Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Fehlern.«
    Anton drückte Ridek'h die Daumen. Er vermutete, dass die Unzulänglichkeiten des jungen Mannes hauptsächlich auf Mangel an Erfahrung basierten. Mit sorgfältigem Rat und geduldiger Anleitung konnte er sein volles Potenzial entfalten.
    Yazra'h trat hinter den Jungen und ergriff ihn an den Schultern, damit er gerade stand und alles sah. Gemeinsam blickten sie auf verbrannte Nialia-Reben und trockene Bewässerungskanäle hinab.
    Vielleicht sah sie eine persönliche Herausforderung darin, Ridek'h zu einem ordentlichen Regenten von Hyrillka zu machen. Wenn jemand dazu imstande war, so Yazra'h, fand Anton. Sie hatte genug Kraft und Zuversicht für ihren Neffen und die halbe Bevölkerung des Planeten.

68 WEISER IMPERATOR JORA'H
    Noch eher als Jora'h befürchtet hatte, kehrten die Hydroger nach Ildira zurück und brachten ihre Anweisungen. Bisher waren Adar Zan'nh und seine Experten nicht in der Lage gewesen, wirkungsvolle neue Verteidigungsmöglichkeiten gegen den Feind zu finden. Ohne die Möglichkeit, den Hydrogern Widerstand zu leisten, musste Jora'h ihren Forderungen nachgeben, denn sonst drohte dem ganzen Ildiranischen Reich der Untergang.
    Der Weise Imperator hatte Osira'h nach Dobro geschickt und anschließend vier der sieben Kohorten der Solaren Marine nach Ildira beordert, um die Zentralwelt des Reiches zu schützen. Die Tals Nodu'nh, Lorie'nh, Tae'nh und Ur'nh befehligten mehr als tausenddreihundert geschmückte Kriegs- schiffe. Die Hydroger schienen von dieser Demonstration der Macht kaum beeindruckt zu sein. Zwölf große, wie Diamanten funkelnde Kugeln flogen durch die vielen Septas der Solaren Marine, so als hätten sie nicht mehr Bedeutung als welke Blätter. Noch verzichteten sie darauf, das Feuer zu er- öffnen.
    Im Prismapalast nahm Jora'h seine ganze Kraft zusammen. Diesmal konnte er nicht auf Osira'hs Kommunikationsdienste zurückgreifen, aber es bedeutete auch, dass die Hydroger ihre seltsame Verbindung mit Osira'h nicht benutzen konnten, um seine Pläne auszuspionieren.
    Der Weise Imperator erhob sich aus seinem Chrysalissessel und verließ den Audienzsaal mit den Wächtern und Bediensteten. Er bestieg einen der höchsten Türme und bewegte sich dabei wie ein Mann, dem die Begegnung mit seinem Henker bevorstand.
    »Ich bin das Oberhaupt aller Ildiraner«, sagte er sich. »Mit meinen Händen und Gedanken kontrolliere und schütze ich ein jahrtausendealtes Reich. Ich werde tun, was getan werden muss, um unsere Zivilisation zu schützen.« Ganz gleich, welchen Preis ich dafür zu zahlen habe.
    Sein Vater wäre sofort damit einverstanden gewesen, bei der Auslöschung der Menschheit zu helfen, ohne zu zögern und ohne Gewissensbisse. Der Weise Imperator Cyroc'h hatte zum Wohle des Reiches viele verwerfliche Dinge getan.
    Aber ich bin nicht wie mein Vater. Noch nicht.
    Ganz allein stand er oben auf dem höchsten Turm und wartete im hellen Schein von sechs Sonnen am Himmel. Die schimmernden Kugelschiffe der Hydroger fielen dem Prismapalast entgegen, und Jora'h gewann den Eindruck, dass eine riesige Faust über ihm schwebte, dazu bereit, ihn zu zerschmettern, und mit ihm den Palast und die ganze Stadt.
    Jora'h wusste, dass patrouillierende Schiffe der Solaren Marine von Schlachten in der Nähe von Sternen berichtet hatten, von wilden Kämpfen zwischen Faeros-Feuerbällen und Kugelschiffen der Hydroger. Der Krieg gegen die Faeros schien die Hydroger nicht so sehr zu beschäftigen, dass sie ihre anderen Drohungen vergaßen.
    Das erste Kugelschiff verharrte auf der Höhe des Balkons, und eine kleine Kugel löste sich wie ein Tautropfen davon. Darin befand sich ein einzelner Hydroger, wieder in der Gestalt des bereits bekannten Roamers. War dies der gleiche Gesandte, der die ursprünglichen Forderungen überbracht hatte, oder ein anderer? Eigentlich spielte es gar keine Rolle.
    Eine volltönende Stimme kam aus der Druckkapsel. »Unsere Pläne sind klar wie Kristall, und bald wird Ihre Unterstützung erforderlich.«
    Es blieb Jora'h nichts anderes übrig, als sich zu fügen, aber er musste nicht den Eindruck erwecken, sich darüber zu freuen. »Wie lauten Ihre Anweisungen?«
    »Wir schicken eine kleine Gruppe von Kugelschiffen, um die Menschen auf der Erde anzugreifen, aber wir überlassen es Ihnen, sie alle zu vernichten.«
    »Sie alle? Das irdische Militär ist so mächtig wie die Solare Marine.«
    »Nicht mehr. Die Menschen sind durch ihre eigenen Kompis geschwächt worden. Ihre Schiffe und Waffen

Weitere Kostenlose Bücher