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Von dir verfuehrt

Von dir verfuehrt

Titel: Von dir verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anya Omah
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machte eine ausladende Handbewegung und rutschte auffällig mit hochrotem Kopf auf dem Hocker herum. Schnell weg, bevor sie aussprach, was auch immer sie mit dieser Geste andeuten wollte. Obwohl Mia meine Hilfe nicht benötigte, räumte ich schmutzige Teller ab und nahm Bestellungen auf.
    „Wie ich sehe, hast du eine neue Aushilfe. Süß die Kleine“, sagte Vivien und sah Mia hinterher. Blitzmerker, dachte ich und schüttelte verständnislos den Kopf. Vivien blickte mich über den Rand ihrer Tasse fragend an.
    „Den da, ich deutete auf den Cappuccino, der soeben ihre Lippen benetzte, „hat dir meine neue Aushilfe, Mia, vor fünfzehn Minuten gebracht. Wie mir scheint hat der Typ dir nicht nur das Hirn, sondern auch die Augen heraus gevögelt.“
    „Gut möglich“, gluckste sie und wurde erneut rot. Ich wollte gar nicht wissen, woran sie nun wieder dachte, weshalb ich froh über die nächste Essensbestellung, in die Küche verschwand.
     
    „Und? Wie macht sich meine kleine Schwester?“
    David! Ich stieß einen leidgeprüften, extra lauten Seufzer aus und widerstand dem Drang mich umzudrehen. „Was machst du hier?“, fragte ich gereizt und wusste nicht was mich mehr ärgerte. Die Tatsache, dass er so selbstverständlich in meiner Küche stand oder, dass der sexy Bariton seiner Stimme meine Libido dazu brachte, mit leuchtenden Fahnen „hier“, zu grölen.
    „Dic h an unser Date erinnern“, flüsterte er mir von hinten ins Ohr und ich spürte, wie eine Gänsehaut meinen Nacken hoch kroch.
    „Mann, David!“, fauchte ich und fuhr herum. Das hätte ich lieber lassen sollen. Himmel! Er sah aus, wie ein Model, auf dem Weg zum Fotoshooting für maßgeschneiderte Anzüge von Armani. „Du … du.“ Scheiße, was wollte ich nochmal sagen?
    „Ja? …“ fragte David mit hochgezogenen Au genbrauen und grinste wissend.
    „Du hältst mich von der Arbeit ab“, machte ich meinem peinlichen Gestammel ein Ende und wand mich wieder der Herdplatte zu. „Außerdem kann ich mich nicht erinnern, zugesagt zu haben.“
    „Abgesagt hast du aber auch nicht, wozu es im Übrigen keinen Grund gibt. Es handelt sich um ein harmloses Abendessen, Hannah.“
    „Und weshalb soll ich mich dann schick machen?“ Ich nahm die Pfanne mit dem Saltimbocca vom Herd und rührte gleichzeitig in dem Erbsenpüree.
    „Weil du dich in dem Etablissement in Jeans und Pullover unter Ums tänden unwohl fühlen könntest.“
    „Ach ja? In welchem Etablissement gedenkst du denn zu dinieren?“, fragte ich hochgestochen und hoffte, dass er den Spott in meiner Stimme hörte.
    Seinem tiefen Lachen nach zu urteilen, war ihm mein Hohn nicht entgangen. „Die Küche ist ausgezeichnet. Und ich bin mir sicher, dass du heute Abend auf deine Kosten kommen wirst.“
    Jetzt genügte schon diese verheißungsvolle Doppeldeutigkeit, um die Muskeln meines Unterleibs in Schwingungen zu versetzen. Was war bloß los mit mir? Hatte David mir gestern heimlich einen Mikrochip eingepflanzt, der auf ihn programmiert war? Reagierte ich deshalb so heftig auf seine Nähe und sogar auf seine Stimme? „Reichst du mir bitte zwei große Teller von dem Stapel da vorn?“ Wenn er hier schon rumstand und meinen Hormonhaushalt durcheinanderbrachte, konnte er sich wenigstens nützlich machen.
    „Was gibt es denn so Wichtiges zu bereden?“, fragte ich unbeteiligt un d richtete dabei die Teller an.
    „Das erfährst du heute Abend. Ich freu mich auf dich, Hannah.“ Blitzschnell tauchte er mit seinem Finger in das Erbsenpüree, kostete von ihm und verließ mit einem Augenzwinkern meine Küche.
    Wütend versiegelte ich das Loch, welches Davids Raubzug auf dem Püree hinterlassen hatte. „Idiot“, schimpfte ich vor mich hin und hatte gar nicht bemerkt, dass Mia hinter mir stand.
    „ Sprichst du von meinem Bruder?“
    Ich war mir nicht sicher, aber ich glaubte einen Hauch von Vorwurf in ihrer Stimme vernommen zu haben.
    „Hier, das Essen für Tisch …“
    „… Eins“, half sie mir auf die Sprünge und nahm die Teller von der Anrichte. In der Tür blieb sie stehen. „Hannah? Mein Bruder ist gar nicht so übel … wenn man ihn erstmal besser kennt.“
    „Du musst es ja wissen“, gab ich zurück und fand ihren Einsa tz für David irgendwie rührend.
    „Wirst du hingehen?“
    „Wohin?“ stellte ich mich dumm und ärgerte mich darüber, dass David Mia offenbar eingeweiht hatte.
    „Zu eurem Rendezvous?“
    Ja, sie sagte nicht Date oder Treffen, sondern Rendezvous. Ich verkniff

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