Von Feuer und Nacht
kommen, und ich werde die undichte Stelle stopfen.« Ein warnendes Lächeln huschte über die Lippen des Vorsitzenden. »Es gehört zu den primären Aufgaben des Königs in dieser Regierung, Verdienste und Schuld auf sich zu nehmen. Ich habe noch nicht entschieden, ob Sie wegen Ihrer vielen Fehler abdanken sollten, die so viele Menschenleben kosteten.« Peters Hoffnungen schwanden. So viel zu seinem Friedensangebot und der Bereitschaft, einen unnötigen Konflikt aus der Welt zu schaffen. Cain hob eine mahnende Hand. »Vorsitzender Wenzeslas, niemand in der Öffentlichkeit wird dem König die Schuld geben. Das ist Unsinn, denn immerhin stammten die Warnungen von ihm ...«
»Die Öffentlichkeit wird glauben, was ich ihr sage.« Basils scharfe Stimme verbot weitere Einwände. Der stellvertretende Vorsitzende schwieg und wirkte besorgt.
Basil Wenzeslas war bereit, auf jeden einzuschlagen, den er besiegen konnte - weil er keine Möglichkeit sah, etwas gegen den wahren Feind auszurichten. Er hatte die Roamer als Feinde dargestellt, und das würde er auch bei Peter und Estarra machen. Peter hatte geglaubt, dass es eine vernünftige Lösung für diesen Konflikt gab, doch das schien nicht der Fall zu sein.
»Ich bin nicht bereit, die Konsequenzen für Ihre dumme Halsstarrigkeit zu tragen, Basil. Ich habe schnell und richtig auf die Krise reagiert. Meine früheren Warnungen in Hin sieht auf die Kompis sind in der Öffentlichkeit bekannt. Wenn jemand abdanken sollten, dann Sie. Soll ich eine Sitzung der Repräsentanten einberufen?«
»Es ist Ihr Pech, dass ich glaube, Sie könnten tatsächlich etwas so Dummes versuchen.« Es blitzte in Basils Augen, und Zorn erschien in seinem Gesicht - er verlor die Beherrschung. Der Vorsitzende verliert nie die Kontrolle! »Verschwinden Sie von hier. Sofort.«
Peter kehrte zur Tür zurück und begriff, dass Basil nie Frieden zwischen ihnen erlauben würde.
65 CESCA PERONI
Es fiel Cesca noch immer schwer, die neue Kraft zu verstehen, die ihren geheilten Körper erfüllte. Als sie die Höhle erreichte, erzitterte sie aufgrund der Präsenz der destruktiven Energie - der ganze Bereich unter der Eisdecke schien sich in ein Kriegsgebiet verwandelt zu haben.
Karla Tamblyn musterte ihren Sohn mit steinerner Miene und brennenden Augen. Zerstörung brodelte in ihrem wieder belebten Körper, angestautes Chaos. Cesca hatte sie nur einmal gesehen, vor langer Zeit, als Karla nach Rendezvous gekommen war. Damals war sie eine selbstsichere, unerschütterliche Frau gewesen, die die Rauheit ihres Mannes abgemildert hatte. Jetzt stellte sie etwas ganz anderes dar.
»Ich fühle ihre Macht, Jess. Sie ist kein Mensch mehr.«
»Ich weiß, was sie ist«, erwiderte er.
Als Caleb Tamblyn um Hilfe rief, drehte sich Karla zu dem älteren Mann um, streckte den Arm aus und schleuderte ihm Messer aus Eis entgegen. Jess bewegte sich blitzartig, um die Projektile abzufangen und seinen Onkel zu retten. Die abgelenkten Geschosse zersplitterten an den Wänden der großen Höhle.
Cesca suchte Kraft und Antworten bei der neuen Energie in ihrem Innern. Seltsame Stimmen erklangen in ihrem Kopf, und sie wusste, dass Jess sie ebenfalls hörte. Wir haben befürchtet, dass ein verdorbener Wental entstehen könnte. Ein Teil unserer Energie floss in ihre Zellen, von uns getrennt. Der verdorbene Wental gab ihrem Körper neues Leben, aber er bleibt in ihr gefangen und kann sich nicht ausbreiten. Eine schreckliche Mutation, voller Kraft. Jetzt versucht sie zu entkommen, und dabei zerstört sie die Frau und erschafft sie gleichzeitig neu.
Jess wankte näher und streckte wie beschwörend die Hände aus. Mit krächzender Stimme rief er ihren Namen. »Karla Tamblyn! Erinnere dich daran, wer du bist.«
»Kämpfen Sie gegen das Chaos in Ihnen an!«, fügte Cesca hinzu.
Karlas Gesicht veränderte sich, zeigte Abscheu, Hass und dann Zorn. »Ich erinnere mich.« Erneut machte sie von ihrer besonderen Macht Gebrauch und richtete sie gegen ihren Sohn. Eis und Kälte hämmerten auf ihn ein, und Jess schwankte. »Mein kleiner Junge.« Sie schenkte Cesca überhaupt keine Beachtung.
Als Jess unter der Wucht des Angriffs taumelte, wandte sich Cesca an die Wentals und rief in den heulenden Wind: »Ihr habt nicht gewusst, was hier geschah? Ihr hattet keine Ahnung davon?«
Der verdorbene Wental ist nicht Teil von uns. Seine Energie fließt in dunklen Strömen. Die Frau möchte nur zerstören. Sie umarmt das Chaos und will die Entropie
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