Vom Nehmen Und Genommenwerden
auÃen genommen wird, um eine ganz leise Vibration zu initiieren.
Der erste Teil der Massage braucht Zeit und löst viele Gefühle, Empfindungen und auch Erinnerungen aus. Nach einer Pause kann der Empfangende sich dann auf den Rücken drehen. Wichtig ist, immer wieder Augenkontakt zu suchen, den Körper zu berühren und die Energie in Bauch und Beine zu streichen. Der Ablauf auf der Vorderseite bleibt sich gleich wie oben beschrieben. Durch das Drehen in die Rückenlage zeigt sich nun die andere Hälfte des imaginierten Ziffernblattes, die nun geöffnet werden kann. Die beiden SchlieÃmuskeln werden wieder gedehnt, gefolgt von Bindegewebszügen gegen die Sitzbeinknochen.
Ist der Empfangende der Mann, kann nun zusätzlich noch die Prostata berührt werden. Dazu bildet der Zeigefinger im Anus ein Häkchen, das Richtung Schambein, Beckenboden massiert, der Daumen berührt gleichzeitig von auÃen den Beckenboden. Der Zeigefinger führt kräftige und langsame Züge um die hintere Hälfte der Prostata aus. Der Mann hat dabei vor allem am Anfang das Gefühl, urinieren zu müssen. Wenn er sich gut in die Massage hinein entspannen kann, empfindet er vor allem intensivste Gefühle von Lust und Geilheit. Gerade beim Berühren der Prostata ist es wichtig, immer wieder stille Momente zu schenken. In diesen Pausen kann die Frau die freie Hand auf Hoden und Penis legen.
Am Ende des Austausches geht es darum, Millimeter für Millimeter wieder aus dem Anus herauszugehen. Ein besonders krönender Abschluss ist die Praxis des Tigerreitens, die wir beim stillen Lieben (Seite 211) beschreiben.
Teil 2
Herzliches Lieben â Atemberaubende Intimität
Qualitäten des herzlichen Liebens
Eine Einstimmung oder das Vorspiel
Das Herz â es ist die Mitte zwischen Bauch und Kopf, zwischen unten und oben. Aus der Energie des Beckens entspringt der leidenschaftliche, feurige Sex, steigt wilde Geilheit auf, die Lust an der Eroberung des Lebens. Das sind Eigenschaften, die wir mit unserer maskulinen Seite verbinden. Im Gegensatz dazu steht unsere feminine Seite: die Welt der Sinnlichkeit, der vertrauensvollen Hingabe, von Intimität und Nähe, in der die Energie des Herzens das Sagen hat. Diese Energie bringt uns in Berührung mit der Tiefe und dem Reichtum unserer Gefühle, aber auch mit unserer Unschuld, unserer Freude und unserer Leichtigkeit. Wenn wir mit dem Herzen lieben, sagen wir Ja zum Leben und zu uns selbst. Wir verschenken unser liebendes Herz, wir erblühen in Liebe, wir sind Liebe. Wenn wir herzlich lieben, dann weiten wir unsere Grenzen aus, öffnen unser Herz. Ein offenes Herz kennt keine Angst, weil es im Augenblick und nur im Augenblick existiert. Wenn wir uns auf diese Weise öffnen und hingeben, verbinden wir uns mit dem reinen Sein, dem groÃen Fluss des Lebens. Herzlich lieben heiÃt, sich bedingungslos verschenken, denn es ist immer genug Liebe für alle da. Wenn sich zwei Menschen auf der Ebene des Herzens füreinander öffnen, entsteht ein Raum von wahrer Nähe, atemberaubender Intimität und einer tiefen Verbundenheit, die frei ist von Pflichtgefühl und Angst.
Sich bedingungslos zu lieben heiÃt jedoch nicht, sich selbst dabei aufzugeben. Wer wirklich liebt, besitzt die Fähigkeit, klar Ja und Nein zu sagen, denn er weiÃ, dass beides gleichwertig ist. Zu lieben heiÃt, sich verletzlich zu zeigen und sich auf allen Ebenen mitzuteilen. Dann erinnern wir uns an die uralte Sehnsucht, bedingungslos in Liebe zu SEIN.
Auf der sexuellen Ebene verbinden sich die Energien von Sex und Herz. Dadurch werden schmerzhafte Themen und Ãngste an die Oberfläche gespült. Diese wollen wahrgenommen und letztlich bearbeitet werden. Die meisten Paare können dies nicht auf Anhieb verstehen. Warum werden sie ausgerechnet jetzt, wo sie die groÃe Liebe gefunden haben und sich vertrauensvoll auf eine Beziehung einlassen, von in der Tiefe verborgenen, längst vergessen geglaubten Verletzungen und Ãngsten eingeholt? Die Antwort ist einfach. Der Körper speichert alle unsere Erinnerungen und gibt seinen Inhalt erst dann preis, wenn wir uns entspannen, ausdehnen und öffnen.
Wenn wir wirklich lieben wollen, müssen wir der Tatsache ins Auge sehen, dass wir uns auch neuen Verletzungen stellen müssen. Das ist zweifelsohne eine Lebensaufgabe. Manchmal genügt die Erkenntnis, dass der andere doch nicht so
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