Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Titel: Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
Vom Netzwerk:
Ethan hob den bewusstlosen Teenager hoch. »Ich bringe ihn zum Turm, du rufst Mab an, sie soll die Urne mitbringen, und alarmiere auch die anderen.«
    »Ich komme mit dir«, erklärte Cindy und erledigte die Anrufe, während sie neben Ethan herging, der Fun über der Schulter trug. Sie begegneten ein paar erschrockenen Besuchern, aber Cindy lächelte jedes Mal dieses unglaubliche Lächeln und rief: »Alles in Ordnung, danke«, und die Besucher nickten dann und setzten ihren Weg fort.
    »Also gut«, meinte Ethan, nachdem er Fun in eines der Ruderboote gelegt hatte. »Ich entschuldige mich dafür, dass ich deine neuen Fähigkeiten angezweifelt habe.«
    »Das war noch gar nichts«, stellte Cindy fest und stieg zu ihm ins Boot.
    Mab hatte es sich in ihrem Wohnwagen gerade auf der mit Samt bezogenen Bank gemütlich gemacht, eine Schüssel Gemüsesuppe vor sich, da klopfte es laut an den Wagen. Sie glitt hinter dem Malachittisch hervor und öffnete die Tür.
    Draußen stand Weaver mit einem bemüht freundlichen Gesichtsausdruck.
    »Sie müssen mir nichts vormachen«, meinte Mab. »Ich komme mit offener Feindseligkeit gut zurecht.«
    Weavers verkrampftes Lächeln löste sich in einen Seufzer auf. »Ich bin nicht feindselig. Sie sind feindselig. Ich bin … ärgerlich.«
    »Na, dann kommen Sie mal ärgerlich rein«, forderte Mab sie auf und trat zurück.
    »O Mann.« Weaver betrachtete die mit goldenen Sternen bedeckten Wände und das Zweiggeflecht an der Decke, Frankies Nest und daneben Delphas Urne. »Das ist ja …«
    »Delpha«, sagte Mab und setzte sich wieder. »Oh, fast hätte ich’s vergessen, kann ich Ihnen was anbieten? Kaffee, Cola Light, Gemüsesuppe« – sie blickte zu Frankie hinauf – »Sonnenblumenkerne?«
    »Nein, danke«, erwiderte Weaver. »Ich bin hier wegen einer äh … Wahrsagersitzung.«
    »Hui.« Mab lehnte sich zurück. »Also wollen Sie sich entweder wirklich mit mir vertragen, oder Sie haben wirklich ein Problem.«
    Weaver zog sich den Stuhl hervor und setzte sich. »Hören Sie, Sie und ich, wir verstehen uns eben nicht, was nicht weiter schlimm ist. Aber wenn wir zusammenarbeiten sollen, um die Dämonen zu bezwingen, dann müssen wir uns wenigstens gegenseitig respektieren. Und Oliver scheint zu glauben, dass Sie schwer in Ordnung sind.«
    »Wirklich?« Mab unterdrückte ein Lächeln. »Aber wir arbeiten erst seit einer Woche zusammen. Er kennt mich eigentlich überhaupt nicht.«
    »Richtig«, meinte Weaver knapp. »Also möchte ich jetzt, dass Sie mir wahrsagen. Sie wissen, was ich mache. Und ich möchte jetzt sehen, was Sie tun.«
    »Zehn Mäuse«, verlangte Mab und aß einen Löffel Suppe.
    Weaver sah sie an wie vor den Kopf gestoßen.
    »Das ist der Preis«, erklärte Mab.
    Weaver zog eine Geldbörse aus ihrer Tasche und nahm einen Zehner heraus. »Also gut«, sagte sie und schob ihn über den Tisch. »Hier.«
    Mab nickte. »Wenn Sie glauben, dass meine Wahrsagerei nicht echt ist, können Sie ihn zurückhaben.« Sie schob ihre Schüssel mit der Suppe zur Seite. »Was haben Sie für eine Frage?«
    »Frage?«
    »Worüber wollen Sie etwas erfahren? Herzensangelegenheit oder Kopfsache?«
    »Kopf«, antwortete Weaver fest.
    »Die rechte Hand, bitte.«
    Weaver streckte ihre rechte Hand aus, und Mab nahm sie. »Nette, lange Lebenslinie. Das Militär kostet Sie ganz offensichtlich nicht so bald Ihr Leben.«
    »Ich bin nicht beim Militär.«
    »Ach, wirklich? Ich fand, dieser schwarze Helikopter sah sehr Ethan-mäßig aus. Na, egal.« Mab atmete tief durch. »Haben Sie eine spezielle Frage?«
    »Nein, ich wollte nur …«
    »Nur sehen, ob Oliver recht hatte, ob ich schwer in Ordnung wäre«, beendete Mab den Satz für sie. »Das weiß Gott allein.« Sie legte ihre Hand flach auf Weavers und schloss die Augen.
    Bilder rasten vorbei, Gedanken sogar noch schneller: Dämonen, Ethan, Gewehre, Oliver, Training, Ursula, Gewehre, Ethan … Weaver war offensichtlich auf hundertachtzig.
    »Sie müssen sich ein bisschen beruhigen«, mahnte Mab. »Ich werde hier regelrecht bombardiert.«
    »Womit?«, fragte Weaver.
    »Ursula ist eine Nervensäge, aber sie macht Ihnen auch Angst; Oliver möchte Sie daran hindern, Dämonen zu erschießen; Sie fragen sich, ob Sie das Dämonengewehr auch bei Unberührbaren anwenden können; Sie glauben, dass Ethan Ihnen vielleicht helfen kann … huuuu …« Mab zog ihre Hand zurück.
    »Was ist?«, fragte Weaver, diesmal mit aufgerissenen Augen.
    »Diese Erinnerung von Ihnen und

Weitere Kostenlose Bücher