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Vom Himmel das Helle

Vom Himmel das Helle

Titel: Vom Himmel das Helle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Diechler
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Und ich begriff plötzlich, dass ich in Marks Gegenwart etwas zurückbekam, was schon lange verloren gegangen war, nämlich die Idee, dass mir die Welt offen stand. Ich musste nur nach ihr greifen.
    Marks Hände, sein warmer Atem, alles traf mich mit voller Wucht. Sein Körper prallte regelrecht auf meinen und so wurden wir eins in einer innigen Umarmung. Wir blühten beide auf, wir standen in voller Blüte, wir wuchsen und gediehen miteinander und ich stand schweigend still, als seine Zunge mir über die geöffneten Lippen strich. Lange unterdrückte Empfindungen schossen mir durch den Körper. Ich spürte, wie ich feucht wurde, wie ich den Rest von mir auffaltete, bereit für ihn, für diesen wunderbaren, seltsamen Mann.
    Das übrige Leben hatte sich längst unsichtbar gemacht. Es verschwand hinter der Ziegelmauer des kleinen Hotels. Zurück blieben nur Mark und ich und unser grenzenloses Verlangen füreinander. Was hier stattfand, war eine Schöpfung, ein Gang ins Paradies der Lüste. Wir standen beide in Flammen. Nach dem hier, das spürte ich, würde ich ihn nie wieder gehen lassen können. Empfindungen von dieser Intensität, solche Lust, dieses absolute Wollen hatte ich mir immer gewünscht.
    Ich schürzte die Lippen, streckte mich ihm entgegen und nahm seine warme Zunge in mich auf. Dann saugte ich daran und ließ sie mir genüsslich schmecken.
    Er tastete mir den Rücken kräftig mit der Hand ab, dann löste er sich von mir, öffnete die Augen, sah mich lange an und begann, mich auszukleiden. Er ließ sich Zeit, fasste nach den Knöpfen meines Kleides und öffnete einen nach dem anderen. Er hob meine Füße an, winkelte die Beine ab und so schlüpfte ich aus der Nylonstrumpfhose. Dann fuhr er über meinen BH, als wolle er prüfen, aus welchem Material er war. Er kostete mit der Zunge meine Haut, die Brüste, schließlich die kleine Kuhle zwischen meinen Schulterblättern. Ganz selbstverständlich ging er davon aus, dass wir nackt voreinander stünden. Ohne Hemmungen oder Scham, verliebt, von wildem Verlangen getrieben. Wir waren bereit uns anzunehmen, wie Gott oder der Urknall oder wer oder was auch immer uns erschaffen hatte. Er sah mich immer noch an und streichelte mir übers Gesicht, während ich seinen Anblick genoss. Ich hatte seit Monaten keinen nackten Mann mehr gesehen und mein letzter Sex hatte mit Berthold stattgefunden vor über einem Jahr. Es war ein unsinniger Ausrutscher gewesen mit einem erquälten Orgasmus, der keine Seele gehabt hatte. Ich war bestimmt nicht prüde oder unerfahren, aber es war neu für mich, dass mich ein Mann ohne jedes Wort entkleidete und nur die Lust ins Zentrum stellte. Meine und auch die seine.
    Das hier war etwas Anderes als alles, was ich zuvor mit Männern erlebt hatte. Es war eine Premiere. Vielleicht handelte es sich bei dem, was wir beide, Mark und ich, taten um eine persönliche Mission. Aber das war mir egal. Mark befühlte vorsichtig meine Augen. So als dürfe er sie nicht beschädigen. »Pssst«, machte er leise, als ich anhob, etwas zu sagen. »Mach eine Pause vom Denken und öffne deine wunderschönen Augen. Mach sie für mich auf«, sagte er zärtlich. »Wäre doch schade, wenn dir mein Schwärmen für dich entginge. Wenn du meine Freude, mein Zittern, weil du mich umfängst, nur spürst und nicht in meinen Augen ablesen kannst.« Ich blickte Mark freudig an. Dann spürte ich, wie seine Hand an mir entlang und schließlich an mir hinab glitt. Und dann umfing ich ihn. Ich presste ihn an mich, ich schob mich ihm entgegen, ich nahm ihn auf. Angenehm warme Finger machten sich an mir zu schaffen. Mark trug meine Brüste in seiner Hand, wiegte sie zwischen den Fingern und setzte zarte Küsse darauf. Dann widmete er sich meinen Schenkeln, die nun nackt waren und die er voller Bewunderung taxierte, streichelte, liebkoste. Er gelangte etwas höher, zu der Verbindungsstelle meiner Beine. »Dein Zauberwald ist wunderschön«, hörte ich ihn schwärmerisch raunen. Dann lachte er. »Ich habe nie begriffen, weshalb man beim Sex nicht lachen und sich amüsieren darf. Wie stehst du dazu, Lea? Ich jedenfalls halte nichts von Verboten in der Liebe.« Ich schluckte eine Antwort hinunter, spürte seine Hand an der Nähe meines Geschlechts und erzitterte. Auf welches Abenteuer ließ ich mich ein. Und wieso tat Mark es? Wollte er mir helfen, wieder ins Leben der angenehmen Körperlichkeit zurückzufinden? Ich spürte, dass ich dabei war, mich über alle Maßen in ihn zu

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