Vom Prinzen gezähmt (Elven Lover) (German Edition)
nicht das Herz, ihm gegenüberzustehen, wenn er ihr erklärte, dass es nur fantastischer Sex war, was sie miteinander verband.
Seufzend griff Cherry nach einem Kugelschreiber und einem Blatt Papier. Ihr Entschluss stand fest. Mit Tränen in den Augen begann sie zu schreiben.
Lieber Merlon
Ich habe mich entschlossen, New York zu verlassen. Bitte versuche nicht, mir zu folgen. Ich möchte mir ein neues Leben aufbauen. Allein!
Die letzen Tage mit dir waren wunderschön, doch sie konnten nicht auf Dauer halten. Ich bin sicher, du weißt das genauso gut, wie ich.
Bitte behalte mich in guter Erinnerung.
Danke für die schöne Zeit mit dir.
Cherry
Mit klopfendem Herzen trat sie hinter dem Schreibtisch hervor und schritt durch den Raum bis zum anderen Ende, wo Merlon auf der ausziehbaren Couch schlief. Sie betrachtete ihn voller Wehmut. Er sah so entspannt aus im Schlaf. Ein leichtes Lächeln lag um seine Mundwinkel und sie widerstand dem Impuls, seine sinnlichen Lippen ein letztes Mal zu küssen. Sie hoffte, dass sie ihn irgendwann einmal vergessen würde, doch sicher nicht so bald. Es war sinnlos, sich vor der Wahrheit zu verschließen. Sie liebte ihn. Doch sie war eben ein entsetzlicher Feigling. Es war besser, ihn jetzt zu verlassen, als zu riskieren, dass er sie irgendwann durch eine andere Frau ersetzte. Das würde sie nicht überleben. Und außerdem war er ein Elf. Sicher würde er irgendwann in seine Welt zurückkehren wollen. Und er würde viel länger leben als sie. Er hatte ihr erzählt, dass Elfen etwa tausend Jahre alt werden konnten. Während sie an seiner Seite immer älter und unansehnlicher werden würde, würde er jung bleiben. Da musste er ja zwangsweise irgendwann das Interesse an ihr verlieren. Sie würde ihm nicht einmal einen Vorwurf dafür machen können. Nein! Besser sie ging jetzt, wo sie gerade erst angefangen hatte, sich in ihn zu verlieben. Sie würde nicht riskieren, dass ihre Liebe wachsen würde, nur um dann eines Tages grausam zu zerbrechen.
Mit zittrigen Fingern legte sie den Zettel neben ihn und wandte sich schnell um, ehe sie es sich noch anders überlegen würde. Mit weichen Knien und einem dicken Kloß im Hals verließ sie den Raum. Und ihn. Als sie aus dem Haus ins Freie trat, starb ein Teil von ihr und sie wusste, dass dieser Teil nie wieder lebendig werden würde.
Kapitel 7
M erlon erwachte mit einem angenehmen Gefühl von totaler Befriedigung. Die letzte Nacht war unglaublich gewesen. Er hatte gespürt, wie nah er und Cherry sich gekommen waren. Es war nicht nur einfach Sex. Es war so viel mehr. Das Wissen, dass sie die Frau war, mit der er den Rest seines Lebens verbringen würde, erfüllte ihn mit einem solchen Glücksgefühl, dass sogar die Aussicht auf seine Krönung ihn nicht mehr erschreckte.
Er streckte den Arm aus, um Cherry wieder dichter an sich heranzuziehen, doch seine Hand griff ins Leere. Mit einem unguten Gefühl schlug er die Augen auf und sah seine Vermutung bestätigt. Cherry lag nicht mehr neben ihm. Statt dessen fiel sein Blick auf einen Zettel. Er runzelte die Stirn und griff nach dem Stück Papier. Mit klopfendem Herzen überflog er die kurze Nachricht und sein Herz krampfte sich schmerzlich zusammen. Er zerknüllte das Papier in seiner Hand und stieß einen Schrei der Rage und des Schmerzes aus. Wie konnte sie? Wie konnte sie einfach verschwinden und alles, was zwischen ihnen passiert war mit so einem banalen Wort, wie
schön
beschreiben. Es war wie ein Dolchstoß mitten ins Herz.
Mit einem Satz war er von seinem Lager aufgesprungen und in seiner Wut und Verzweiflung riss er den Bezug der Couch auf und zerfetzte die Kissen, bis das Möbelstück aussah, als hätte ein Rudel Löwen sich darüber hergemacht. Ohne, dass er es bemerkte, hatte er sich in seine Elfengestalt verwandelt und seine goldenen Pupillen glühten förmlich vor Rage. Sein inneres Biest war erwacht und hatte Krallen aus seinen Nägeln wachsen und seine Eckzähne zu Fängen werden lassen. Es passierte nur selten, dass sein Biest an die Oberfläche gelangte. Normalerweise hatte er es gut unter Kontrolle. Doch der Schmerz über Cherrys Verlust hatte ihn der Kontrolle beraubt. Nach der Couch musste auch der Sessel dran glauben und danach nahm er sich die anderen Möbelstücke vor. Erst als alles kurz und klein war, hielt er schwer atmend inne. Verwirrt über sein eigenes Verhalten zwang er das Biest wieder zurück unter die Oberfläche bis in den innersten Winkel seines Seins.
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