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Von dir verfuehrt

Von dir verfuehrt

Titel: Von dir verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anya Omah
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amüsiert.
    Ich schnuppe rte an dem heißen Dampf, der emporstieg, bevor ich einen Babyschluck nippte und feststellte, dass der Kaffee vollkommen normal schmeckte. „Seit wann kennst du dich mit Kaffeevollautomat aus?“, fragte ich, stellte die Tasse auf der Kommode ab und rieb mir die müden Augen.
    „Deine neue Au shilfe, Mia, hat mir geholfen.“
    Scheiße, Mia! Ich hatte vollkommen vergessen, dass sie heute ihren ersten offiziellen Tag hatte. Schnell sprang ich aus dem Bett. „Ist es denn schon neun?“ Wie ein Eichhörnchen auf Speed flitzte ich ins Bad und unterzog mich einer Katzenwäsche, was ich angesichts der körperlichen Aktivitäten etwas ekelig fand. „Wie if fie überhaupt hier reingekommen?“, fragte ich zurück im Schlafzimmer mit der Zahnbürste im Mund.
    „Sie hat mir erzählt, dass sie heute um neun bei dir anfängt. Da du geschlafen hast, hab ich ihr die Tür geöffnet.“
    „ Waaf? Fie hat dich gefehen?“, stieß ich entsetzt aus und verschluckte mich fast an der Zahnpaste.
    „Ich hoffe doch, d ass sie mich gesehen hat. Andernfalls, wäre meine kleine Schwester blind oder ich ein Geist.“
    Genervt ging ich zurück ins Bad, spuckte den Schaum aus und spülte mit klarem Wasser nach. Wieder im Schlafzimmer zog ich mich unter Davids lüsternem Blick an. „Ich hoffe, du hast dir vorher was übergezogen und die Haare gerichtet.“ Das fehlte mir gerade noch, dass Mia wusste, dass ich ihren Bruder vögelte.
    „Was ha st du gegen meine Frisur?“, fragte er und sah mir dabei zu, wie ich den frisch gewaschenen Wäscheberg vor meinem Bett nach sauberen Socken durchwühlte.
    „Du hast ihr also mit Ich-hatte-Sex-Haaren die Tür geöffnet? Na toll!“, motzte ich und sah ihn vorwurfsvoll an.
    „Meine Schwester interessiert es nicht, mit wem ich mich vergnüge, glaub mir, Hannah. “
    Er hatte gut reden. Schließlich musste nicht er, sondern ich mit ihr arbeiten, weil ich mich von ihrem Audrey-Hepburn-Augenaufschlag hatte einlullen lasse n.
    „Ich muss gleich los .“ David stand da, als wartete er auf den Bus und ich fragte mich, weshalb er nicht einfach ging.
    „Du erwartest jetzt keinen Absch iedskuss, oder?“, scherzte ich.
    „Wir müssen reden“, hörte ich ihn sagen.
    Reden? Worüber? Ich verspürte das dringende Bedürfnis den Raum zu wechseln, da mir die Richtung, die er einschlug, missfiel. Als hätte er meinen Fluchtgedanken belauscht, schob er sich zwischen mich und den Wäscheberg und nahm meine Hände. Ich wollte sie ihm entziehen, aber er ließ mich nicht. „Äh … David, ich glaub du missverstehst da was. Ich … “
    „Ich weiß … Du brauchtest gestern Ablenkung und hast mich, nachdem ich eine Woche l ang Luft für dich war, hierher zitiert. Du hast bewusst meine Schwäche für dich ausgenutzt und mich benutzt.“
    Ich schluckte ertappt und verbarg meine Verlegenheit hinter einem lauten Lachen. Ganz Unrecht hatte er nicht, dennoch verstand ich nicht, was er von mir erwartete. War er jetzt beleidigt und verlangte eine Entschuldigung, oder was?
    „Ich finde es nur fair … “, fuhr er mit ernster Miene fort, „… wenn du dir zumindest anhörst, was ich dir zu sagen habe, Hannah. Ich hol di ch heute um halb zehn ab, zieh die was Hübsches an, wir gehen essen.“
    Ich sah ihn an, als z ierten zwei Nasen sein Gesicht.
    „Du siehst übrigens wunderschön aus, wenn du kommst“, raunte er in mein Ohr und ließ mich verwirrt zurück.

Elf
    David
    „ D u bist spät dran“, bemerkte Oli und bedachte mich mit einem vorwurfsvollen Blick.
    „Hatte was Wichtiges zu erledigen“, antwortete ich knapp, obwohl ich ihm keinerlei Rechenschaft schuldete. In der Hoffnung, meine Verspätung mit diesen Worten ausreichend zu rechtfertigen, ließ ich ihn im Gang stehen und betrat mein Büro.
    „Blond, gut gebaut und Beine bis zum Himmel?“ Oli war mir gefolgt und stand schmunzelnd in der Tür.
    Ich hüllte mich in Schweigen, woraufhin mein Geschäftspartner mein Büro mit einem wissenden Grinsen verließ.
    Äußerlich hatte er Hannah so beschrieben, wie es wohl jeder Mann täte, der ihr zum ersten Mal begegnete. Ich hingegen hatte sie gestern auf eine Art gesehen und erlebt, die den meisten verborgen blieb. Zumindest hoffte ich das. Die Vorstellung, dass andere Kerle sie so sahen, missfiel mir. Niemand außer mir sollte zu Gesicht bekommen, was sich hinter ihrem feuerfesten Teflonpanzer verbarg. Diese Verletzlichkeit und Leidenschaft, diese Gier, dieses zügellose Verlangen nach

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