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Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)

Titel: Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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mit der Hölle habe ich erfunden«, erklärte Mab zu Frankie gewandt, nachdem der Kerl die Schiebetüren hinter sich geschlossen hatte. »Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich trotzdem recht hatte.«
    Die Türen öffneten sich wieder, und Ray kam herein, einen Styroporbecher mit Deckel in der Hand, eine Zigarre zwischen den Zähnen. Frankie krächzte warnend.
    »Wenn man vom Teufel spricht«, murmelte Mab etwas erschreckt. »Willst du, dass ich dir die Zukunft weissage?«
    »Nein.« Er lächelte auf sie hinunter. »Na, ich nehme an, du hast deine Meinung über den Verkauf deiner zehn Prozent nicht geändert?«
    »Nein.« Mab betrachtete ihn blinzelnd. »Gehen dir die Haare aus?«
    »Nein«, erwiderte Ray fest entschlossen. »Das liegt nur an der miesen Beleuchtung hier. Hast du das Testament schon unterschrieben?«
    »Ray, ich nehme Delphas Erbe nicht an, also hinterlasse ich auch nichts. Ein Testament wäre völlig sinnlos.«
    Er nickte, als überraschte ihn das nicht. Dann blickte er auf seine Hand und schien sich wieder zu erinnern, was er mitgebracht hatte. »Hätt ich fast vergessen. Cindy schickt dir etwas Tee.«
    »Danke.« Mab nahm den Becher entgegen. Sie öffnete den Deckel und schnüffelte daran. Es roch seltsam. Sie schnitt eine Grimasse.
    »Irgend so ein Kräutermix«, quetschte Ray neben seiner Zigarre hervor. »Sie sagte, es wären lauter Vitamine, damit du hier draußen in der Kälte nicht krank wirst.«
    »Okay.« Mab drückte den Deckel wieder auf den Becher und stellte ihn zur Seite. »Setz dich, ich lese dir aus der Hand. Ich sage dir, wie deine Geschäfte in Zukunft laufen.«
    »Sehr witzig. Trink deinen Tee.«
    »Nein, glaube mir, ich habe gemerkt, dass ich das wirklich kann.« Mab streckte ihm ihre Hand entgegen. »Gib mir deine Hand, dann lese ich dir deine Zukunft.«
    »Nein.« Er zögerte, nahm dann die Zigarre aus dem Mund und fügte hinzu: »Du bist ein gutes Mädchen, Mab«, und ging hinaus.
    »Was meinst du damit?«, rief sie ihm nach, doch da kam eine Frau durch die offen stehenden Türen herein, einen Zehn-Dollar-Schein in der Hand.
    »Ich möchte etwas über meinen Lebensgefährten erfahren«, bat sie und nahm Platz.
    »Na, so eine Überraschung«, murmelte Mab und zog den Becher Tee zu sich heran. »Setzen Sie sich und …«
    Ethan klopfte an die Seite des Zeltes und trat ein, und Frankie gab von oben ein heiseres Krächzen von sich und erschreckte damit die Frau, die ihn noch nicht bemerkt hatte.
    »Ich bin hier gerade mitten in einer Sitzung«, erklärte Mab abweisend.
    »Wir müssen Sie dringend sprechen«, beharrte er, während Weaver hinter ihm erschien.
    »Ach«, seufzte Mab, »hallo Weaver.«
    Weaver verschränkte die Arme. »Kampf-Barbie?«
    Mab erwiderte das kalte Lächeln. »Ich bin sicher, Sie haben sich für mich was Schlimmeres ausgedacht. Und jetzt, wie Sie sehen, würde diese freundliche Dame hier gern ihre Zukunft …«
    Ethan bedachte die Frau mit einem Nicken. »Parksicherheitsdienst, Ma’am. Wenn Sie uns bitte einen Augenblick entschuldigen würden.«
    Die Frau blickte Mab an. »Drogen, oder?«
    »Nein, sie benimmt sich nur, als wäre sie auf Drogen«, verbesserte Ethan, und die Frau erhob sich rasch und verschwand.
    »Wie gut, dass ich von dem Job hier nicht leben muss«, meinte Mab und griff nach dem Becher. »Sonst wäre ich jetzt stinksauer .«
    Frankie schwebte in einer Kurve herab und im Tiefflug über den Tisch, packte dabei den Becher mit seinen Krallen und verschüttete die heiße Flüssigkeit.
    »Frankie!«, schimpfte Mab und riss ihren Schal hastig aus der Gefahrenzone. »Verdammt.«
    »Woher haben Sie den Tee?«, fragte Ethan.
    »Ray hat ihn mir gebracht …« Mabs Stimme erstarb beim Anblick seines Gesichtsausdrucks.
    »Ihr Onkel versucht, Sie umzubringen«, erklärte Ethan. »Hat er Ihnen sonst noch etwas gegeben? Was ist in dem Eimer?«
    »Eimer?« Mab blickte auf die Urne. »Das ist Delpha. Und warum sollte Ray versuchen, mich umzubringen?«
    Ethan blickte die Urne mit gerunzelten Brauen an. »Er versucht, uns alle umzubringen. Er hat einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, mit Kharos , und dazu gehört es, uns umzubringen.«
    »Aha«, sagte Mab und verbot sich den Gedanken Sind Sie verrückt geworden? , um ehrlich darüber nachzudenken, denn in der vergangenen Woche hatte sich das meiste von dem, was sie für vernünftig gehalten hatte, in Schall und Rauch aufgelöst. »Der Teufel. Ha.« Sie sah den Becher an, den Frankie auf den Boden hatte

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