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Vom Zauber der Rauhnächte - Weissagungen, Rituale und Bräuche für die Zeit zwischen den Jahren

Vom Zauber der Rauhnächte - Weissagungen, Rituale und Bräuche für die Zeit zwischen den Jahren

Titel: Vom Zauber der Rauhnächte - Weissagungen, Rituale und Bräuche für die Zeit zwischen den Jahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irisiana Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Farbe, Glitzerpulver, vielleicht auch Baumrinde und kleinen Tannenzapfen, aus allem Möglichen, was Kinderzimmer und Natur hergeben, könnten Sie
eine wunderbar hässliche Perchtenmaske zaubern. Mit der vor dem Gesicht hat Ihr Kind dann die Möglichkeit, in der Wohnung umherzurennen und alles zu verscheuchen und zu vertreiben, was es belastet, ärgert und nervt: böse Träume, unschöne Erinnerungen und vielleicht auch den einen oder anderen Quälgeist, der sich in irgendeiner Ecke eingenistet haben mag.
    Zeit der starken Verbündeten
    Welches Tier gefällt Ihrem Kind am besten? Von welchem Vierbeiner oder Vogel ist es begeistert? Und wie wäre es, dieses Tier während der Rauhnächte als Krafttier einzuladen? Kinder haben eine gute Vorstellungskraft – nichts ist leichter für sie, als in das Fell oder Gefieder des Lieblingstieres zu schlüpfen. Dann können sie fauchen wie ein Tiger oder stolzieren wie ein Hahn, sich fröhlich springend wie ein Delfin oder groß und mächtig wie ein Elefant fühlen.
    Sie können sich diese Kräfte zu Verbündeten machen, die sie im Leben unterstützen, wann immer sie daran denken und sie zu sich rufen.
    Zeit des Rückzugs
    Winterschlaf, dieses Phänomen interessiert viele Kinder brennend. Vielleicht wollen Sie es mit Ihrem Kind mal spielen. Der Bär zieht sich in eine Höhle zurück, vielleicht ein Zelt im Kinderzimmer oder ein Nest aus Decken unter dem Schreibtisch. Und dort träumt er dann von all dem, was im letzten Jahr so passiert ist, und von dem, was er sich fürs neue Jahr alles wünscht…
    Zeit des Neubeginns
    Oder Sie regen Ihr Kind an, sich einmal vorzustellen, wie ein Schneeglöckchen als kleine Zwiebel in der Erde zu schlummern. Wie fühlt es sich an, so tief verborgen, von dunkler Erde bedeckt zu warten? Was träumt es da, so tief unterm Schnee? Und wie ist es, dann plötzlich kraftvoll nach oben zu schießen? Die ersten grünen Spitzen durch die Erde und durch den Schnee zu recken? Herauszuspringen ans Licht und den Zauber des Lebens zu beginnen? Das gibt auch uns Menschenkindern Fragen auf: Wie gehen wir ins neue Jahr? Was wollen wir alles erleben?

    Kinder lieben natürlich auch Märchen und können sich über skurrile Geschichten köstlich amüsieren. Das Folgende ist ein wirklich eigenartiges Märchen, aber tatsächlich von den Brüdern Grimm.

    Der Mond
    Vor Zeiten gab es ein Land, wo die Nacht immer dunkel und der Himmel wie ein schwarzes Tuch darübergebreitet war, denn es ging dort niemals der Mond auf, und kein Stern blinkte in der Finsternis. Bei Erschaffung der Welt hatte das nächtliche Licht ausgereicht. Aus diesem Land gingen einmal vier Burschen auf die Wanderschaft und gelangten in ein anderes Reich, wo abends, wenn die Sonne hinter den Bergen verschwunden war, auf einem Eichbaum eine leuchtende Kugel stand, die weit und breit ein sanftes Licht ausgoss. Man konnte dabei alles wohl sehen und unterscheiden, wenn es auch nicht so glänzend wie die Sonne war. Die Wanderer standen still und fragten einen Bauern, der da mit seinem Wagen vorbeifuhr, was das für ein Licht sei. Ref 5
    »Das ist der Mond«, antwortete dieser, »unser Schultheiß hat ihn für drei Taler gekauft und an dem Eichbaum befestigt. Er muss täglich Öl aufgießen und ihn reinhalten, damit er immer hell brennt. Dafür erhält er von uns wöchentlich einen Taler.«
    Als der Bauer weggefahren war, sagte der eine von den vieren: »Diese Lampe könnten wir brauchen, wir haben daheim einen Eichbaum, der ebenso groß ist, daran können wir sie hängen. Was für eine Freude, wenn wir nachts nicht in der Finsternis herumtappen!«
    »Wisst ihr was?«, sprach der zweite. »Wir wollen Wagen und Pferde holen und den Mond wegführen. Sie können sich hier einen andern kaufen.«
    »Ich kann gut klettern«, sprach der dritte, »ich will ihn schon herunterholen.«
    Der vierte brachte einen Wagen mit Pferden herbei, und der dritte stieg den Baum hinauf, bohrte ein Loch in den Mond, zog ein Seil hindurch und ließ ihn herab. Als die glänzende Kugel auf dem Wagen lag, deckten sie ein Tuch darüber, damit niemand den Raub bemerken
sollte. Sie brachten ihn glücklich in ihr Land und stellten ihn auf eine hohe Eiche.
    Alte und Junge freuten sich, als die neue Lampe ihr Licht über alle Felder leuchten ließ und Stuben und Kammern damit erfüllte. Die Zwerge kamen aus den Felsenhöhlen hervor, und die kleinen Wichtelmänner tanzten in ihren roten Röckchen auf den Wiesen den Ringeltanz.
    Die vier

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