Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)
und ihr Kopf schmerzte, und Ethan hatte seine Familie, die sich um ihn kümmerte, also verschloss sie die Vordertür, schaltete die Lampen aus und nahm ihre Arbeitstasche mit hinauf. Morgen würde sie herausfinden, was mit dem FunFun vom Eingangstor geschehen war, und falls irgendetwas mit ihm nicht stimmte, dann gnade Gott demjenigen, der ihre Arbeit sabotiert hatte.
Das sollte besser wirklich eine Halluzination gewesen sein , dachte sie und ging zu Bett.
Kharos hatte vor sich hingedöst, davon geträumt, wie er den Park und die Welt eroberte, als ihn ein Aufwallen von Macht weckte.
Einer hatte sich befreit.
Er konzentrierte sich auf die Suche nach dem Bösewicht, dem einen von vieren, der ihm nicht gehorchte, aber er wusste bereits, dass es nur einer von zweien sein konnte. Vanth war immer gehorsam, und Selvans würde ohne seinen Befehl keinen Schritt tun, aber …
Wieder ein Aufwallen von Macht, ein weiterer Unberührbarer frei, nun waren es zwei, Fufluns und Tura . Wie sehr sie seinem Plan schaden konnten!
Ray kam heran, setzte sich neben die Teufelsstatue und zündete sich eine Zigarre an. Dann klopfte er auf das Metall und rief: »Hey.«
Wäre Kharos frei gewesen, hätte er ihn zerquetscht wie eine Fliege.
»Die Sache mit der guten und der schlechten Neuigkeit«, begann Ray, lehnte sich zurück und paffte ein paarmal. » Fufluns ist draußen.«
WIE IST ER HERAUSGEKOMMEN ?
Ray nahm die Zigarre aus dem Mund. »Mab hat den Schlüssel hineingesteckt, und als ich nach der Urne sehen wollte, war die Statue fort. Die College-Schüler klauen diese verdammte Statue immer wieder, deswegen schätze ich, dass seine Urne zerbrochen war, und so konnte Fufluns raus und ab durch die Mitte.«
FINDE IHN, UND BRING IHN ZU MIR .
»Wie denn?«, fragte Ray.
ER WIRD IN IRGENDJEMANDEN HINEINSCHLÜPFEN . UND SICH DANN BETRINKEN UND HINTER DEN FRAUEN HERJAGEN .
»Das macht hier im Park doch jeder. Wodurch unterscheidet er sich von anderen?«
Kharos schäumte vor Wut. Am liebsten hätte er Rays Kopf wie eine Melone zerschmettert. Aber er konnte nicht. Ray besaß Macht und Wissen. Und er war außerhalb des Gefängnisses, in dem Kharos gefangen war, sodass Kharos nicht an ihn herankonnte.
Obwohl …
Fufluns’ und Turas Flucht hatten Kharos gestärkt. Er spannte sich in dem Gefängnis seiner Urne an, konzentrierte seine geistige Kraft auf Ray und packte ihn in Gedanken am Hinterkopf.
Ein Haarbüschel fiel herab.
Ray kratzte sich abwesend am Kopf und sprach dann weiter. »Nicht dass ich etwa Zeit dazu hätte, auf Dämonenjagd zu gehen. Ich bin der Bürgermeister , wie du weißt. Ich habe anderes zu tun, als mich nur um dich zu kümmern.«
WURM , dachte Kharos . In zwei Wochen würde er Rays Kopf wie eine Melone zerschmettern.
»Zum Beispiel steht die Halloween-Woche vor der Tür, die ist sehr beliebt …«
GEH DORTHIN , WO DIE LEUTE LACHEN . BERÜHRE DEN , DER IM MITTELPUNKT DER AUFMERKSAMKEIT STEHT , MIT EISEN . WENN ER VOR SCHMERZ ZUCKT , SAGE : KHAROS BEFIEHLT DIR ZU KOMMEN .«
»Ach, weißt du«, meinte Ray, »vielleicht überstürzen wir das Ganze ein bisschen. Wir müssen es ja nicht jetzt sofort machen. Ein Jahr länger würde nicht …«
NEIN , widersprach Kharos . DU HAST SCHON ZU VIEL ZEIT VERSCHWENDET . VIERZIG JAHRE .
»Hey, die ersten zwanzig waren für mich, so hatten wir’s abgemacht.« Ray kaute finster auf seiner Zigarre. »Ich hätte mir fünfzig Jahre ausbedingen sollen. Wenn man fünfzehn ist, klingt fünfunddreißig schon uralt.«
DU HAST DIR VIERZIG JAHRE ZEIT GELASSEN .
»Ja, aber die letzten zwanzig Jahre habe ich für dich gearbeitet, Geld für deinen großen Plan aufgehäuft.«
DAS HAT ZU LANGE GEDAUERT .
»Hey, die Finanzmärkte sind eben voller Fallstricke, trotz deiner Spürnase. Ich habe mein Bestes getan.« Ray blickte griesgrämig drein. »Und dann musste ich wieder in dieses Hinterwäldlerkaff zurück.«
SCHLUSS DAMIT . DU MUSST JETZT FÜR MICH ARBEITEN .
»Na ja, ich meine ja nur. Wenn du mir noch ein oder zwei Jahre Zeit lässt oder vielleicht fünf, dann besitze ich die ganze Stadt und den Park, dann brauchen wir hier nicht mehr so herumzuschleichen. Nur noch ein bisschen mehr Zeit …«
DU STRAPAZIERST MEINE GEDUL D .
»Augenblick. Ich habe auch eine gute Nachricht.« Er legte die Zigarre auf der Bank ab, griff unter den langen Mantel und zog eine hölzerne Urne hervor. »Ich habe Tura . Eine von zwei Entflohenen, das ist doch gar nicht so schlecht.«
DER BEHÄLTER IST
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