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Von dir verfuehrt

Von dir verfuehrt

Titel: Von dir verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anya Omah
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mich Robin und Don verwickelten, zu folgen. Wir unterhielten uns über Fußball. Ab und an meldete ich mich mit allgemein gültigen Floskeln zu Wort und mogelte mich durch die Unterhaltung. Mit der Zeit verlor ich den Anschluss und klinkte mich aus.
    Ich traute meinen Augen nicht, als Alex sein Handy zückte und es Ha nnah in die Hand gab. Offensichtlich ließ er sie ihre Nummer eintippen. Dieser verdammte Mistkerl! Eine Mischung aus Frust und Wut kroch in mir hoch und breitete sich aus wie Gift. Keine Ahnung was ich gerade mehr verfluchte, die lüsternen Blicke, die er meiner Kleinen zuwarf oder die Art, wie ich darauf reagierte – vermutlich beides. Und seit wann war sie meine Kleine? Kleines, ja, aber meine Kleine? Verdammt, was war los mit mir? Hannah hatte mich links liegen gelassen und flirtete mit einem anderen – das war los! Und es machte mich rasend. Rasend vor … Eifersucht. Ein Gefühl, das mich schon lange nicht mehr heimgesucht hatte, traf mich vollkommen unerwartet und mit voller Wucht. Scheiße! Ein Drink musste her, vorzugsweise ein hochprozentiger. Ich hielt Ausschau nach einer Kellnerin und stellte fest, dass Mia fort war. Auch das noch! Abhauen, ja das konnte sie, wenn sie nicht genügend Aufmerksamkeit bekam. In ihrem Outfit konnte sie unmöglich allein hier umherirren. Aber sie zu suchen und Hannah aus den Augen zu lassen war keine Option, solange Alex sich an sie ranmachte.
    „Guten Abend David.“
    Fernanda! Die hatte mir gerade noch gefehlt. „Guten Abend“, grüßte ich sie knapp und schenkte ihr ein falsches Lächeln. Sie stellte sich neben mich, und wir schwiegen uns an. Der Höflichkeit halber erkundigte ich mich nach ihrem Befinden und bekam stattdessen eine Gegenfrage, mit der ich nicht rechnete: „Ist sie das?“
    Ich ahnte , von wem sie sprach, stellte mich aber dumm und schwieg.
    „Ich hab dich beobachtet. Seit zehn Minuten starrst du die Blondine da vorne an. Das ist sie doch. Hannah, stimmt’s?“ Ihre Stimme klang v orwurfsvoll, beinahe anklagend.
    Ich holte tief Luft, rang um Fassung u nd beschloss sie zu ignorieren.
    „Dein Geschmac k war schon mal besser, David.“
    „Und dein Niveau, könnte nicht niedriger sein“, gab ich zurück und ließ sie stehen. Ich wollte g erade die Bar ansteuern, da fiel mir auf, dass Hannah fort und auch von Alex weit und breit nichts zu sehen war.
     
    Hannah
    „ D anke, Alex. Ich übernehme ab hier“, sagte ich lächelnd.
    „Vielleicht können wir gleich zusammen au f das Geburtstagskind anstoßen.“
    Ganz sicher nicht. „Mal sehen.“
    „Den Weg zur Party findest du? Ich kann auch gern auf dich …“
    „Nein“, fiel ich ihm energischer als beabsichtigt ins Wort. „Ich … komme zure cht.“
    Er nickt e und zog sich endlich zurück. Ich hatte schon befürchtet, er würde mir auf die Damentoilette folgen und atmete erleichtert auf. Hinter der Tür verlor ich kurz die Orientierung. Mich umgaben bodenlange Spiegel, eingefasst in eine Oberfläche mit eingearbeiteten Glitzerpartikeln. Diese blitzten im künstlichen Licht derart auf, dass ich geblendet blinzelte.
    In der Kabine unterdrückte ich ein erleichtertes Aufstöhnen. Pinkeln konnte mindestens genauso befriedigend sein wie guter Sex, dachte ich und lauschte Rihannas Diamonds, während der D ruck in meiner Blase nachließ.
    Über einem Waschbecken so riesig, dass zwei Kleinkinder darin baden konnten, wusch ich mir die Hände. Vor dem Spiegel brachte ich abstehende Strähnen wieder auf Kurs und bewunderte das Rot meiner Lippen, das aussah , als hätte ich es frisch nachgezogen. Beeindruckt fasste ich die Türklinke und entging nur knapp einem Zusammenstoß mit einer dunkelhaarigen Schönheit. Ich beabsichtigte weiter zu gehen, doch sie hielt mich auf.
    „Hannah, richtig?“ Ihrem Tonfall entnahm ich, dass sie die Antwort längst kannte. Dennoch nickte ich und sah sie fragend an. Wir leisteten uns ein Blickduell, dessen Ursache mir verborgen blieb. Die Art, wie sie mich taxierte, war abschätzend und missbilligend. Unwillkürlich ballte ich meine Hände zu Fäusten, weil ich befürchtete, jeden Moment von ihr angegriffen zu werden. „Willkommen im Club“, brach sie die Stille zwischen uns und verzog ihren Mund zu einem Lächeln, das ihre angriffslustigen Augen nicht erreichte.
    Ich machte mir zu Nutze, dass ich sie um einen halben Kopf überragte und sah sie von o ben herab an. „Kennen wir uns?“
    „Nicht d irekt“, tat sie geheimnisvoll.
    „Und indirekt?“ Meine

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