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Vom Mondlicht berührt

Titel: Vom Mondlicht berührt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Plum
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hatte.
    »Das sind meine Sterblichen!«, schrie die kleine Frau, ohne über die Schulter zu schauen, und die drei Männer kamen ein paar Meter hinter ihr zum Stillstand. Arthur hielt sich im sorgsamen Sicherheitsabstand von den Numa und rief: »Violette, lass die Mädchen laufen!«
    Ohne ihren Blick von Georgia und mir zu lösen, sagte sie: »Das würde dir gefallen, nicht wahr, Arthur? Was ist bloß aus meinem langjährigen Weggefährten geworden, der einst meine Meinung geteilt hat, dass die Menschen nicht einen Tropfen des Bluts wert sind, das wir für sie vergießen?«
    »Das war und ist ausschließlich deine Meinung, Vi.«
    »Ich kenne dich, Arthur. Ich kenne dich seit einem halben Millennium. Wir sind doch fast ein und dieselbe Person. Wieso hast du dich mir nicht angeschlossen, als ich dich gefragt habe? Ein neuer Weg liegt vor uns.«
    »Ich hätte nie für möglich gehalten, dass er so aussehen soll, Vi. Ich war lange genug dein Prügelknabe. Ich habe bei der Besprechung gesagt, was du mir aufgetragen hast, und Kate des Raumes verwiesen. Ich habe darüber hinweggesehen, dass du dich mit unseren Feinden ausgetauscht hast. Ja, ich habe sogar eine Nachricht von dir an diesen Typen da, diesen Nicolas übergeben«, sagte er und deutete angewidert auf den Mann im Pelzmantel, der sich immer noch in einiger Entfernung im Schatten aufhielt. »Du hast sie immer als Informationsquelle genutzt, aber ich hätte nie damit gerechnet, dass du so weit sinken könntest, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Geschweige denn, dich ihrem amerikanischen Nachwuchsanführer zu unterwerfen.«
    »Da gibt es keinen Amerikaner, Arthur«, sagte Violette. Sie lachte kurz und mir blieb die Luft weg. »Den hab ich erfunden und behauptet, seine Gesandte zu sein. Ich habe so getan, als wäre ich eine einflussreiche Bardia, die der verlängerte Arm eines Numa ist, damit die Numa mir auch nicht ihren Gehorsam verweigerten. Sie befolgen seit über einem Jahr meine Befehle. Wenn Lucien seinen Auftrag ordnungsgemäß ausgeführt und mir Vincents Kopf gebracht hätte, wäre uns diese Farce bei Jean-Baptiste erspart geblieben. Die Numa folgen mir und gemeinsam werden wir bald die Revenants stürzen.«
    »Die Numa gehorchen dir?«, fragte Arthur ungläubig. »Wie kann es dann sein, dass wir von ihnen in einer Seitengasse angegriffen werden? Außerdem hast du einen von ihnen getötet und dabei zugesehen, wie Vincent zwei ins Jenseits befördert hat.«
    »Ich formuliere es mal so: Es gab da ein paar Querulanten, die meine Autorität infrage gestellt haben. Die habe ich nur zu gern beseitigt. Gleichzeitig bot sich dadurch eine tolle Gelegenheit, Vincents Stärke zu prüfen. Ich liebe es, Strategien zu entwickeln, das müsstest du doch eigentlich wissen, Arthur.
    Nun ist alles in die Wege geleitet und du kannst getrost wieder den Platz als mein Gefährte einnehmen. Schwöre mir deine Treue und ich vergebe dir deinen Widerwillen.«
    »Niemals.« In diesem Ausruf schwang die Entschlossenheit eines mittelalterlichen Ritters mit, der er vielleicht einmal gewesen war. Oder die seines Namensvetters, dem legendären König Arthus.
    Violette stieß einen wütenden Schrei aus und trat Georgia mit einer so schnellen, karatemäßigen Drehung, dass sie kaum wahrnehmbar war, gegen die Schläfe, um ihren Zorn zu entladen.
    Ich stürzte mich auf Violette und hätte nur zu gern mehr als meinen Körper gehabt, um gegen sie zu kämpfen. Ein Schwert. Einen Kampfstab. Ganz egal, einfach eine Waffe, mit der ich schon geübt hatte, denn Faustkampf hatte nie auf meinem Trainingsplan gestanden.
    Mit aller Macht versuchte ich, mich an Gaspards Unterricht zu erinnern, während ich Violettes Angriffen auswich. Auch wenn es mir nicht gelang, selbst mal einen Schlag zu platzieren, so konnte ich Violette dennoch von meiner Schwester fernhalten, die sich laut fluchend auf alle viere stemmte. »Lauf, Georgia!«, brüllte ich. »Verschwinde von hier!«
    »Ich soll dich hier allein kämpfen lassen?«, sagte Georgia empört. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie sie sich hinhockte und dann wieder zu mir stieß.
    Ich hörte, wie Arthur gegen die Numa kämpfte, und wusste, dass er viel zu beschäftigt mit seinen beiden Gegnern war, als uns zu Hilfe kommen zu können. Dies war unser Kampf und obwohl Georgia und ich komplett unerfahren waren, rechnete ich mir durch unsere Überzahl einen kleinen Vorteil aus.
    Meine Hoffnung löste sich schnell in Luft auf, als Violettes Faust mit voller Wucht meine

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