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Von der Liebe verschlungen

Von der Liebe verschlungen

Titel: Von der Liebe verschlungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delilah S. Dawson
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Schluck und versuchte, festzustellen, was sonst noch in dem Gebräu war, ob sie das Blud eines oder mehrerer Bludmenschen enthielt. Ich wollte wissen, wie er dazu gekommen war, wie viel es gekostet hatte, ob das Blud aus fairem Handel stammte oder gestohlen worden war. Aber noch mehr wollte ich vergessen. Ich wollte den Kontrollverlust; einen Trank, den ich nie zuvor gekostet hatte.
    Ich wusste, dass ihm der Trank kostbar war, trotzdem trank ich in tiefen Zügen und wollte gar nicht mehr aufhören. Doch er nahm mir sanft die Flasche aus der Hand, steckte den Korken wieder darauf und verstaute sie in seinem Säckel. Ich konnte seinen Blick auf meinem Gesicht fühlen; sein Blick war schärfer als gewöhnlich, aber auch wärmer. Sah er mich tatsächlich gerade so an, als sei er das Raubtier und ich die Beute?
    »Was ist das, was ich da in deinen Augen sehe?«, murmelte ich.
    »Lange genug habe ich verächtliche Träume geträumt«, antwortete er sanft, als würde er etwas rezitieren. »Du bist ein Blenden des Lichtes, Liebes.«
    Schneller als ich reagieren konnte, legte er seine Hand an meine Wange und streichelte mit dem Daumen über mein Kinn. Ich schloss die Augen und ließ die Wirkung des Bludweins wie einen Rausch aus rotem Samt und Süße durch mich hindurchfließen. Als ich die Augen wieder öffnete, biss er sich auf die Lippe, und ich sah, dass seine Zähne schärfer waren, als ich gedacht hatte, beinahe schon Reißzähne wie meine.
    »War das ein Lied?«, fragte ich, doch er schüttelte den Kopf.
    »Ahna«, sagte er, und seine Stimme klang heiser und rau.
    »Ja?« Ich hielt den Atem an, die Lippen leicht geöffnet.
    Er neigte mir sein Gesicht zu, und ich schloss die Augen und wartete. Doch der Kuss kam nicht.
    »Ahna. Vielleicht sollte ich besser gehen. Ich hatte noch nie so viel Bludwein intus, und ich kann nicht … ich kann es nicht kontrollieren. Es ist, als wäre da eine wahnsinnige Bestie in mir, die versucht, die Kontrolle über mich zu übernehmen. Ich sollte mich in der Bibliothek einschließen und meinen Rausch ausschlafen.«
    »Nein.« Ich beugte mich vor und legte ihm die Hand auf den Ärmel. »Ich meine, du musst nicht gehen. Es macht mir nichts aus.«
    »Ich fühle mich, als sei ich halb ein Panther und halb betrunken.« Er sah an sich herab. Seine Finger streichelten langsam über meine Hand auf seinem blutbefleckten Hemd und ließen mich erbeben. »Ich bin gerade kein besonders guter Umgang.«
    »Was denkst du, wie ich mich fühle?«, fragte ich ihn sanft.
    Er sah von unseren Händen auf und begegnete meinem Blick, als würde er darin etwas suchen. »Ich weiß nicht, wie du dich fühlst«, sagte er. »Du sprichst nie über deine Gefühle.«
    »Ich fühle mich genauso wie du. Durcheinander, betrunken und nicht sicher, ob ich die Bestie loslassen soll oder nicht. Es ist keine so schlechte Sache.«
    »Du hast eine innere Bestie?«
    Ich schnaubte. »Du hast die Bestie in mir kennengelernt. Sie hat schon einmal versucht, dich zu töten. Und ich glaube, du hast sie ausgelacht, bevor du sie aufgeschlitzt und von ihr gekostet hast.«
    »Hm. Ich erinnere mich.« Er streckte die Hand aus, um mein Handgelenk zu berühren. Eine dünne, rosa Narbe lief dort über die weiße Haut, und er hob meinen Arm, um mich dort zu küssen. »Sie schmeckte delikat. Aber ich mache es wieder gut.«
    Als seine Lippen meine Haut berührten, schmolz ich beinahe dahin. Aber nicht wie Eis in der Sonne. Nein, es war wie Quecksilber, wie glühend heißes Metall, als strömte flüssiges Feuer durch meine Adern. Ich keuchte auf und schloss die Augen und spürte sein Lächeln an meiner Haut, als er eine Spur von Küssen meinen Arm hinaufzog, und jede Berührung von ihm brannte sich wie mit einem glühenden Eisen in mein Gedächtnis ein.
    »Jetzt kann ich dein Blud riechen«, sagte er, und seine Stimme klang dunkel. »Direkt hier, so nahe unter der Haut, und es pocht wie ein winziger Vogel, der sich gegen einen Käfig wirft.«
    Er streckte die Zunge heraus, und ein Schauer der Erregung lief mir durch den Leib. Es war eine Anstrengung für mich, stillzuhalten und die Bestie in mir davon abzuhalten, ihn auf unzählige verschiedene Arten zu attackieren, die ich selbst nicht verstand. Für den Bruchteil einer Sekunde schrammten seine Zähne über die zarte Haut, und ich verspürte ein Gefühl von Furcht, Empörung und wütendem Begehren, doch dann wurden seine Küsse wieder harmlos und bewegten sich zu meiner Hand hinab, und ich

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