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Von dir verfuehrt

Von dir verfuehrt

Titel: Von dir verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anya Omah
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zeichnete mit ihrem Zeigefinger die Konturen meines Kinns nach.
    „Ein gutes Geschäftsessen ist längst kein Grund zum Feiern. Noch hat Ludvig Anderson nicht unterschriebe n“, wich ich ihren Avancen aus .
    „Das wird er aber“, säuselte sie und betätigte den Knopf der blickdichten Scheibe, die dem Fahrer der Limousine die Sicht auf uns nahm. „Und das liegt einzig an Frau Anderson und dem kleinen, aber entscheidenden Umstand, dass ich mich ausgezeichnet mit ihr verstanden habe. Sie wird ihn für dich überzeugen, glaub mir.“
    „Hat sie dir das bei eurem gemeinsam en Gang zur Toilette verraten?“
    „Nein“, lachte sie leise. „Aber ihr Mann hat sie sicher nicht grundlos mitgenommen. Er vertraut ihrem Urteil. Und …“, sie kroch auf meinen Schoß, „du weißt doch, hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine kluge Frau“, flüsterte sie an meinem Ohr und biss mir ins Läppchen.
    „Nicht hinter jedem Mann“, korrigierte ich und hoffte, sie verstand meine Anspielung.
    „Du hast mir gefehlt, Darling“, überhörte sie mich einfach. „Danke, dass ich dir Gesellschaft leisten durfte. Wir haben schon so lange keine Zeit mehr miteinander verbracht …“ Küssend näherte sie sich meinem Mund, fuhr mit ihrer Zunge den Schwung meiner Lippen nach und alles, woran ich denken konnte war Hannah. Sie hätte mich heute begleiten und die Nacht mit mir verbringen sollen. Ein Plan, der leider nicht aufgegangen war, weil sie sich nicht gemeldet und auf keine meiner Nachrichten geantwortet hatte. Nie zuvor hatte mich eine Frau zurückgewiesen. Mich, David Bender. Ich schüttele ungläubig den Kopf. „Was ist los, Darling? Soll ich aufhören?“
    Ir ritiert blickten Fernandas tiefschwarzen Augen mich an. Ihr Rock war so weit hochgerutscht, dass die dunkle Spitze ihrer halterlosen Strümpfe unter ihrem Saum zum Vorschein kam. Offenbar hatte sie Vorkehrungen für diesen Abend getroffen. So wie ich sie kannte, ließ auch der Rest ihrer Dessous keine Wünsche offen. Unter anderen Gegebenheiten hätte ich nicht lange gefackelt, aber Hannah ging mir nicht mehr aus dem Kopf.
    „David?“ Ungeduld schwang nun in Fernandas Stimme mit. „Woran denkst du?“, fragte sie verunsichert und stieg umständlich von meinem Schoß. Sie strich sich ihr dunkles, wallendes Haar hinter die Ohren und gab den Blick auf ihr hübsches Gesicht frei.
    Ich hatte ganz vergessen, wie attraktiv Fernanda war. Und sie war hier, bettelte geradezu darum, dass ich mit ihr schlief. Wieso auch nicht, dachte ich und streichelte zärtlich über ihre Wange. Es wurde Zeit, Hannah aus meinen Gedanken zu vertreiben und einzusehen, dass es keinen Sinn machte, ihr nachzulaufen. „An nichts“, antwortete ich und zog sie zurück auf meinen Schoß.
     
    Hannah
    N ie hatte ich gedacht, dass es so schwer sein würde eine Aushilfe für mein Café zu finden. Die Anforderungen waren simpel und überschaubar: Sie sollte weiblich sein, ein Tablett tragen und dabei sprechen können, Zuverlässigkeit ausstrahlen sowie zwei bis drei Mal die Woche Zeit haben. Seit das Stellenangebot die Frontscheibe meines Cafés zierte, hatten sich vier Interessenten gemeldet. Nummer eins machte auf mich den Eindruck, das Geld für den nächsten Schuss zu benötigen. Nummer zwei bekam kaum ein Wort über die Lippen und schien bereits damit überfordert, sich mir namentlich vorzustellen. Nummer drei war so ungepflegt, dass ich mir sicher war, Probleme mit dem Gesundheitsamt zu bekommen, sollte ich sie einstellen und Nummer vier war perfekt, brachte aber die geschlechtliche Voraussetzung nicht mit. Am liebsten hätte ich mir eine Aushilfe gebacken, leider kannte ich das Rezept nicht.
    „Ich muss los, Hannah“, verabschiedete sich Vivien, die nun regelmäßig ihre Mittagspausen bei mir verbrachte. Jeden Tag erzählte sie mir von ihrem Oliver und dem bevorstehenden Treffen. Ich kannte den Thread sowie die Inhalte jeder SMS, die sie sich schrieben auswendig. Weil Vivien mir jede Nachricht, sei es seine oder ihre, laut vorlas. Sie wünschte mir Glück bei meinem Unterfangen ‚Aushilfe gesucht‘ und winkte mir mit dem Handy in der Hand vom Ausgang aus zu. Ob sie ihr Telefon jemals aus der Hand legte?
    Skeptisch beobachtete ich, wie sie Davids Schwester Mia sprichwörtlich die Klinke in die Hand gab. Was wollte sie denn hier? Mein sechster Sinn riet mir zur Vorsicht. Wer wusste schon, welche Rolle David bei Mias plötzlichem Besuch spielte. Breit lächelnd kam sie auf mich zu und schaffte

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