Von allen guten Geistern geküsst: Roman (German Edition)
»Aber mein Partner muss es erfahren. Dann werden wir zusammen entscheiden, wie wir unsere Berichte abfassen. Mein Partner ist gegen das Töten, aber ich glaube, dass sogar er zugeben muss, dass man beim Teufel den Daumen draufhalten sollte. Wir haben noch immer einen Auftrag zu erfüllen und können unsere Arbeit nicht einfach abbrechen, aber wir können dabei helfen, das Böse zu besiegen.«
»Auch ich habe einen Auftrag«, entgegnete Glenda. »Und ich mache Sie einen Kopf kürzer, wenn Sie mir dabei in die Quere kommen.«
»Das ist nur fair«, meinte Weaver. »Vor allem, wenn wir’s mit dem Teufel zu tun haben.« Sie schüttelte den Kopf, fassungslos, ein wenig blass im Gesicht.
Glenda sah sie erstaunt an, und Ethan erklärte: »Ihr Dad war Prediger. Und jetzt zu unserem ersten Problem. Wir wurden von Piraten angegriffen …«
»Von Piraten?«, rief Glenda verständnislos.
»Die vom Piratenschiff«, erklärte Ethan. »Sie waren von Minions besessen. Wir haben sie alle vernichtet, aber ich bin mir sicher, dass es noch mehr Angriffe geben wird, denn Kharos versucht, uns alle zu töten. Deswegen …«
»Ihr habt sie vernichtet?«, fuhr Glenda auf. »Aber dann haben wir keine Piratenschiff-Rundfahrt mehr.«
Ethan sah sie verblüfft an. »Na ja, die haben versucht, uns umzubringen.«
»Ich weiß, aber jetzt haben wir eine Rundfahrt weniger«, entgegnete Glenda. »Das verringert die Einnahmen.«
»Ein Dutzend Minion -besessener Piraten würden das auch«, argumentierte Weaver.
»Tja, stimmt«, gab Glenda stirnrunzelnd zu. »Na gut, vergessen wir die Piraten, wir müssen die Piraten-Rundfahrt eben schließen. Und jetzt müssen wir Tura wieder in ihre Urne stecken.«
»Tura?« , fragte Weaver, die versuchte zu verstehen.
»Die sexbesessene Meerjungfrau. Bringt alle um, die fremdgehen«, erklärte Ethan.
Glenda nickte. »Und sobald Fufluns’ Urne repariert ist, müssen wir ihn auch wieder einfangen.«
»Urne?«, fragte Weaver.
»Altertümliches hölzernes Gefäß mit Deckel, in dem man Unberührbare gefangen hält«, erklärte Ethan. »Und Fufluns ist der Trickspieler-Dämon.«
»Aha«, sagte Weaver.
Glenda fuhr fort: »Und haltet Ray auf, wenn er etwas unternimmt, aber verratet ihm nicht, dass wir über seinen Pakt mit Kharos Bescheid wissen. Sobald Kharos das erfährt, ersetzt er Ray durch einen anderen Trottel, und dann wissen wir wieder nicht, wer es ist.« Sie überdachte ihre Anweisungen und nickte dann. »Das sind die unmittelbaren Ziele. Danach können wir die Minion -Dämonen erledigen.« Sie erhob sich. »Ich werde Gus warnen, dass Minions hinter ihm her sind. Er ist jetzt wahrscheinlich bei der Drachenbahn. Ihr warnt Mab. Sie ist in Delphas Zelt und weissagt den Leuten die Zukunft, also ist sie im Moment wohl in Sicherheit. Aber sie muss es erfahren.«
Ethan nickte. »Also sage ich einfach zu ihr: ›Mab, dein Onkel hat einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, und er versucht, dich zu töten‹, ja?«
»Ja.«
»Mab ist Rays Nichte?«, mischte Weaver sich ein. »Können wir ihr trauen?«
»Ja«, erwiderte Ethan. »Sie ist eine Guardia , deswegen kann sie uns nichts antun. Guardia können anderen Guardia keinen Schaden zufügen.«
»Keinen Schaden«, wiederholte Weaver. »Ist das nur körperlich gemeint, oder heißt es auch, sie können euch nicht betrügen und verraten?«
»Das würde Mab nie tun«, stellte Glenda entschieden fest. »Delpha hat ihr getraut. Und Delpha hat sich nie geirrt.«
»Also gehen wir und warnen Mab.« Weaver erhob sich. »Vielen Dank, dass Sie mich jetzt akzeptieren, Mrs Wayne.«
Sie streckte ihre Hand aus, und Glenda ergriff sie nach einem Moment des Zögerns und schüttelte sie.
»Haltet Ray auf«, meinte sie beschwörend, und die beiden verließen den Wohnwagen.
»Ich finde, wir sollten ihn erschießen«, sagte Weaver. »Dieser bösartige Mistkerl versucht, den Teufel auf Erden zu entfesseln.«
»Du hast doch gehört, was Mom sagte. Über Ray wissen wir wenigstens Bescheid. Wir nehmen uns erst die Dämonen vor. Apropos, kriege ich jetzt endlich ein D-Gewehr?«
»Vielleicht«, erwiderte Weaver.
Nun ja, zum Glück sprachen seine Mutter und Weaver jetzt miteinander, dachte Ethan. Ob das allerdings ein Glück war, das hing davon ab, was sie miteinander besprachen.
»Du mochtest meine Mutter nicht besonders, oder?«, fragte er, während er Weaver den Pfad hinunter zum Hauptweg folgte.
Vier Stunden nach ihrer ersten Kundschaft hatte Mab ihre Sinne so sehr
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