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Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition)

Titel: Vom Schicksal bestimmt: Soul Seeker 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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Berg tückisch ist – er verlangt, dass du zwischen dem Echten und dem Falschen unterscheiden und über das Trugbild hinausblicken kannst.
Ruf nach Rabe, wenn du ihn brauchst – er ist stets da, um dich zu leiten.
Ruf auch nach unseren Vorfahren – schüttele die Rassel, dann hören sie dich.
Aber gehe auf keinen Fall, unter keinen Umständen nach draußen, ehe du dir absolut sicher bist, dass es Zeit ist.
    Gute Reise.
Sichere Wiederkehr.
Paloma
    Ich blicke zwischen dem Brief und der Grenze draußen hin und her. Laut dem, was ich gerade gelesen habe, und den Warnungen, die Chay mir mitgegeben hat, ist es ihnen absolut ernst damit, dass ich hier drin bleiben soll, bis es Zeit ist weiterzuziehen.
    Und obwohl ich versuche, noch einmal zu meditieren, ist es zwecklos. Ich kann meinen Verstand nicht zum Schweigen bringen. Kann meinen Magen nicht daran hindern, vor Hunger zu grollen. Also lehne ich mich gegen die Wand mit den Namen meiner Vorfahren, in der Hoffnung, dass ich mich dann weniger einsam fühle, während ich mir einschärfe, dass
ich wohl kaum die Erste bin, die diese Tortur erleidet. Indem ich die Liste von oben bis unten durchgehe, rufe ich sie um Rat an. Dabei schüttele ich die Rassel, was mir zwar ein wenig merkwürdig erscheint, aber merkwürdig ist in dieser Umgebung ohnehin relativ. Als ich am Ende angelangt bin, rufe ich auch nach Rabe.
    Und dann warte ich.
    Mein Magen krampft sich fest zusammen, während ich nach dem weichen Wildlederbeutel greife, ihn sanft drücke und sage: »Rabe, bitte hilf mir, das hier zu überstehen. Zeig mir, was ich wissen muss. Stell mich auf die Probe. Und hilf mir, alles Nötige zu tun, um zu überleben.« Kaum habe ich geendet, da werden meine Lider so schwer, dass ich die Augen nicht mehr offen halten kann. Und ein paar Sekunden später hat mich der Schlaf verschlungen.

Zwanzig

    I ch bin müde.
    Habe Hunger und Durst.
    Friere und bin einsam.
    Werde von einer langen Reihe von Schattentänzern terrorisiert, die überall um mich herumwirbeln. Ihre unheimlichen Formen verspotten – verhöhnen – locken – umschmeicheln mich – wollen mich zum Weggehen verführen, damit ich mir den Weg aus der Finsternis bahne, heraus aus dieser Höhle, und schon bald willige ich ein.
    Ich habe nie darum gebeten, eine Suchende zu werden.
    Nie um Größe oder Sieg gebeten.
    Ich bin mehr Lyons als Santos – nicht dafür geschaffen, eine Heldin zu sein.
    Das Einzige, was ich je wollte, war, ein normales Mädchen mit einem normalen Leben zu sein und an einem Ort seligen Nichtwissens zu leben, wo es keine grässlichen Monstrositäten – keine aus der Finsternis geborenen Dinge – gibt.
    Ich presse mich gegen die Wand, einen Arm fest um mich selbst geschlungen, in einem nutzlosen Versuch, den Schmerz zu dämpfen, der in meinem Bauch wütet – während ich mir mit der anderen Hand um den Hals fasse. Mein Mund ist so trocken und kratzig, dass sich meine Zunge zu groß anfühlt, als würde sie nicht mehr hineinpassen. Entschlossen, die Monsterbande zu ignorieren – dämonische, böse Bestien, die im Kreis um mich herumtanzen, bis ich schließlich stolpernd auf die Beine komme und mich zur Flucht bereit mache.
    Meine Bewegungen sind so ungeschickt und abgehackt, dass ich nach der Wand taste, um mich zu stützen, wobei eine Konstellation heller Sterne vor mir aufblitzt. Ich presse die Finger gegen Mayras Wildkatze, fahre über Diegos Affen – die Vibration ihrer lang anhaltenden Energie beweist, dass ich nicht geeignet bin, mich zu ihnen zu gesellen, sondern ihres Erbes unwürdig und es nicht wert bin, ihren Namen zu tragen.
    Am besten verschwinde ich ohne Rücksicht auf Verluste von hier und bitte Paloma um Verzeihung.
    Ich hänge mir die Tasche über die Schulter und verabschiede mich von den Dämonen. Gerade will ich über die Linie treten, als mein Abgang von einem schönen, dunkelhaarigen Jungen blockiert wird, der auf einmal vor mir steht. Seine eisblauen Augen schauen in meine, so dass sich mein jämmerliches Abbild Tausende von Malen darin widerspiegelt.
    »Du weißt, dass du das nicht tun darfst, nicht wahr? Du weißt, dass du nicht gehen darfst, ehe es Zeit ist?« Sein Tonfall ist barsch, aber seine Augen leuchten freundlich und strafen seine Worte Lügen. »Du musst die Sache durchstehen. Du musst es aushalten. Sie verlassen sich auf dich.«
    Ich verdrehe die Augen. Schnaube dezent und sage mir, dass er nicht echt ist. Er ist ein Junge, der komplett aus Äther

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