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Vom Prinzen gezähmt (Elven Lover) (German Edition)

Vom Prinzen gezähmt (Elven Lover) (German Edition)

Titel: Vom Prinzen gezähmt (Elven Lover) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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bitten. Etwas, was den von Stolz geprägten Elfen niemals leicht fiel. Es gab kaum etwas Schlimmeres für einen Elfenkrieger, als niederzuknien und um Verzeihung zu bitten. Umso mehr unangenehmer war es für Merlon, weil er Prinz und zukünftiger König war. Er warf seiner Mutter einen kurzen Blick zu und sie lächelte ihn aufmunternd an. Dann ließ er seinen Blick zu seinem Vater wandern, dessen Miene hart und undurchdringlich erschien. Merlon wusste, dass sein Vater ihn von Herzen liebte, doch er war zu sehr König, um ihm eine andere Behandlung zukommen zu lassen, als er anderen zukommen lassen würde. Eher noch würde er seinen Sohn etwas härter behandeln, um keine Zweifel daran aufkommen zu lassen, dass er gerecht urteilte.
    Seufzend ging Merlon in die Knie und beugte seinen Oberkörper so tief hinab, dass seine Stirn die kalten Marmorfliesen berührte. Dann richtete er den Oberkörper wieder auf und blickte zu König Assgard auf.
    „Vater. Ich komme als untertänigster deiner Diener zu dir, um dich um Vergebung für meine Übertretung des Gesetzes zu bitten.“
    König Assgard musterte schweigend seinen Sohn und nickte schließlich.
    „Dir sei vergeben, Sohn. Wie auch immer. Einer Strafe wirst du dennoch nicht entgehen. Du wirst dich für heute und morgen Meister Axelous unterstellen und alle Aufgaben, die er dir zuteilt, ohne Widerwort erledigen. Ferner wirst du morgen Abend hier vor mir und allen Anwesenden, die gesamte Palastordnung auswendig aufsagen.“
    „Ja Vater. Ich danke dir für deine Ermahnung. Ich werde tun, wie du sagst.“
    Mit einem weiteren Kopfnicken entließ König Assgard seinen Sohn und Merlon wandte sich um, den Saal mit eiligen Schritten verlassend.
    ***
    Merlon war äußerst schlechter Laune. Nicht nur, dass er Cherry schmerzlich vermisste. Jetzt musste er auch noch für Axelous den Laufburschen spielen und eine hundertfünfzig Seiten lange Palastordnung auswendig lernen. Da hätte er lieber die restliche Zeit seiner Strafe im Verlies verbracht. Das war kein königlicher Pardon, das war eher eine Erhöhung der Strafe.
    „Wenn Hoheit bitte diese Unterlagen zum Schatzmeister bringen wollen“, sagte der Zeremonienmeister mit einem schadenfrohen Grinsen auf den Lippen.
    Merlon knurrte leise. Er hätte diesem kleinen Bastard zu gerne den Hals umgedreht, doch er sagte kein Wort und nahm den Stapel Papiere schweigend entgegen. Es war ein verdammt weiter Weg bis zum Schatzmeister. Merlon würde eine gute Stunde damit beschäftigt sein. Missbilligend vor sich hin brummend verließ er das Zimmer des Zeremonienmeisters und stapfte wütend durch den Palast.
    „Hier bist du.“
    Merlon drehte sich um und funkelte seine jüngere Schwester wütend an.
    „Was willst du? Deine Schadenfreude befriedigen, deinen großen Bruder Botengänge erledigen zu sehen? Lass mich einfach in Ruhe, Ifitia!“
    Ifitia starrte ihn verwirrt an.
    „Was meinst du damit? Warum sollte ich schadenfroh sein? Was für Botengänge?“
    „Willst du mir weismachen, noch nichts davon gehört zu haben, dass Vater mich dazu verdonnert hat, zwei Tage alle Arbeiten zu erledigen, die Meister Axelous mir aufträgt?“
    Entgeistert den Kopf schüttelnd stand Merlons Schwester da und rang nach Worten.
    „Ich … ich hatte keine Ahnung. Aber warum? Was hast du denn angestellt, das Vater zu so einer drastischen Strafe greift?“
    „Ich habe mich in meinem Zimmer materialisiert.“
    „Du hast was?“, rief Ifitia ungläubig.
    „Ich war emotional nicht gut drauf und habe einfach nicht an die verdammte Palastordnung gedacht“, versuchte Merlon sich zu erklären.
    „Komm, ich begleite dich auf deinem Botengang und du erzählst mir, was dich so emotional erregt, dass du so durcheinander bist“, sagte Ifitia und schenkte ihrem Bruder ein aufmunterndes Lächeln.
    Merlon seufzte. Er redete nicht gern über seine Gefühle, doch er wusste aus Erfahrung, dass seine sture kleine Schwester ihn ohnehin nicht eher in Ruhe lassen würde, ehe sie nicht erfahren hatte, was sie wissen wollte.
    „Also gut. Komm. Ich muss das hier zum Schatzmeister bringen“, gab er schließlich nach und sie setzten sich in Bewegung.
    ***
    Cherry starrte aus dem Fenster in den Regen hinaus. Das möblierte Zimmer, das sie angemietet hatte, war klein und die Möbel schäbig, doch es war billig und anonym. In dieser Gegend interessierte sich niemand für seinen Nachbarn. Es war das Beste, um unterzutauchen. So schnell würde sie hier niemand finden. Weder Justin

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