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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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sollten genügen.«
    Jora'h brauchte einige Sekunden, um die Informationen zu verarbeiten.
    »Warum sollten sich die Kompis gegen die Menschen wenden?«
    »Sie waren darauf programmiert. Unsere Verbündeten, die Klikiss-Roboter, hassen die Menschheit, weil die Menschen ihre eigenen intelligenten Roboter geschaffen haben.«
    Jora'h sah einen vagen Hoffnungsschimmer. »Ildiraner haben nie intelligente Maschinen gebaut. Das haben wir den Klikiss-Robotern vor langer Zeit versprochen. Warum wird mein Volk bedroht?«
    »Ihr Volk ist irrelevant. Sie können nur dann der Vernichtung entgehen, wenn Sie uns bei dieser kleinen Angelegenheit helfen. Wir haben eine Vereinbarung mit den Klikiss-Robotern.«
    »Sie hatten auch eine Vereinbarung mit uns.«
    »Deshalb werden wir Ihr Volk nicht auslöschen, vorausgesetzt Sie erfüllen Ihre Aufgabe.« Der Gesandte fügte unheilvoll hinzu: »Kugelschiffe werden zu anderen ildiranischen Planeten fliegen, um Ihre Kooperation zu garantieren.«
    Und dann, mit emotionsloser Stimme, erläuterte der Ge sandte der Hydroger das Ende der Menschheit. Er erklärte, wie die Solare Marine die Menschen täuschen und sich in dem Moment gegen sie wenden würde, in dem sie besonders verwundbar waren.
    Kalter Wind wehte Jora'h ins Gesicht. Die Kälte breitete sich in ihm aus, und ihm blieb nichts anderes übrig als zuzuhören.

69 ZAN'NH
    Unmittelbar nach dem Verschwinden der Hydroger versuchte Zan'nh, ganz in seinen gewöhnlichen Pflichten aufzugehen. In diesen Zeiten war er sowohl Adar als auch agierender Erstdesignierter, und er fühlte sich in beiden Rollen nutzlos. Seine Solare Marine - vier volle Kohorten über Ildira - hatte sich den bedrohlichen Kugelschiffen der Hydroger nicht einmal entgegenstellen dürfen!
    Eine neue Frau präsentierte sich in den Gemächern, die dem Erstdesignierten für seine Fortpflanzungspflichten zur Verfügung standen. Sie stammte aus dem Erinnerer-Geschlecht, war auf ihre Weise attraktiv und intelligent. Ihr Gesicht wirkte wie eine Skulptur aus dicken Hautlappen, die komplexe Emotionen zeigen konnten. Als Zan'nh sie liebte, beobachtete er ihre emotionalen Reaktionen und reagierte seinerseits darauf. Er wusste, dass die goldenen und grünen Töne ihrer Haut Freude anzeigten.
    Er war nicht dazu geboren, der Erstdesignierte zu sein, aber der Weise Imperator erwartete von ihm, dass er trotzdem diese Aufgaben wahrnahm. Natürlich waren sie nicht unangenehm, aber sie brachten auch Pflichten mit sich. Zan'nh begann bereits, die Namen der viele Frauen zu ver gessen, die sich ihm begierig anboten. Als reinblütiger Adliger wäre es ihm vielleicht leichter gefallen, doch die Hälfte seiner Gene stammte aus dem Soldaten-Geschlecht, und deshalb kam er mit Taktik und Kommando besser zurecht als mit einer Romanze. Zum Glück schienen sich die Kandi- datinnen nicht daran zu stören.
    »Sie ehren mein Geschlecht«, sagte die Erinnerin mit einem Hauch Himmelblau in ihrem Gesicht. »Ich bin sicher, dass ich Ihnen ein gesundes Kind schenken werde.«
    Zan'nh dachte daran, mit den Fingerkuppen über ihr Gesicht und die Schultern zu streichen, aber es fühlte sich seltsam für ihn an. Als Erstdesignierter hatte sein Vater die Frauen großzügig beschenkt, und Bedienstete hatten Geburten und Lebenswege der gezeugten Kinder aufgezeichnet. Zan'nh hätte sich lieber mit militärischen Angelegenheiten beschäftigt als mit diesen Dingen. Besonders jetzt - er musste einen Weg finden, die Hydroger zu besiegen!
    »Es ist wichtig für uns alle, dem Ildiranischen Reich gegenüber unsere Pflicht zu erfüllen.«
    Die Frau streifte ihre dünne, bunte Kleidung über, verneigte sich und verließ die Gemächer. Draußen im Korridor warteten Angehörige des Mediziner-Geschlechts, die sie untersuchten, und Beamte schrieben alles auf. Berater aus dem adligen Geschlecht wählten Kandidatinnen aus und bestimmten, welche Frau am nächsten Tag zu Zan'nh durfte.
    Der Adar seufzte. Er fühlte sich nicht für derartige Aufgaben bestimmt. Dass sein Bruder Thor'h den Weisen Imperator und das Reich verraten hatte, konnte er ihm nie verzeihen, und es befriedigte ihn keineswegs, befördert worden zu sein und Thor'hs Platz einzunehmen. Die Schwängerung all dieser Frauen ... Zan'nh wünschte sich, jemand anders wäre damit beauftragt gewesen. Seine Gedanken galten vor allem taktischen Angelegenheiten.
    Es stand ihm nicht zu, die Weisheit der Entscheidungen in Zweifel zu ziehen, zu denen sein Vater durch die Hydroger gezwungen

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