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Von dir verfuehrt

Von dir verfuehrt

Titel: Von dir verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anya Omah
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ihren Mantel ablegte. Zum Vorschein kam ein eng anliegender, schwarzer, langärmliger Hauch von Nichts aus Spitze, unter dem ein dunkler BH hervorblitzte. Das, was ihr an den Hüften fehlte, hatte sie offenbar in ihrer Oberweite, und zwar nicht zu knapp dafür, dass sie ansonsten so zierlich war. Ein kurzer, schwarzer Bleistiftrock aus Leder, machte es einem unmöglich, nicht auf ihre langen Beine zu starren, die in ihren klobigen halbhohen Stiefeln wirkten, wie Streichhölzer.
    „Ich hatte keine Lust mehr auf rot. Wie … findest du es?“, fragte sie unsicher.
    „Du siehst … unglaublich aus“, antwortete ich und dachte darüber nach, welchen Rockstar sie plante zu verführen.
    Mia kicherte verlegen, schnappte sich unaufgefordert einen Lappen und wischte über die Theke.
    „Du hast frei. Ich mach das hier schon“, sagte ich und begriff nicht, was sie so kurz vor Ladenschluss in die sem sexy Aufzug im Café wollte.
    „Das mache ich gerne, dann hast du schneller Feierabend“, trällerte sie u nd sah mich freudestrahlend an.
    „Mia? Du bist doch nicht hier, um mir beim Aufräumen zu helfen?“
    Sie hörte auf zu putzen und schüttelte den Kopf. Ihr reumütiger Smokey Eyes- Hundeblick war so herzerweichend, dass ich ohne zu wissen, was sie wollte, einverstanden war.
    „Ich … dachte, wir könnte n uns gemeinsam fertig machen.“
    „Fertig machen?“, wiederholte ich vorsichtig, um sie n icht noch mehr zu verunsichern.
    „Ja … Du kommst doch auch zu Olis Geburt stagsfeier?“
    „Ähm …“ Ich versuchte nicht zu überrascht zu wirken und fühlte mich ein wenig überrumpelt. Off enbar war es unter den Benders gang und gäbe meine Abendplanung in die Hand zu nehmen und mich vor vollendete Tatsachen zu stellen.
    „Mein Bruder meint e … du hättest nichts dagegen.“
    David. Natürlich. Ich verspürte große Lust ihm abzusagen und Mia nach Hause zu schicken, nur, um ihm zu zeigen, dass er nicht einfach über alles bestimmen konnte. Innerlich zählte ich von fünf an rückwärts. Bei null angekommen, hätte ich am liebsten von neu angefangen.
    „Nein, ich … hab' nichts dagegen“, log ich und rang mir ein Lächeln ab. Dann nahm ich eben kein Bad und genoss dabei ein Glas Rotwein, bevor ich den Abend in einer Bar verbrachte, die ich nicht mochte, nur um einem Mann zum Geburtstag zu gratulieren, den ich nicht ausstehen konnte.
     
    Mia saß schweigend auf meiner Bettkante und sah mir dabei zu, wie ich in Unterwäsche ein Outfit nach dem anderen probierte. Unter „zusammen fertig machen“ verstand ich definitiv etwas anderes. In einer halben Stunde würde David vor der Tür stehen, und ich hatte keine Ahnung, was ich anziehen sollte. Geschminkt war ich auch nicht und meine feuchten Haare steckten in einem Turban aus Frottee. Ich überlegte ernsthaft, zu Hause zu bleiben. Weder Françoise Nielly noch Sex mit David waren diesen Aufwand wert. Abgesehen davon waren gemeinsame Club- oder Barbesuche eindeutig nicht Teil der Vereinbarung, die ich mit ihm getroffen hatte. Gott, wieso hatte ich mich bloß von ihm überreden lassen? Als ob es nicht genügte, dass ich wider meiner Regeln eine Affäre mit ihm angefangen hatte.
    „Das Oberteil von dem dritten Outfit zu der Hose vom letzten könnte hübsch aussehen“, meldete sich Mia zaghaft zu Wort. Sie spricht, dachte ich und sah sie überrascht an. Ich hatte gefühlte hundert verschiedene Kleidungsstücke anprobiert. Woher zum Teufel sollte ich wissen, was Outfit Nummer drei war, und wieso erinnerte sich Mia daran? Als hätte ich die Frage laut gestellt, stand sie auf und fischte ein schwarzes figurbetontes Bandeautop mit Schößchen aus dem Wäscheberg vor meinem Schrank. „Dieses hier meine ich.“ Sie reichte es mir und lächelte verlegen.
    „Und die schw arze Skinny dazu?“, fragte ich.
    Mia nickte und zupfte nervös am Saum ihres Lederrocks herum. Unglaublich, wie unsicher sie war. Was man von ihrem Gespür für das richtige Outfit nicht sagen konnte. Zumindest, was meins betraf –  über ihre Kleiderwahl ließ sich streiten. Für meinen Geschmack fiel diese für ihre siebzehn Jahre eindeutig zu aufreizend aus. Zufrieden betrachtete ich mich im Spiegel. Jetzt fehlten noch etwas Puder, Rouge, ein schwarzer Lidstrich, Maskara und eine Frisur, die weniger an eine orientalische Kopfbedeckung erinnerte.
    Aufmerksam sah Mia mir beim Schminken zu. Ich hatte das Gesicht zu eine r Fratze verzogen. Mein Mund stand offen und meine Augen waren weit aufgerissen,

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