußte ihn völlig übersehen haben, denn er wandte sich so überrascht zu ihm um, als sei er von einem Augenblick zum anderen auf der Bildfläche erschienen, mit Donnergetöse und von einer Wolke stinkender Schwefeldämpfe umgeben.
    „Pel?“ brachte er hervor. „Ach ja, Pel … alarmieren Sie Ihre Miliz; die Leute sollen sofort zu den Waffen greifen. Dies ist ein Notfall, und …“
    „Zur Hölle mit Ihnen!“ lautete Pels Antwort. „Ich werde nicht einen Finger rühren, um Ian daran zu hindern, die Mörder seines Bruders zu stellen. Ebensowenig wie alle anderen Milizangehörigen, die Kensie Graeme kannten.“
    „Aber all dies könnte eine ernste Regierungskrise auslösen!“ Moro standen beinah die Tränen in den Augen, und vielleicht war er wirklich kurz davor zu weinen. „Dies könnte Santa Maria in die Anarchie zurückwerfen; und in all dem Durcheinander wird dann die Blaue Front die Macht übernehmen!“
    „Dieser Planet hat nichts anderes verdient“, sagte Pel, „wenn Männer wie

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