Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Von der Liebe verschlungen

Von der Liebe verschlungen

Titel: Von der Liebe verschlungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delilah S. Dawson
Vom Netzwerk:
zu treffen, nicht ungenutzt lassen, meine Liebe. Ich wünsche Euch nur das Beste.«
    »Was wollen Sie? Geld?«
    Daraufhin warf er den Kopf in den Nacken und lachte. »Was ist Geld schon für mich? Nein, Mäuschen. Ich wollte Euch nur mit eigenen Augen sehen und Euch ein Geschenk übergeben.«
    Ich hob eine Augenbraue. »Blumen?«
    Er schüttelte den Kopf und klatschte in die Hände. Der Strauß weißer Blüten explodierte in einem Regen aus glitzerndem Schnee. Plötzlich empfand ich einen Stich von Heimweh und streckte die Hand aus, um die fallenden Flocken aufzufangen, aber sie waren weder kalt noch nass und verschwanden einfach wieder.
    Geschwind legte sich Criminys Hand um meine, und bevor ich die Hand zurückziehen konnte, schob er etwas Hartes zwischen meine Finger.
    »Das hier werdet Ihr brauchen, Ahnastasia«, flüsterte er, während er sich nahe zu mir hinneigte. »Mehr, als Ihr wisst. Eines Tages wird es das Einzige sein, zwischen Euch und einer Welt voll Schmerz.«
    Ich sah hinab und öffnete die Hand. Es war ein kleines Päckchen aus fest gefaltetem Papier, versiegelt mit einem Wachsstempel, der einen Kompass und ein S . zeigte. Mein Instinkt verlangte, es zu Boden zu werfen, aber etwas hielt mich davon ab.
    »Was ist das? Und warum brauche ich es?«
    Criminy sah die Pinkie an seinem Arm an, und große Wärme und Liebe strahlten aus seinen Augen.
    »Das kann ich dir nicht sagen, Liebes«, antwortete die Frau. Sie sah aus, als wollte sie die Hand ausstrecken und meinen Arm tätscheln, wüsste aber, dass ich ihn ihr ausreißen würde, wenn sie es versuchte. »Öffne es, wenn ihr beim letzten Strohhalm angelangt seid. Das ist alles, was ich sagen kann.«
    Ich drehte das Päckchen in meinen Händen und schauderte. Seit Ravenna und Mr Sweeting hatte ich nichts mehr mit Magie zu tun gehabt, und der Gedanke an noch mehr Mysterien gefiel mir gar nicht, ganz zu schweigen von mysteriösen Geschenken von jemandem, der wusste, wer ich war. Wie sollte ich diesem seltsamen Paar vertrauen können?
    »Er kommt«, zischte der Bludmann, und seine Pinkie nickte und sagte zu mir: »Sag Casper liebe Grüße von Tish.«
    »Viel Glück, meine Prinzessin.« Criminy verbeugte sich noch einmal und schenkte mir ein bezauberndes, wissendes Lächeln. »Meine liebe Frau hat immer recht, und ich versichere Euch, dass sich alles zum Besten wenden wird. Auch wenn ich das für diesen unwürdigen Mistkerl nur ungern sage.« Er hob seinen Kopf zu den Luftschiffen, und innerhalb von Sekunden verschwanden er und seine Pinkie in der Menge.
    »Anne!«
    Schnell drehte ich den Kopf in die andere Richtung und sah, dass Casper auf mich zueilte. Sein Gesicht war besorgt.
    »Ich konnte dich nicht finden. Mit wem hast du da geredet? Bist du okay?«
    »Dieses ›okay‹ kenne ich nicht, aber es geht mir gut.« Ich ließ mich wieder auf dem Koffer nieder, bevor meine Beine unter mir wegknicken konnten. »Sag mir, was weißt du über Criminy Stain?«
    Casper erstarrte, und sein Blick wurde hart, während er tief und hörbar einatmete. »Criminy Stain. Criminy Stain war hier?« Er sah sich suchend in der Menge um, wachsam wie ein Wolf. »War er allein? Was hat er gesagt?«
    »Er war hier. Er hat mich erkannt. Und er hatte ein Pinkieliebchen bei sich, eine Wahrsagerin, aber sie roch merkwürdig. Sie hat gesagt, ich soll dir liebe Grüße von Tish bestellen. Und Criminy hat mir das hier gegeben.«
    Ich zeigte ihm das Päckchen, aber Casper rührte es nicht an. »Wenn Tish etwas in der Zukunft gesehen hat, und Criminy hat dir das gegeben, dann ist es wichtig.« Er sah wütend und verloren zugleich aus, und ich steckte das gefaltete Papier oben in mein Korsett, neben das Collier aus meinem Kofferverlies.
    »Aber wer sind sie? Wer ist Tish?«
    Er schüttelte den Kopf, als wollte er etwas Schmerzhaftes verdrängen. »Vielleicht erzähle ich es dir eines Tages. Aber jetzt müssen wir uns beeilen. Es ist beinahe Zeit zum Ablegen.«
    »Dann hast du uns eine Überfahrt besorgt?«
    »Habe ich.«
    »Du siehst nicht sehr glücklich darüber aus«, sagte ich. Und so war es. Er sah verärgert und besorgt aus, und ein ganz klein wenig belustigt.
    »Die Passagierschiffe sind voll und nehmen nur Bares, deshalb musste ich einen Handel abschließen. Auf dem Luftschiff brauchen sie einen Musiker, da der alte zu betrunken ist, um zu spielen. Aber wir müssen uns ein Zimmer teilen, und du musst die ganze Zeit über im Zimmer bleiben. Verstehst du?«
    »Zweifellos. Ich will gar

Weitere Kostenlose Bücher