Von der Liebe verschlungen
herumfingerte.
Er legte eine Hand an meinen Hals, und ich fauchte aus Gewohnheit. Er lachte und zog eine Spur von Küssen über meinen Hals nach unten, sodass ich mich wand und keuchte. Zwischen seinen Küssen hielt er inne, und die Begierde in mir, wenn seine heißen Lippen nicht auf meiner Haut lagen, nahm kein Ende. Als seine Zähne über mein Kinn schrammten, drückte ich den Kopf noch weiter nach hinten. Die Bestie in mir kümmerte es nicht, ob er mir die Kehle herausriss, so lange nur seine Hände auf mir blieben.
Ich verlor mich in seinen Berührungen, während ich Dinge fühlte, die ich nie zuvor gefühlt und nie zuvor für möglich gehalten hatte. Das Feuer, das über meinen Rücken raste, sich wie Lava in meinem Unterleib ausbreitete und noch tiefer zu einem Verlangen wurde, das ich nie gekannt hatte, einer tiefen Sehnsucht zwischen meinen Beinen, heftiger als jeder Hunger nach Blut. Ich war mir nicht sicher, was ich eigentlich wollte, aber noch nie hatte ich etwas so sehr gewollt. Als er mit der Hand abwärts glitt, um mein Kleid vorne aufzuschnüren, fing ich sein Ohr mit meinen Zähnen ein und flüsterte: »Hör nicht auf.«
»Habe ich auch nicht vor.« Mit geschickten Fingern löste er die Bänder. In instinktiver Reaktion auf seinen Körper hob ich mich ihm entgegen; ich wollte seine Hände auf meiner Haut spüren.
Doch als er das Kleid offen hatte, fand er darunter das Korsett vor.
»Verdammte Korsetts!«, knurrte er.
Ich wollte den ersten Haken für ihn lösen, um ihm zu zeigen, wie es ging. Doch stattdessen packte er meine Hände und hielt sie über meinem Kopf fest, fuhr mit seiner Zunge meinen Hals hinab und über die Hügel meiner Brüste, die sich gegen das Korsett drückten. Ich wand mich stöhnend, und er fuhr mit einer Hand an meiner Seite hinab, über meine Hüfte, bis dahin, wo mein Kleid und meine Unterröcke sich zu einem Haufen aus Samt und Spitze bauschten. Seine Hand tauchte in das Gewühle aus Stoff und suchte nach nackter Haut, und noch einmal nahm er meinen Mund in Besitz, in einem Kuss, der kaum weniger leidenschaftlich, und doch irgendwie intimer in seiner Zurückhaltung war.
Ich drückte mich an ihn, innerlich lichterloh brennend, als seine Hand sich streichelnd immer näher dorthin bewegte, wo ich wusste, dass ich sie wirklich spüren wollte. Ich küsste ihn, als sei er die Luft zum Atmen, als gebe es nichts mehr als ihn und mich und Blut und Blud und Zungen und Verlangen.
Schließlich streichelte er mich an einer Stelle, an die ich nie zu denken gewagt hätte, ein einzelner Finger glitt zwischen meine Schenkel, und ich schrie auf, vor Erstaunen, Leidenschaft und unbändiger Freude.
Und genau in diesem Augenblick hörte ich, wie die Tür aufging und Keen aufheulte: »Gottverdammt!«
19.
S ie stampfte hörbar über den Flur davon, und ich setzte mich auf und versuchte, meine Röcke wieder zu ordnen. Mein Gesicht brannte bei dem Gedanken, dass ich in einem derartigen Zustand gesehen worden war. War es denn so falsch, was wir getan hatten? Hasste Casper mich jetzt, da Keen uns gesehen hatte? Ich zog die Knie hoch und stopfte meine Röcke fest unter meine Beine. Ich hielt den Blick gesenkt, aber ich hörte, wie auch Casper seine Kleidung wieder zurechtzog.
»Wir sind hier noch nicht fertig«, sagte er, und seine Stimme klang halb knurrend und halb flüsternd.
Als ich nicht aufsah, legte er mir sanft eine Hand unters Kinn und zwang mich, seinem Blick zu begegnen.
»Nicht rot werden«, sagte er so ernsthaft, wie ich ihn noch nie gesehen hatte. »Wage es ja nicht, dich zu schämen.«
»Schreibst du mir gerade vor, was ich zu tun habe?«, fragte ich, und versuchte, meinen gewohnten Hochmut hervorzukehren. Doch das Zittern meiner Lippe verriet mich.
»Ja, vielleicht tue ich das.« Er ließ sich neben mir auf dem Bett nieder.
Alles war verschwommen, wie das Nachklingen eines Traumes. Der Bludwein, das, was zwischen uns geschehen war – es war, als würde ich plötzlich erwachen, frierend und verwirrt im grellen Tageslicht, und unsicher, was real war und was nicht. Ich zappelte und wusste nicht, was ich mit meinen Händen anfangen sollte. Ein einzelnes glänzendes haselnussbraunes Haar hatte sich in einem meiner Fingernägel verfangen. Ich zupfte es heraus und sah zu, wie es zu Boden glitt.
»Gehst du ihr nicht nach?«, fragte ich schließlich.
Er lächelte betrübt. »Sie will nicht, dass man ihr hinterherrennt, und schmollt lieber allein. Wenn sie so weit ist, wird
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