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Vom Himmel in Die Traufe

Titel: Vom Himmel in Die Traufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arto Paasilinna
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mittelscharfer Turkuer Senf und Zitronensaft) sowie gekochte Äsche mit einer Soße auf Walnussbasis (darin außerdem Nuss- und Olivenöl, Weißweinessig und eine Spur Dijon-Senf) … dazu gab es gebuttertes Gerstenbrot, Hering, gekochte Mandelkartoffeln, die dick in Papier eingewickelt und noch warm waren … das Kriegsseminar über die Elenden der Gesellschaft hätte keine angenehmere Fortsetzung finden können.
    Der Wildmarkführer hatte drei feste Gefäße aus Baumrinde zurechtgeschnitten, mit denen die Ausflügler, wenn sie sich ein wenig vorbeugten, aus dem Junttijoki glasklares, kühles Wasser schöpfen konnten.
    Der Picknickkorb enthielt außerdem zwei Flaschen des von Ragnar gewünschten Elsässer Gewürztraminers, es war ein weicher, fruchtiger, aromatischer und trockener Weißwein mit angemessener Säure, der aus Ragnars Sicht für diesen sonnigen Tag in freier Natur bestens geeignet war. Ragnar prüfte das Etikett, öffnete die Flasche und goss sich zunächst einen kleinen Probeschluck ein. Er hielt die Flüssigkeit gegen das Licht, schnupperte und nippte schließlich daran. Er rollte den Wein eine Weile auf der Zunge, und als er ihn schließlich herunterschluckte, wartete er noch eine Weile auf die Reaktion des Magens und auf den Nachgeschmack. Zufriedenheit machte sich in seinem Gesicht breit. Er füllte alle drei Gläser, denn er hatte den Wein für gut befunden. »Ausgezeichnet. Bitte sehr!«
    Die beiden anderen folgten der Aufforderung. Lena wünschte, dass Ragnar seine Weinkenntnisse an Hermanni weitergab. Sie vermutete, dass der sich hauptsächlich an Selbstgebrannten hielt, wenn ihm der Sinn nach Alkohol stand.
    Ragnar versprach, Hermanni als Erstes den Angebotskatalog von Alko zu besorgen, denn das war seiner Meinung nach der vielleicht beste Wegweiser in die Welt der Weine und der anderen alkoholischen Getränke, den es überhaupt gab. Hermanni äußerte sich verwundert darüber. Er hatte stets angenommen, dass die Läden des staatlichen finnischen Alkoholmonopols besonders engstirnig und abschreckend waren und dass ihr teures Angebot nicht gerade als Schatzkammer für den Weinkenner galt. Er hatte sein Leben lang zu hören bekommen, dass man in Finnland nichts von Weinen verstand, dass man nach Frankreich oder Deutschland fahren musste, wenn man anständige Getränke genießen und Trinksitten lernen wollte. Ragnar klärte Lena und Hermanni dahingehend auf, dass Finnlands Alko der größte Weinkäufer der Welt war und dass nicht einmal das entsprechende norwegische Monopol im Volumen mit Alko mithalten konnte. Mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung und mit der Macht des Geldes hatten die Einkäufer und anspruchsvollen Verkoster von Alko großartige Kontakte zu den Weinkellern der edelsten Anbaugebiete in der ganzen Welt geknüpft, und sie wählten für den Import nach Finnland nur beste Qualität aus. Nirgendwo sonst gab es diese Sachkenntnis bei der Auswahl, dem Import, der Lagerung und Vermarktung der Weine und bei der Anleitung zu ihrem Gebrauch.
    Am Schluss seiner Tirade äußerte Ragnar seine tiefe Betrübnis darüber, dass jetzt, da Alko auf dem Höhepunkt seiner Blüte war, seine Monopolstellung bedroht wurde und das ganze großartige System zusammenzubrechen drohte.
    Ragnar erklärte, dass er seine Steuern sehr gern zahlte, wenn sie den Weg über die Kasse von Alko nahmen. Dort bekam er wenigstens eine Flasche, um sich zu trösten.
    Während der Salatmahlzeit röstete Hermanni beide Fische am Feuer, sie bildeten anschließend die Hauptmahlzeit, und zum Schluss entnahmen die Ausflügler dem Picknickkorb die Nachspeise, es waren Bratäpfel, die nach dem Garen gekühlt und mit saftigen wilden Waldbeeren gefüllt worden waren.
    Lena Lundmark hatte sich im Laufe des Tages dermaßen in die schöne Landschaft verliebt, dass sie den Wunsch äußerte, mit Hermanni die Verlobungsnacht in einem Zelt am Flussufer zu verbringen. Sie würden gemeinsam von der Zukunft träumen – auch vom Guerillakrieg – und die Mitternachtssonne bewundern. Ragnar versprach, umgehend alles Erforderliche zu veranlassen.
    Während der ausgedehnten Mahlzeit sorgten die Ausflügler dafür, dass der Unglückshäher mit dem grünen Sterz, der das Seminar den ganzen Tag begleitet hatte, seinen Teil vom Proviant abbekam.
    Hermanni erzählte, dass dieser Vogel das Maskottchen aller lappländischen Holzfäller war. Er pflegte sich in der Nähe des Lagerfeuers niederzulassen und zu flöten, und er kam sogar zutraulich

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