Von Der Kunst, Hindernisse Zu ueberwinden
entwickelt Freude daran, an sich und seinen Qualitäten zu arbeiten.
Durch regelmäßige Kontrolle stellt man sicher, auch weiterhin Fortschritte zu machen. Dies wird durch ein Erfolgstagebuch gestützt, das gleichzeitig den Effekt hat, wieder neu zu motivieren. Zu diesem Zeitpunkt hat man gelernt und akzeptiert, dass die Überwindung der inneren Hindernisse eine Form der Persönlichkeitsentwicklung und damit keine kurzzeitige Aktivität mit schnellem, punktuellem Ergebnis ist, sondern eine konstante Veränderungs- und Verbesserungsarbeit. Man traut sich und erlaubt sich, neue Dinge auszuprobieren, unbekannte Wege zu beschreiten und ist in seiner Persönlichkeit so gefestigt, sodass man sich nicht so leicht von einem Hindernis auf dem Weg aufhalten oder aus der Bahn werfen lässt. Man ist stark, kompetent und motiviert, das Hindernis zu überwinden und hat keine Angst davor, sondern freut sich auf die Herausforderung. Schließen Sie die Augen und stellen Sie sich vor, dass Sie vor Hindernissen keine Angst mehr haben, sondern Ihnen mit einem überlegenen Lächeln entgegentreten. Stellen Sie sich vor, wie Sie in einer augenscheinlich schwierigen Situation nicht mehr ein Problem, sondern eine Herausforderung sehen und sich dabei stark und sicher fühlen. Das ist ein gutes Gefühl. Wenn man eine Weile Parkour trainiert hat und mit den typischen Hindernissen – sei es eine überkopfhohe Mauer, ein brusthoher Zaun oder ein Graben so breit wie eine Autoeinfahrt – locker fertig wird, ist das Gefühl der Überlegenheit und Sicherheit nahezu überwältigend, wenn man dem nächsten Hindernis begegnet. Das mag vielleicht etwas schwerer zu überwinden sein als das vorige, aber der Traceur weiß, dass er das letzte mit Leichtigkeit überwunden hat, also schafft er mit etwas Anstrengung auch dieses.
Die eigenen Beweggründe kennen
Warum haben Sie dieses Buch gekauft? Eine offensichtliche Antwort wäre, weil Sie die Thematik interessiert. Aber dann muss die Frage tiefer gehen: Weshalb interessiert Sie die Thematik? Hier kommen nun Ihre ganz individuellen Beweggründe ins Spiel. Welche Rolle spielen die persönlichen Beweggründe? Sie entscheiden, wie Sie sich verhalten, und sie sind folglich elementar, um Hindernisse überwinden zu können. Deshalb als Erstes eine Übung, um sich mit dem Thema Beweggründe auseinanderzusetzen.
Der »Warum?«-Tag
Nehmen Sie sich an einem ganz normalen Tag (am besten einem Arbeitstag) vor, genauer herauszufinden, warum Sie die Dinge tun, die Sie tun. Stellen Sie sich bei jeder Tätigkeit zuerst folgende Frage:
»Warum tue ich das?«
Wahrscheinlich wird Ihnen eine offensichtliche, jedoch oberflächliche Antwort einfallen. Deshalb fragen Sie tiefer:
»Was steckt dahinter?«
Erst mit dieser Frage können Sie weiter erforschen, was Ihre wahren Beweggründe dafür sind, etwas zu tun oder zu lassen.
Ein Beispiel: Wenn ich am Morgen eines wichtigen Tages aufstehe, ist mein erster Weg in die Küche. Dort brate ich mir, so ungewöhnlich es klingt, ein Steak an. Medium Rare, mit einer Portion Kräuterbutter, das ist für mich das perfekte Frühstück, um mit viel Power in den Tag zu starten.
Warum tue ich das? Weil ich am liebsten Steak esse, weil ich einen wichtigen Tag gerne mit einem schönen Erlebnis starte und ich mit diesem Frühstück alles auf einmal erreichen kann.
Was steckt dahinter? Vor ein paar Jahren reiste ich für einige Parkour-Veranstaltungen nach England. Eine davon war eine ganztätige Trainingssession in einem großen, top ausgestatteten Turncenter außerhalb von London, die um zehn Uhr morgens begann und sieben Stunden dauerte. Bereits nach vier Stunden konnte ich nicht mehr in vollem Umfang am Training teilnehmen, da meine Energiereserven aufgebraucht und meine Power erloschen war. Meine Muskeln begannen zu krampfen und zu schmerzen, mein Kopf tat weh und meine Beine hielten mich nicht mehr.
Einige Monate später flog ich erneut für eine weitere dieser Sessions nach London. Ich übernachtete in der Wohnung eines Freundes, der genau wie ich Steakliebhaber ist. Er bereitete uns zum Frühstück ein großes, saftiges Steak zu. Die Session begann wieder um zehn Uhr, doch dieses Mal trainierte ich nach 17 Uhr noch zwei Stunden weiter auf dem Vorplatz des Centers – und das voller Energie. Dieses Erlebnis hat mich so geprägt, dass ich den Tag jetzt immer, wenn eine anstrengende oder wichtige Aufgabe vor mir liegt, mit einem saftigen Steak beginne.
Natürlich müssen Sie
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